Trennung

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Izuku POV

In den letzten Tagen kann ich gar nicht aufhören zu lächeln. Die Zeit mit Eichan und Kacchan ist einfach wunderbar. Aber... sind wir Freunde, Freunde Freunde oder etwas anderes? Haben wir die Grenze einer normalen Freundschaft überschritten? Ich glaub schon...

Ich meine wir hatten uns geküsst, wenn auch nur ein Mal. Haben sie es nur gemacht, um mich in diesen Augenblick zu beruhigen? Das würden sie nicht nur deswegen tun, oder?

Nervös fange ich an auf meiner Unterlippe zu kauen. Die Klingel reißt mich aus meinen Gedanken heraus. Zu meinen Glück... wer weiß wie lange ich mir sonst Gedanken darüber gemacht hätte.

Während ich zur Haustür gehe, klingelt die Person wie ein Irrer weiter, ohne auch nur eine Sekunde zu warten. Etwas genervt von dem Dauerklingeln öffne ich die Tür.

"Hallo?"

"IZUUUUUU"

Aus einer Mischung aus Schurzen, Flennen und Jammern wird mein Namen förmlich geschrien. Ich musste sogar ein Schritt zurückgehen, damit meine Ohren mir nicht allzu weh tun.

Vor mir steht ein aufgelöster Denki. Die Tränen und der Rotz laufen sein Gesicht herunter... und noch weiter. Sein T-Shirt ist schon deswegen feucht. Mit jedem Wimmern bewegen sich seine Schultern. Mit seinen schon vom Heulen ganz roten Augen, sieht er mich an. Nach mehreren Versuchen schafft er es endlich, etwas verständliches herauszubringen.

"Sie-Sie hat Schluss gemacht!"

Keine Sekunde später fällt er mir schon um den Hals und durchgeht eine weitere Weinattacke. Ich bin etwas mit der Situation überfordert. Noch nie ist ein Freund, auch wenn ich vorher noch nie wirklich einen wahren Freund hatte, zu mir gekommen um über etwas dramatisches oder emotionales zu reden. Vorsichtig umarme ich Denki, der die Umarmung sofort annimmt und so kräftig zurück umarmt um mir den Atem zu stehlen und meine Rippen zu brechen.

Erstmal das offensichtliche erledigen, Izuku. Die Tür schließen.... mit einer Person, die an mir hängt. Das wird etwas schwieriger, da ich nicht viele Muskeln habe... und das ist auch noch freundlich beschrieben. Ich löse ein Arm von ihm und schließe die Haustür. So geschafft,  was nun? Fragen? Snacks anbieten? ... das sollte ich erstmal auf später verschieben, oder? Sich setzen? ich glaube damit sollte ich weiter machen... aber wohin? Wohnzimmer mein Zimmer? Schaffe ich es überhaupt ihn die Treppen hoch zu bekommen? Wohl eher nicht... dann ist s wohl das Wohnzimmer.

"D-Denki... willst du dich nicht erst mal hinsetzen?", kriege ich noch gerade so aus mir heraus. Mit einer Hand zeige ich auf das Sofa.

Ich höre, wie er den Rotz hochzieht und wie ein trostloser Fleischsack zum Sofa geht und sich darauf plumpsen lässt. Als sein Hintern den Stoff berührt, lässt er sich auch schon zur Seite fallen. Ich setze mich neben ihm. Verunsichert beobachte ich, wie die Tränen weiter runterfließen. Ich taste meinen Taschen nach Taschentücher ab. Nichts, aber auf den Couchtisch ist eine Packung. Ich nehme diese und halte sie Denki hin, damit er seine Nase säubern kann. Er nimmt es entgegen, setzt sich aufrecht hin, und putzt sich die Nase. Danach passierte... nichts. Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun sollte und Denki fokussiert seinen Blick auf das benutzte Taschentuch in seinen Händen.

Gott, ich hätte sowas lieber recherchieren sollen. Dann wüsste ich, was ich jetzt machen sollte. Ich habe wirklich keinen Plan wie ich sowas hier bewältigen soll. Etwas verunsichert frage ich, ob er etwas zu essen oder zu trinken haben möchte. Als ich keine Antwort bekomme, stehe ich einfach auf und hole eine Limonade und Schokolade. In den Filmen hilft zumindest immer Schokolade, wenn eine Person weint, und platziere die beiden Sachen auf den Tisch vor ihm hin. 

"also was genau ist passiert?"

"Jirou hat Schluss gemacht!!! Sie ist jetzt Mit dem Pferdeschwanz-Mädchen zusammen... Ich habe sie lesbisch gemacht! Bin ich wirklich so abstoßend, dass sie lieber mit einem Mädchen zusammen ist?" 

oh shit.

eine Trennung.

"ich glaube nicht, dass sie nur wegen dir mit einem Mädchen zusammen ist... sie haben sich bestimmt schon vorher getroffen"

Denki sieht mich entsetzt an. Seine Augen sind weit aufgerissen.

"du sagst also, dass sie mich betrogen hat, als wir noch zusammen waren?!"

"w-was... nein... neinneinnein... so meinte ich, dass nicht", hecktisch lehne ich dies ab. "Sie hat doch bestimmt ihre Gründe, dass sie.... ähm... die Entscheidung getroffen hat"

"ja... da ich ihr zuwider war und lieber mit hübschen Mädchen zusammen ist, anstatt mit einem scheiß Vollidioten", entgegnet er mir und fängt an sich die Schokolade in den Mund zu stopfen. Zumindest hat er auf gehört zu weinen. ein Fortschritt...?

"oder... oder sie ist bi oder Pan?", versuchte ich als Aussage rüberzubringen statt einer Frage, was  nicht wirklich klappte.

Einen kurzen Augenblick sagt keiner was.

"Denki, sie hat bestimmt nicht urplötzlich mit dir Schluss gemacht, oder? es gab bestimmt schon Vorzeichen, dass etwas nicht stimmte oder so. Ich kann es nicht wirklich schön reden, es ist passiert und du kannst es nicht ändern"

Denki zuckt nur mit den Schultern und isst weiter die Schokolade. Langsam lehnt er sich an mich heran.

"... also bin ich nicht so scheiße, dass sie deswegen weggelaufen ist aus der Beziehung?", die Frage flüstert er nur, so dass sie kaum zu hören ist.

" Nein, natürlich nicht. hat sie sowas ähnliches gesagt?"

"keine Ahnung... ich bin gleich nachdem sie gesagt hat losgelaufen"

"Du bist eine wundervolle Person. Du bist witzig, charmant, einfallsreich. Mit dir kommt keine Langeweile auf. Du bringst jeden zum Lachen, gewollt und ungewollt. "

ein leichtes Lächeln schleicht sich auf Denkis Lippen.

" und ich bin sicher, dass sie noch nicht zu Ende geredet hat. Sie würde doch nicht nur sagen, ich mache Schluss mit dir, und geht, oder nicht? Bestimmt hatte sie noch etwas zu sagen oder ist sie so eine kaltherzige Person, die sowas machen würde?"

Als Antwort schüttelt Denki seinen Kopf.

"siehst du? Wie wärst wenn du zu ihr gehst und ihr besprecht es weiter"

"... später..."

Etwas verdutzt sehe ich ihn an. Er hat sich förmlich an mich gekuschelt und die Augen geschlossen. Schmunzelnd streiche ich mit meiner Hand durch seine Haare.

"ich verstehe jetzt, warum Sparky und Kiri so gerne dich bei sich haben... du bist vooooooll gemütlich. ich gehe zu ihr nachdem ich zu Ende gekuschelt habe... wird etwas länger dauern"

ähm... so allgemein, habe ich, dasss doch ganz gut bewältigt...?


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boah, hat das lange gedauert das Kapitel fertig zu schreiben. aber hier ist es endlich

ein Nerd unter PunksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt