Die Auswahl Clara

Kapitel 7

Ein paar Minuten nach dem ich die Nachricht nun bekommen habe sitze ich schon auf der Parkbank, auf der ich mich heute früh schon mit Collin unterhalten habe. Nur zwei Minuten später kommt Collin schon.

„Hallo Clara, schön das du meine Einladung angenommen hast." Ich lache ein wenig.

„Wie könnte ich denn bitte nicht ja sagen? Heute, in unserer ersten Stunde, wurde auch gesagt, dass wir gar nicht absagen dürfen, auch wenn wir gerne würden."

„Ach Lady Anna, immer die gleichen Regeln. Komm lass uns eine kleine Runde gehen. Ich führe dich rum." Ich nicke und stehe auf. Er hält mir seinen Arm entgegen, ich ergreife ihn und ein paar Minuten gehen wir schweigend durch den Garten.

„Wie war denn dein erster Tag Clara?"

„Viel gibt es da nicht zu erzählen..." Ich kichere ein wenig.

„Nachdem du bei allen Mädchen warst, kam Lady Anna zu uns rein und wir sind eine kurze Runde durchs Schloss gegangen, danach haben wir dutzende Regeln vorgebetet bekommen. Was wir alles dürfen, nicht dürfen und machen müssen, dann gab es ja Mittagessen, was übrigens köstlich war. Nach dem Mittagessen durften wir dann zwei Stunden Knickse üben." Collin lacht

„Jetzt müsst ihr die aber perfekt können oder nicht?" Ich kichere auch ein wenig.

„Wenn es nach Lady Anna geht, nicht einmal ansatzweise..." Ich mache eine kurze Pause und genieße die Sonne die auf mein Gesicht scheint.

„Mein Knicks war heute am besten und Emilia hat deswegen einen halben Wutanfall bekommen, weil ich besser war als sie. Sie wäre bestimmt auch noch weiter gegangen und hätte mehr gemacht, als nur herum zuschreien aber, sie hat sich, nachdem Lady Anna wieder ihre Ermahnungen los gelassen hat, keinen Zentimeter mehr bewegt."

„Klingt, als würde dir der Unterricht nicht so viel Spaß machen." Sagte Elias und er scheint deswegen etwas nachdenklich.

„Ich werde es überleben, auch, wenn es wahrscheinlich nach einiger Zeit nervig wird, jeden Tag das gleiche zu machen..." Collin schaut etwas in den Himmel, als ob er wegen irgendetwas überlegt.

„Ich werde mir etwas überlegen, damit der Unterricht für dich nicht so anstrengend wird, ist das eine Idee?" Collin schaut mich von der Seite an und meine Wangen werden wieder etwas rot. So oft wie meine Wangen heute rot geworden sind, sind sie das letzte Jahr nicht durch nur einen einzigen Jungen geworden.

„Das musst du wirklich nicht machen Collin." Verlegen schaue ich nach unten. Collin bleibt plötzlich stehen und ich schaue doch wieder verwundert hoch und drehe mich verwundert zu ihm um.

„Du wirst mir wahrscheinlich nicht wirklich glauben, aber mir liegt jetzt wirklich schon viel an dir und ich möchte deswegen, dass du glücklich bist und wenn Lady Anna und du nicht gut klar kommen, werde ich mir etwas überlegen." Collin setzt sich wieder in Bewegung und ich folge ihm mit etwas verspätung.

„Danke." Murmel ich etwas verlegen und ich weiß dass Collin jetzt lächelt, aber nichts dazu sagt. Noch gut zwei Stunden unterhalten wir uns noch über viele verschiedene Themen. Es ist super lustig. Collin erzählt ein bisschen von seinem Leben und was für Missgeschicke ihm schon passiert sind und das sind einige.

„Was auch lustig war, als ich sieben war. Ich konnte die Nacht richtig schlecht schlafen und ich war noch so müde, dass ich vergessen habe, dass meine Eltern König und Königin sind und dass sie an dem Morgen eine wirklich wichtige Besprechung hatten." Collin lacht schon obwohl er noch gar nicht zu Ende gesprochen hat und ich muss automatisch mitlachen.

„Ich bin dann also an meinen Kindermädchen vorbei gerannt und in den Besprechungsraum meiner Eltern.." Er lacht wieder und kann erst weitersprechen, als er sich etwas beruhigt spricht er weiter:

„Meinen Eltern war es super peinlich, weil ich immer noch nur im Schlafanzug war, aber sie waren mir nicht böse." Ich lache und Collin lacht weiter mit.

„Ohh Gott Collin, mein Bauch tut weh..." Ich wische mir eine Träne vom lachen weg und er erzählt weiter.

Die zwei Stunden gehen super schnell herum und Collin bringt mich wieder mit bis zu unserer Tür.

„Wir sehen uns beim Abendessen Clara." Er schaut mich wieder mit diesem Liebevollen blick an , wie heute Morgen.

„Klar bis nachher." Collin umarmt mich wieder und danach macht er mir noch die Tür auf und schließt Sie wieder hinter mir. Violet und Clara sind beide nicht hier, also gehe ich in die Bibliothek und schaue mich dort noch ein wenig um.

In der Bibliothek gibt es tausende von Büchern und es ist wunderschön still. Was hier im Schloss irgendwie Mangelware ist. Irgendwo ist immer Getuschel oder Geklapper von Schuhen und ich bin ein Mädchen was auch mal ihre Zeit für sich braucht wo es auch komplett still ist. Schnell habe ich ein Buch gefunden was ich gerne lesen möchte und ich verkrieche mich in eine Ecke wo ein kleines Sofa steht. Die nächsten ein ein halb Stunden lese ich einfach nur. Fast hätte ich das Abendessen verpasst und deswegen muss ich fast bis zum Essenssaal rennen. Gut das die beiden Räume auf einer Etage liegen.

Das Abendessen verläuft weitesgehend ruhig und danach gehe ich auch sofort in unser Zimmer und mache mich Bett fertig. Ein bisschen schreibe ich noch mit Leah und Haydn und dann schlafe ich schnell ein.