Ich wache auf und es ist noch dunkel draußen. So vorsichtig es geht, robbe ich mich nach oben hin aus der Decke raus und sofort rutschen die Mädchen weiter rein, um den gerade frei gewordenen Platz zunutzen. Ich hoffe, dass wir so schnell es geht weitere Decken besorgen können, damit wir uns nicht mehr so quetschen müssen. Auf Dauer werden wir alle so nämlich krank.
Den Pulli, den wir alle von unseren Zofen bekommen haben, reicht lange nicht Ende März nachts oder früh morgens, warm zu halten.
Also gehe ich zur Feuerstelle und mache wieder ein Feuer. Zum Glück reicht die Glut noch aus um das Feuer wieder zu entfachen und jetzt habe ich auch das Licht, um zu erkennen wie viel Uhr es ist. Es ist gerade mal halb Fünf, aber jetzt kann ich Erst recht nicht mehr einschlafen und eigentlich bin ich relativ wach. Naja so wach wie man um diese Uhrzeit wohl sein kann. Ich starre einfach nur ins Feuer und denke weiter nach. Ich merke gar nicht, wie es langsam hell wird. Ich erwache erst wieder aus meiner Starre, als sich die ersten Mädels strecken und gähnen.
Jetzt ist es halb sechs, die Mädels die Aufwachen setzen sich einfach schweigend zu mir und schauen mit mir ins Feuer. Sie wärmen sich wahrscheinlich genau so wie ich bei dieser Eiseskälte.
Um halb sieben sind alle Mädchen dann wach und wir sitzen jetzt zusammen um das Feuer und wir besprechen den Tag.
„Also zu erst gehen wir am besten zu den Babysitter-Jobs, dann zu dem Küchenhilfe-Job, dann zum Putzjob, dann zur Nachhilfe und zum Schluss zu dem mit dem Sticken", schlägt Rose vor und wir nicken nur zustimmend, während wir an unseren Brotscheibe nagen die wir noch haben. Zum Frühstück gibt es heute nur eine Scheibe Brot, damit ist das letzte halbe Brot bis auf den Letzten Krümel aufgegessen und für den Weg nimmt sich jeder einen Apfel mit, dass wird also unser Mittagessen. Für mehr als Mittagessen wird das Geld nicht reichen.
Gemeinsam gehen wir zum Fluss und machen uns frisch. Gesicht und Händewaschen, Zähneputzen und Haare bürsten. Für mehr haben wir keine Zeit mehr, sonst kommen wir viel zu spät in Rocam an und schaffen gar nichts mehr.
Um halb neun machen wir los in die Stadt, um uns die Jobs zu holen die ausgeschrieben waren. Ich hoffe wir haben Glück was die ganzen Jobs angeht, wenn nicht sind wir geliefert und uns an den Straßenrand setzen und Betteln ist in ganz Zonid verboten, also möchten wir es nicht riskieren dadurch viel aufzufallen.
Einpaar Stunden sind vergangen und bis jetzt ist das Glück auf unserer Seite. Fiona, Claire und Hannah haben alle den Babysitter-Job bekommen. Sie müssen alle die Kinder vom Kindergarten oder Schule abholen und dann bis 17 Uhr auf sie Aufpassen. Sie sollen den Kindern, wenn nötig, Snacks machen, mit ihnen spielen und wenn nötig bei den Hausaufgaben helfen. Wenn es sich gerade mal so ergibt und sie für die Kinder Mittag gekocht haben, dürfen sie auch mit essen. Das ist das beste von allem muss ich sagen. Dann muss ich mir bei den dreien keine Sorge machen was das Mittagessen angeht. Auf jeden Fall haben alle drei haben jetzt erst einmal für einen Monat Arbeit, wo sie pro Woche 15-20 Euro Gehalt bekommen. Es ist besser als gar nichts und sie fangen gleich morgen an.
Als nächstes gehen wir zu der Firma die den Job als Küchenhilfe anbietet. Leider bekommt Clea diesen Job nicht, eine halbe Stunde vorher war schon ein junger Mann da, der den Job bekommen hat. Der Koch, der die Stelle ausgeschrieben hat, hat sich wirklich aufrichtig bei Clea entschuldigt, er hätte scheinbar viel lieber sie genommen, als den Jungen, aber sie hatten den Vertrag nun mal schon unterschrieben und den Jungen jetzt so zu kündigen wäre echt nicht in Ordnung. Bei dem Putzjob haben wir wieder Glück Clarissa bekommt den Job.
Nun gehen wir zu dem Mini-Job, den ich sehr gerne hätte. Ich hoffe sosehr das ich diesen Job bekomme, denn in den letzten sechs Monaten habe ich mir mehr Geschichtswissen angeeignet, als jeder Geschichtslehrer in seinem Studium. Naja, aber die Universitäten haben auch nicht die ganze Bibliothek des Schlosses hier in Rocam zur Verfügung. Im Schloss gibt es noch Original Bücher aus Zeiten von Kriegen und ähnlichem. Kaum zu glauben wie gut sie noch erhalten sind.Bevor ich an der Tür klopfe drehe ich mich noch mal zu den Mädels um.
„Wünscht mir Glück." Ich klopfe an der Tür, die sich einen Spalt breit öffnet und eine Frau den Kopf raus streckt.
„Guten Tag, Lady Coller, ich bin Clara Pierce. Ich wollte Sie fragen ob Sie noch eine Nachhilfelehrerin in Geschichte brauchen?" Die Frau mustert mich kurz dann macht sie die Tür komplett auf und lässt mich rein.
„Wir haben leider noch keinen passenden Lehrer für unsere Zwillinge gefunden vielleicht können Sie uns helfen." Ich schaue noch einmal schnell nach hinten und die Mädels zeigen mir die Daumen nach oben. Ich lächle und trete ein...
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Da ja fast überall in Deutschland schon Ferien sein müssten, ein kleines Kapitel für zwischendurch.
Ich weiß nicht ob es euch aufgefallen ist, aber die Auswahl Clara hat ein neues Cover. Gefällt es euch oder fandet ihr das alte besser? Ihr könnt mir gerne schreiben, wenn euch etwas nicht gefällt.
Eure kreativJulchen 😊
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Die Auswahl Clara
Romance-Abgeschlossen- Jeder kennt doch diese Art von Liebesgeschichten oder? 25 perfekte Mädchen werden aus dem ganzen Land ausgesucht und streiten sich um den Prinzen. Am ende gewinnt das Mädchen, welches den Prinzen am Anfang am wenigsten wollte und si...