Gezwungene Hilfe

3.5K 211 76
                                    

Izuku POV

Nach einer unbestimmten Zeit geht Denki. Hier bin ich nun. alleine. Nur die Standuhr stört die aufgetretene Stille mit ihren regelmäßigen Ticken. Etwas unentschlossen lasse ich meinen Blick schweifen, nichts regt wirklich mein Interesse oder irgendein anderes Gefühl, somit gehe ich wieder auf mein Zimmer. Als ich an Dabis Tür vorbei gehe ertönt plötzlich ein Aufschrei. Erschrocken bleibe ich stehen und warte ab während ich seine Zimmertür anstarre. Ein weiterer Aufschrei.

Zögernd klopfe ich an. Im Zimmer rumpelt es und dann ein Geräusch, als ob jemand hingefallen ist. Statt Dabi, wen ich eigentlich erwartet habe, öffnet Himiko die Tür. aber nur einen Spalt um ihren Kopf rausstecken zu können.

"Oh hey, Izuchan~ was gibst denn?", fragt sie mit großen, runden Augen und ihrem gewöhnlichen Grinsen.

"was macht ihr? ich habe Schreie gehört"

"wir schauen uns gerade einen Horrorfilm an. So eine Bitch ist gerade am Sterben"

Ein Horrorfilm? Sind sie wirklich so realistisch bei den Geschrei? Ich habe zwar noch keinen Horrorfilm gesehen, was ich auch nicht vorhabe, aber es muss ein sehr guter Film sein, wenn alleine die Geräusche so real wirken.

"aber warum in Dabis Zimmer und nicht im Wohnzimmer?"

"... warst du da nicht mit einen Freund?" Ihre Stimme wird etwas höher und... war das eine Frage? Zumindest hörte es sich so an.

"ist ja jetzt auch egal. War das alles? Ja, alles? dann bis später" während sie das letzte Wort gesagt hat, schließt sie die Tür. Sie lässt mich gar nicht zu Wort kommen. Verdutzt bleibe ich vor der Tür stehen. Das ist anders gelaufen, als ich erwartet habe. Ganz anders.

Nach paar Sekunden setzte ich endlich meinen Weg zu meinem Zimmer fort. Sofort schmeiße ich mich auf mein Bett und starre die Decke über mir an. Gedankenverloren starre ich die Decke weiter an. Ich merke gar nicht, dass ich abtrifte.

Mag ich die Beiden? Ja.

Mag ich sie sehr? Ja.

Könnte es sein, dass ich sie liebe? Möglich... weiß ja nicht wirklich wie sich sowas anfühlt.

aber... mögen sie mich?

also allgemein... wahrscheinlich. Sonst hätten sie sich doch anders  verhalten.

mehr als nur Freunde? ich glaube ja...

aber werden sie mich auch noch mögen, wenn sie alles über mich erfahren haben?

ich habe hässliche Narben über meinen ganzen Körper, bekomme öfters Panikattacken. Und bei Gesprächen bin ich nicht wirklich gut, um es etwas milder auszudrücken. 

Ich will ja sie beide an mich heran lassen. soll ich das Risiko einer Ablehnung eingehen? wenn das schief geht vermassle ich nicht nur die Beziehung zwischen uns, sondern auch die in der Gruppe. Sie könnten es den Anderen erzählen und mich möglicherweise aus der Gruppe werfen.

Ich werde von dem lauten Knall, einer mit Wucht zu geworfenen Tür, aus den Gedanken unsanft gerissen. Mit einem Ruck setzte ich mich auf und lausche. Nichts. Verwirrt gehe ich ans Fenster um vielleicht etwas zusehen, was unsere Haustür so zu gemacht hätte können. ich erhasche nur einen kurzen Blick auf einen Schatten, der schon kurz darauf hinter einer Ecke verschwindet. 

ich gehe runter ins Wohnzimmer und entdecke wie Dabi vor sich hinlächelt, während er auf sein Handy sieht. Er bemerkt mich nicht, als ich mich ihn nähere. Erst als ich anfange zu reden, zuckt er zusammen und sieht mich erschrocken an.

"ist was gutes passiert?"

"scheiße Herr Gott nochmal, Izu! Schleiche dich doch nicht so an mich heran", sagt er und sieht mir direkt in die Augen dabei. 

" habe ich gar nicht, du warst nur zu sehr mit deinem Handy beschäftigt, um mich zu bemerken.", entgegnet ich ihn während ich versuche den Blick stand zu halten.

"was auch immer... was ist? ich dachte du würdest zu deinen beiden Lovers gehen, sobald dieser Freund, oder was auch immer er ist, gegangen ist."

"s-sie sind nicht meine Lovers!", mit diesem Satz wende ich meinem Blick von Dabi ab.

" also... sie begleiten dich von zuhause aus bis in die Schule und zurück, wobei einer der beiden ganz klar kein Frühaufsteher ist, halten mit dir Händchen, lassen dein Herz wild schlagen, küssen dich und du sagst ihr seid keine Lovers?", fasst er alles zusammen mit einer hochgezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen. "Sag mal, wie dumm kann man sein, um zu denken, dass ihr keine Gefühle für einander habt?"

Ich lasse mich neben Dabi auf das Sofa plumpsen.

"es kann doch sein, dass sie es nur machen, damit ich mich gut fühle..."

"natürlich machen die das, damit du dich gut fühlst, Dummkopf. Wenn nicht würden sie es ja nicht machen. Wehe du kommst jetzt mit "aber sie mögen mich nicht" und so ein scheiß. Würdest du eine Person küssen, die du nicht magst? wäre echt dämlich wenn doch. Ich würde unter gar keinen Umständen den Spaßt, Shigi, küssen. Danach müsste ich mir ja die Lippen abschneiden" Angewidert verzieht er ein Gesicht.

"also... sie mögen mich?", frage ich verunsichert.

Dabi legt leicht einen Kopf schief und betrachtet mich als ob ich etwas dummes gesagt hätte. "sag mal, hast du denn eben gerade gar nicht zu gehört? Sie mögen dich nicht, sie lieben dich. Mögen ist nur für Freunde, Idiot"

ich spüre wie wieder mein Kopf rot wird. lächelnd senke ich meinen Blick. alleine der Gedanke daran, dass sie mich lieben könnten, lässt meine Brust warm werden und mein Herz schneller klopfen... warte.

"Woher wusstet du, dass mein Herz schneller klopft bei ihnen?"

ich habe es niemanden erzählt. Woher konnte es Dabi wissen?

"dein Ernst? du verhältst dich wie ein verliebtes Highschoolmädchen, da ist es offensichtlich, dass  es das macht. dein verliebtes in die Luft starren, das Lächeln, wenn du von ihnen erzählst. Da kann jeder noch so dummer Idiot dahinter kommen, ja selbst Shigi hat es von sich aus herausgefunden, was mit dir los ist."

" ist es wirklich so offensichtlich?"

statt einer Antwort sieht mich Dabi nur an, was aber wie eine Warnung rüber kommt. Als sollte ich nicht weiter so dumme Fragen stellen, sonst passiert etwas, was ich sehr wahrscheinlich nicht mögen werde. 

auf einmal steht Dabi auf und sieht mich herausfordernd an. Zögernd mache es ihn gleich.

"na dann wollen wir mal, Kleiner", mit diesen Worten holt er seine Autoschlüssel und wollte gerade die Haustür öffnen.

"wohin wollen wir denn?"

"ist das nicht offensichtlich? zu den beiden Typen, die das ganze Gefühlschaos zu verantworten haben, natürlich", antwortet Dabi als sei das selbstverständlich einfach zu ihnen zu fahren. 

"w-was?!", geschockt erstarre ich an der Stelle, wo ich gerade stehe.

genervt hebt mich Dabi über die Schulter, um so schneller nach draußen zu gelangen. Mit einer Hand öffnet er das Auto, schmeißt mich auf den Beifahrersitz und schleißt wieder die Tür. Mit schnellen Schritten geht er um das Fahrzeug herum, steigt auf der Fahrerseite ein und schnallt sich an.

"na dann, sag mal eine Adresse"

"warum machst du das?"

"mehrere Gründe. zum einen labert Himiko dann nicht mehr, wie sehr sie darauf wartet, dass ihr endlich zusammen kommt. Und außerdem, wenn es schief läuft kann ich Leute verprügeln... also Adresse", unsere Augen treffen sich wieder.

einige Sekunden vergingen bis ich endlich Kacchans Adresse ihn sage.

Jetzt heißt es, alles oder nichts.

*****

endlich ein neues Kapitel für euch.


ein Nerd unter PunksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt