Kapitel 19

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Geraume Zeit fahren wir in dem stock-dunklen Transporter. Ich kann nicht einschätzen wie lange wir fahren, aber ganz plötzlich hält der Transporter und die Türen werden schlagartig auf gerissen. Die Wachen ziehen uns nach und nach aus dem Transporter, so dass am ende jeder auf jedem liegt. Bevor wir überhaupt uns aufrappeln können, schlagen sie die Türen wieder zu und düsen davon. Diese Dreckskerle! Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir uns endlich wieder entknoten haben, aber besser langsam als mit gebrochenem Arm oder ähnlichem. Ich schaue mich kurz um. Wir stehen zehn Meter von einer Klippe entfernt, die über das offene Meer ragt. Scheinbar sind wir am Rand der Insel. Sie wollten wohl, dass wir es schön weit haben bis zur Stadt, damit wir verhungern oder so. Bevor wir überhaupt jemanden sehen können, dem wir sagen könnten was passiert ist. Ich kann leider nicht erkennen in welcher Himmelsrichtung die Wachen uns gebracht haben. Die einzige Himmelsrichtung die ich ausschließen kann ist Süden, denn die Stadt ist bis ans Meer im Süden bebaut, im Süden der Insel ist so gut wie alles. Im Norden sind größtenteils einfach nur Wiesen. Bauplatz, wo man später noch bauen könnte. Nun stehen wir Mädchen im Kreis und schauen uns verängstigt an. Fünf Minuten herrscht erschreckendes schweigen und plötzlich bricht das komplette Chaos aus. Viele sprechen durcheinander und andere weinen. Ich stehe doof daneben und versuche alles zu verstehen, aber nach zehn Minuten verstehe ich immer noch nichts, da gebe ich auf und schreie lauthals,so dass mein Hals wirklich weh tut.

„JETZT BERUHIGT EUCH DOCH ALLE MAL!" Schreie ich so dass mich alle hören.In sekundenschnelle ist es wieder Komplett still.

„Wenn wir alle so durcheinander reden, bringt uns das doch auch nichts. Wir müssen uns jetzt zusammenreißen, egal wie schwer das jetzt für uns alle ist!"

Alle nicken nur und schauen mich ganz erwartungsvoll an, außer Emilia die durchwühlt schon ihren Rucksack und rümpft die Nase.

„Okay, wir müssen uns jetzt einen Plan machen. Am besten Sammeln wir erst einmal alles was wir so haben." Alle nicken und nehmen die Rucksäcke von ihren Rücken.

„Ich teile mit euch gar nichts!" zischt Emilia, trotz dieser schrecklichen Situation, voll in ihrem Element.

„Emilia ohne Teamarbeit schafft es hier keiner von uns zu überleben!" Rede ich beschwichtigend auf sie ein, aber trotzdem schon mit einem genervten Unterton in der Stimme.

„Ihr schafft das vielleicht nicht, aber ich schaffe das ganz wohl!"Emilia reckt das Kinn nach oben und schaut mich hochnäsig an.

„Außerdem, wenn du hier die Gruppe führst, wird das erst recht nichts." Sie schaut mich mit einem Hass an, den ich noch nie gesehen habe. Wenn ihre Augen Laser schießen könnten, würden sie es gerade tun.

„Jetzt halte hier mal schön den Ball flach Emilia! Wir alle sind hier der Überzeugung, dass Clara das am besten machen würde! Besser als du alle mal." Zischt Violet und alle nicken nur ganz überzeugt und es wird auch ein paar mal „das stimmt!" kleinlaut dazu gerufen. Emilia schnaubt dreht sich um und geht.
„Erwartet von mir nicht da sich euch jemals helfen werde!" Sie geht einfach weg, ohne sich auch noch einmal umzudrehen. Kurz schaue ich ihr nach, aber schnell drehe ich mich um und schaue die anderen Mädchen an und sehe das Thema mit Emilia dafür als erledigt.

„Also, am besten machen wir jetzt nach und nach alle einmal ihren Rucksack auf und wir sammeln hier auf dem Boden alles was wir haben. Am Ende packen wir alles wieder ein, so dass jeder ungefähr das gleiche mit sich herum trägt. Claire, fang du doch an und dann machen wir in Richtung Rose weiter, so dass ich dann die letzte bin." Größten Teils haben wir alle das gleiche im Rucksack: eine ein Liter Flasche Wasser, eine leere Flasche, für drei Tage Wechselunterwäsche, einmal Wechselkleidung die genau so aussieht wie die, die wir anhaben, eine Armbanduhr, Zahnputzzeug und jeder hat fünf Euro dabei. Trotzdem hat jedes Mädchen ein Ding was einmalig ist. Zum Beispiel: Eine Bürste und Zopfgummis, Portemonnaies, zwei mal Seife, ein großes Feuerzeug, Kompass, eine Karte von der Insel, elf mal Messer,Gabel, Löffel, elf erstaunlich leichte Metall schalen, drei Handtücher und in den Rucksäcken von Elena, Hannah und Mira sind drei riesige Decken. In meinem Rucksack ist das Portemonnaie. Jetzt packen wir unser Zeug ein und ziehen uns die Uhr an. Es ist jetzt 11:00 Uhr und wir gehen los, aber bevor wir los gehen, nehme von jedem Mädchen die fünf Euro, damit wir das alles beisammen haben.

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