Kapitel 25

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Wir unterhalten uns noch ein wenig, dann legen wir uns alle schlafen. Zum Glück haben die Neulinge alle ihre eigene Decke mit und so müssen wir uns nicht wieder Decken teilen.

 Ich falle schnell in einen unruhigen Schlaf. Ich träume von Collin wie ich in einer Zelle im Palast sitze und er mich auslacht. Mein Gesicht ist komplett dreckig und die Haare zerzaust. Ein anderer Traum kommt. Ich träume von Collin, wie wir bei ihm die Audienz haben und er uns da mit seiner Verlobten aus Acudo begrüßt. Er verzieht keine Mine und schickt uns sofort ins Gefängnis.

Es kommen noch gefühlt tausende solche Träume, bis ich es nicht  mehr aushalte und aufschrecke. Ich setze mich hin. Es ist schon fast komplett hell. Am feuer sitzen schon zwei von den neuen Mädchen. Ich glaube es sind Melanie uns Anny. Langsam stehe ich auf und gehe zu den beiden. Ich setze mich neben sie und sie schauen mich ungewöhnlich an.

„Melanie und Anny richtig?" Sie nicken schweigend.

„Alles gut? Ihr könnt ruhig etwas sagen." Ich lächle leicht, aber sie sagen immer noch nichts.

„Habt ihr Angst vor mir oder so?" Ich lege meinen Kopf schief und  schaue die beiden weiter an.

„Nein haben wir nicht, wir wissen bloß nicht wie wir mit dir reden sollen." Leise kicher ich etwas.

„Ganz normal . Ich bin kein anderer Mensch als ihr. Wieso sollte ich es auch sein?"

„Du bist die Chefin einer elf-köpfigen Gruppe und zudem wahrscheinlich bald unsere Königin."

„Da bin ich mir nicht ganz so sicher, was das mit der Königin betrifft." Ich reibe mir verlegen den Nacken und merke dabei, wie lang meine Haare schon geworden sind, leider können wir sie hier nicht schneiden oder färben lassen, damit sie so aussehen wie früher.

„Ach quatsch Clara. So wie wir dich schon kennengelernt haben, wärst du eine super Königin und König Collin bringen wir schon wieder zur Vernunft, dass klappt schon." Ich lächle die zwei an.

„Danke..."Es entsteht eine kurze pause.

„Streitet ihr euch oft in eurer Gruppe oder gibt es Zickenkrieg?" Fragt Melanie ganz interessiert.

„Nein,eigentlich gar nicht, wieso?"

„Unsere Gruppe hat sich 24/7 gestritten und gezankt. Ihr seid mehr als wir, wie kann es sein, dass ihr euch da nicht streitet?" Ich zucke  die Schultern.

„Ich habe keine Ahnung. Kann sein das es dran liegt es mir alle Mädchen vertrauen und mich die wichtigsten Entscheidungen treffen lassen. Wenn ihnen eine Idee nicht gefällt, lasse ich mir immer einen Kompromiss einfallen mit dem alle zufrieden sind." Melanie schaut Anny an.

„Das wird der Fehler gewesen sein Anny. Wir wollten alle immer unsere Idee verwirklicht haben, ohne einen Kompromiss einzugehen."

„Jaaa das stimmt!" Sagt Anny etwas zu laut wovon Violet aufwacht und und merkt das ich schon wach bin. Sie steht auf und kommt auf mich zu.

„Guten Morgen Clara." Sie schaut Melanie und Anny nicht einmal an. Die beiden schauen traurig wieder auf das Feuer.

„Violet, sie gehören jetzt mit zur Gruppe sie verdienen es auch begrüßt zu werden." „Guten morgen", brummt Violet etwas sauer. Ich stehe auf.

„Anny, Melanie entschuldigt ihr zwei uns mal kurz?" Sie nicken und ich gehe mit Violet raus aus der Höhle Richtung Bach.

„Seitwann bist du gegen die Neuen?" Frage ich Violet etwas verwundert.

„Bin ich nicht, aber sie sollen wissen das sie nichts zu sagen haben in der Gruppe!" Faucht sie, was mich etwas wundert, denn Violet war sonst immer für Gleichberechtigung in der Gruppe.

„Ach Violet. Nur weil sie neu sind, bekomme sie kein recht etwas zu sagen?"Ich schüttel etwas über die Aussage den Kopf.

„Naja was haben sie denn schon zu bieten?"

„Das können wir doch noch herausfinden, irgendetwas werden sie schon zu bieten haben. Das fragen wir nachher beim Frühstück ok?" Violet nickt.

„Trotzdem möchte ich ihnen unsere Regeln einmal klar machen ok?" Ich nicke und überlege was wir jetzt eigentlich für Regeln haben, dass wir welche haben ist mir nämlich neu. Damit ist unsere kurze Unterhaltung zu zweit schon beendet und wir gehen wieder zurück.

Wir biegen gerade in die Höhle rein, da sehen wir das schon alle wach sind und ums Feuer herum sitzen.

„Guten Morgen an alle", rufe ich und lächel alle gut gelaunt an, wie jeden Morgen. Alle rufen guten Morgen zurück und ich setze mich zu ihnen. Neben mir sitzen jetzt Leonie und Violet.

„Leonie?" Fragend schaue ich die ehemalige Anführerin der neuen an. Sie schaut von ihrem Frühstück auf.

„Haben ein paar von euch eigentlich Jobs?" Sie nickt eifrig.

„Ja.Der Großteil schon nur ich, Melanie und Sophie nicht. Der Rest hat alles super Jobs."

„Wann müssen sie Anfangen mit arbeiten und wann hören sie auf?"

„Alle fangen um zehn an und hören um vier auf." Sagt sie stolz und schaut in die Runde

„Das ist super. Bei uns fangen die Jobs zwar alle zu relativ unterschiedlichen Zeiten an, aber wir hören alle um fünf Uhr auf." Das ist doch gut, dann müssen wir uns nicht frühs trennen, dass sie zu ihren Jobs kommen.

„Ich muss auch noch etwas fragen." Sage ich und schaue weiterhin Leonie an.

„Na dann schieß los."

„Bei uns ist es so, dass ich das ganze Geld Manage. Ich würde vorschlagen das, wenn wir jetzt eine große Gruppe sind, es auch so machen. Eine Gemeinschaftskasse sozusagen." Leonie überlegt kurz und nickt dann leicht, auch wenn ihr der Gedanke das Geld abzugeben wahrscheinlich nicht so gefällt. Sie steht auf, geht zu ihrem Rucksack und holt ein Portmonee raus, dann kommt sie wieder zu uns und setzt sich neben  mich.

„Wehe du gibst unser gespartes für unnütze Sachen aus! Wir haben lange gebraucht, um an das Geld zu kommen", schnaubt sie etwas wütend und gibt mir das Portmonee. Ich öffne es. Es sind ungefähr 300 Euro drinnen.

„Wow...Das ist echt viel." Ich tu das Geld mit zu unserem gesparten. Wir haben inzwischen in den drei Monaten ungefähr 200 Euro gespart. Das ist eine beachtliche Summe und ich freue mich das wir jetzt so viel Geld haben, auch wenn ich etwas sauer bin das Leonie denkt, dass ich das Geld unnütz ausgeben würde. Ich wäre die letzte die das tun würde.

Nachdem Frühstück machen wir uns Fertig und auf dem weg zur Stadt ergreift Violet laut das Wort. Wir blieben stehen damit es alle verstehen können.

„Also ich, da wir jetzt eine Gruppe sind möchte ich einmal kurz unsere Regeln klar machen. Erste und wichtigste regel ist: Clara ist und bleibt unsere Anführerin! Niemand kann und darf ihren Platz übernehmen! Wer sich gegen sie stellt und keinen Kompromiss eingehen kann wird aus der Gruppe geworfen!" Sie schaut etwas gereizt in Leonies Richtung.

„Zweite Regel. Jeder muss seinen Beitrag Leisten! Ob er nun Geld verdient. Infos sammelt, Leute anspricht und ihre Meinung aufschreibt und in die Liste einträgt, kocht oder ähnliches. Dritte Regel: Niemand gibt Geld sinnlos aus wir brauchen es dringend in drei Monaten! Das sind die drei Hauptregeln bitte haltet sie ein." Violet schaut allen in die Augen und dann gehen wir weiter.

Jeder unterhält sich mit jedem und das ist gut, scheinbar sind, die anfangs Zurückhaltenden, endlich aus ihrem Schutzpanzer gekrochen. Wir kommen in der Stadt an und die ersten verschwinden gleich zu ihren Jobs. Der Rest bleibt bei der Bank, wo wir immer warten. Nach und nach gehen wir alle zur Arbeit.

Da ich ja jetzt drei Nachhilfe-Jobs habe, muss ich auch zur Arbeit. Ich habe die Jobs auf hab ich sie auf Montag, Mittwoch und Donnerstag gelegt, aber die Uhrzeit ist bei jedem Job gleich geblieben.





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