Ich führe ein langes Gespräch mit Lady Coller, aber es lohnt sich. Ich komme aus dem Haus raus und so bald sich die Tür hinter mir schließt und ich meine Mädels sehe fange ich an mit quietschen.
„Ich habe den Job! Ich muss nur ein mal die Woche für drei Stunden hin und ich bekomme pro Nachhilfestunde eine Bezahlung von 20 Euro, plus noch mal für jede gute Note die einer der beiden schreibt fünf Euro! Die Nachhilfestunde gebe ich jetzt immer Dienstags von um zwei bis um fünf Uhr! Das heißt ich kann gleich morgen Arbeiten gehen." Jetzt quietschen die anderen mit und umarmen mich. Nachdem wir uns wieder beruhigt haben, hole ich mir meinen Apfel aus dem Rucksack und wir gehen zu, hoffentlich, Sophias neuem Minijob.
Der Laden ist etwas weiter in der Innenstadt und wir brauchen ein wenig, um den kleinen Laden zu finden. Nach einer halben Stunde suchen finden wir ihn und Sophia geht gut gelaunt rein. Eine viertel Stunde später kommt sie wieder raus zu uns gerannt und sagt gehetzt:
„Also, dass ist eine super nette Dame, sie meinte ich könnte jetzt etwas bis 17 Uhr vor sticken und dann entscheidet sie, ob ich den Job kriege und gleichen morgen anfangen kann." Wir machen eine Gruppenumarmung und Sophia rennt wieder ein.
Es ist jetzt zwei Uhr und wir haben noch drei Stunden. Wir gehen auf den Marktplatz und schauen uns um. Rund um sind ein paar Läden wo unter anderem auch der Laden ist wo Sophia jetzt probe Stickt. Mit unseren 25 Euro können wir nicht mehr so viel Machen also holen wir uns wieder drei Brote, etwas Gemüse und eine Decke, somit haben wir jetzt noch genau fünf Euro.
Um fünf Uhr kommt Sophia raus gerannt mit einem Zettel in der Hand. Sie fuchtelt so wild damit herum, so dass wir alle nichts erkennen, aber das ist auch nicht so wichtig, denn die Hauptsache ist, dass es geschafft hat den Job zu bekommen.
„Trotz der geringen Zeit wird das gestickte gleich ausgestellt. Die Verkäuferin meinte diese Stickerei ist mindestens 30 Euro wert und da sind schon die Materialkosten abgezogen!" Quietscht Sophia erfreut während wir uns auf den zweieinhalb stündigen Rückmarsch machen. Der Rückweg ist, aber schnell gemeistert. Da der Tag so gut gelaufen ist, haben wir alle wieder gute Laune, trotz unserer etwas misslichen Lage und auf dem ganzen Rückweg plappern alle fröhlich miteinander.
An dem Höhle angekommen Teilen wir die Gruppe in drei kleinere Gruppen ungefähr gleich große Gruppen auf.
„Clea, Elena und Rose bleiben hier und machen etwas zu essen. Violet,Clarissa, Sophia und Hannah, ihr holt bitte Feuerholz und der Rest kommt mit mir und wir füllen die Wasserflaschen wieder auf." Alle nicken bereitwillig, aber bevor wir gehen muss ich noch etwas hinzufügen, denn der Gedanke schwebt mir schon länger durch den Kopf und ich muss ihn endlich mal los werden:
„Wenn euch irgendetwas nicht gefällt, was ich sage oder beschließe, müsst ihr es bitte sagen. Ich habe mich sozusagen selbst zur Chefin ernannt und irgendwie fühle ich mich deswegen schlecht." Ich reibe mir den Nacken und die anderen Lachen und werfen ihren Kopf in den Nacken. Alle Mädchen kommen auf mich zu und nehmen mich in den Arm. Nachdem sie sich wieder beruhigt haben, lösen sie sich von mir und alle schauen mich ernst an.
„Du meintest das ernst?" Ich nicke verlegen.
„Ja?"
„Ich kann es kaum glauben wenn. Entweder du hast es noch immer nicht gecheckt oder du brauchst einfach nur wirklich viel Aufmerksamkeit. Ich hoffe auf ersteres." Sagt Claire etwas wütend und Violet spricht weiter, wie eingeübt:
„Clara wir führen kein weiteres mal dieses Gespräch. Du bist die perfekte Anführerin für uns und unsere Traum Königin. Wenn du dich da besser fühlst, wir können gerne eine Abstimmung machen." Sie guckt mich auffordernd an, aber ich antworte nicht, weil ich mir nicht sicher bin ob ich wissen möchte wie die Abstimmung ausgeht.
„Also gut. Wer findet das Clara die beste beste Chefin für unsere Gruppe wäre? Der hebt jetzt bitte die Hand!" Alle Mädchen heben in Sekundenschnelle die Hand.
Ich werde von Erleichterung überwältigt und ich nehme alle Mädchen noch mal in den Arm.
Nach dieser langen Umarmung machen wir alle unsere Aufgaben, dann setzen wir uns zusammen zum Abendessen und danach legen wir uns schlafen.
Dieses mal schlafen wir aber getrennt denn jetzt haben wir ja vier decken und so müssen nur noch fünf und ein mal sechs Mädchen sich eine Decke teilen.
Schnell schlafe ich ein und ich freue mich sogar auf Morgen. Es kann alles noch so schwierig sein. Wenn ich die Mädels an meiner Seite habe, schaffe ich das. Es ist für Collin, dass sage ich mir auch immer wieder, denn wenn Collin nicht wach gerüttelt wird, wird er nicht sehr lange König bleiben und trotzdem möchten wir ihn doch alle als König.
Ich wache gegen um sechs Uhr auf, wie die anderen Mädchen, und wir machen uns für unseren ersten Arbeitsreichen Tag fertig. Gemeinsam gehen wir halb acht los um pünktlich in die Stadt zu kommen. Um zehn kommen wir an und Sophia verschwindet als erstes. Wirklich Motiviert rennt sie in den Laden. Sie werden wir wohl so schnell nicht mehr sehen. Es ist schön, dass Sophia die Arbeit so mag. Was ist ein Job der viel Geld einbringt, aber einem keinen Spaß macht? Ganz ehrlich, auch wenn wir das Geld wirklich brauchen, würde ich keines der Mädels zwingen einen Job zu machen.
Bis ich und die anderen arbeiten gehen müssen, setzen wir uns auf eine Bank und unterhalten uns. Um zwölf müssen Hannah, Fiona und Claire zu ihrem Babysitter-Job gehen und Clarissa geht zu ihrem Putzjob. Nun sind wir auch nur noch sechs Mädels. Gerade als Clarissa weg ist entsteht eine rede Pause, da inzwischen schon irgendwie alles gesagt ist und ich beschließe, auch wenn es noch etwas zu früh ist, den fünf übrig gebliebenen Mädels, die hier noch sitzen, zu erzählen was ich mir die letzten zwei Tagen so ausgedacht habe:
„Also Mädels ich muss euch da mal etwas erzählen. Ich habe mir da so etwas ausgedacht..." Ich erzähle ihnen die ganze Idee und alle nicken nur ganz fasziniert.
„Clara das ist eine super Idee!" Platzt es aus Violet raus und nimmt mich in den Arm. Ich lächle etwas verlegen.
„Also wenn die anderen alle auf der Arbeit sind, können wir, die restlichen, einfach Infos sammeln, Leute Fragen wie sie mit unserem König momentan so klar kommen. Sozusagen Umfragen an gefühlt alle Bürger hier auf Rocam" Ich nicke schnell.
"Ich hoffe das Haydn bald aufkreuzt. Er kann uns am besten mit Infos versorgen was im Schloss so abgeht und vielleicht können wir uns mit seiner Hilfe auch einmal ins Schloss schleichen und uns etwas Zeug einpacken. Unsere ehemaligen Zofen würden uns bestimmt helfen. Sie waren genauso überrascht wie wir, als das alles passiert ist und sie meinten sie helfen uns so gut es geht." Ich hoffe wirklich Haydn braucht nicht so lange, um uns zu finden, oder vielleicht sieht uns ja Leah, wenn sie Haydn hier besucht. Ganz in Gedanken versunken, vergesse ich mal wieder die Zeit, erst als Violet mich antippt, realisiere ich das es schon halb zwei ist und ich in einer halben Stunde bei der Familie Coller sein muss. Ich brauche fast eine halbe Stunde da hin! Ich verabschiede mich schnell, dann haste ich gleich zu dem Haus und komme perfekt pünktlich um zwei Uhr dort an.
Die Zwillinge sind etwas schwieriger, als ich gestern dachte. Sie sind echte Nieten in Geschichte, aber ich bekomme das hin, meine Mädels und ich brauchen dieses Extrageld wirklich dringend.
Ich erkläre ihnen ihren momentanen Unterricht an vielen Beispielen und mit kleinen Eselsbrücken, bis sie es tatsächlich nach drei Stunden verstehen, ein Wunder, und die beiden schreiben diese Woche tatsächlich noch eine Lk. Also, wenn ich Glück habe, schreiben sie beide eine zwei, oder besser, dann haben wir nächste Woche noch einmal zehn Euro extra.
Als ich raus komme, sind schon alle da, denn ich komme eine viertel Stunde zu spät. Das stört mich aber so gar nicht, denn ich komme mit 20 Euro in der Hand raus, dass heißt wir haben für heute schon mal genug zu essen und auch Sophia steht mit Geld in der Hand da. Es sind insgesamt 50 Euro die wir heute erarbeitet haben. Wir freuen uns erst einmal ausgiebig und holen fürs Abendessen wieder Brot und etwas Aufschnitt. Auf dem Rückweg erzähle ich auch den anderen Mädchen von unserem Plan und sie sind auch genau von diesem Plan überzeugt.
„Das heißt jetzt müssen wir nur noch warten bis Haydn sich bei uns meldet und dann können wir richtig durchstarten." Ich lächle in die Runde und bin guter voller guter Hoffnungen, dass es jetzt nur noch gut werden kann.
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Die Auswahl Clara
Romance-Abgeschlossen- Jeder kennt doch diese Art von Liebesgeschichten oder? 25 perfekte Mädchen werden aus dem ganzen Land ausgesucht und streiten sich um den Prinzen. Am ende gewinnt das Mädchen, welches den Prinzen am Anfang am wenigsten wollte und si...