Tatsächlich braucht Emilia eine viertel Stunde länger, als ich es eigentlich für möglich gehalten habe, aber irgendwann bleibt sie zehn Meter vor unserer Höhle stehen und fällt in sich zusammen und weint. Ich gehe soweit vor, dass ich noch in der Höhle stehe und nicht nass werde. Mit verschränkten Armen schaue ich sie an. Fünf Minuten schaue ich mir die weinende Emilia an, bis es mir reicht.
„Emilia was willst du von uns? Wir haben einen sehr anstrengenden Tag hinter uns und wir wären seit einer Stunde im Bett, wenn du hier nicht heulend herum sitzen würdest." Emilia schaut auf und krabbelt bis zu mir vor und legt sie ihre Arme um meine Beine. Ich rümpfe die Nase bei ihrem Anblick. Sie stinkt wie ein nasser Hund und wegen ihr wird meine Hose dreckig und nass.
„Ich.... Ich kann.... Ich kann nicht mehr." Bringt sie nach einer haben Ewigkeit heraus, während ich krampfhaft versuche Emilia von meinen Beinen los zu bekommen. Erst als mir Violet zur Hilfe kommt und sie von mir weg zerrt, werde ich Emilia los. Emilia sackt wieder in sich zusammen und weint leise weiter.
„Du kannst nicht mehr Emilia, wie soll ich das verstehen?" Mein Gesicht ist noch immer wegen ihres verwahrlosten Aussehens verzogen und ich schaue kurz nach hinten, wo alle Mädels den gleichen Gesichtsausdruck haben. Gut zehn Minuten vergehen, wo Emilia nicht antwortet.
„Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit Emilia!" Spucke ich ihr entgegen und sie zuckt etwas zusammen. Ich bin sonst wirklich nicht so bissig und es ist mir auch gerade wirklich zu wider, so mit Emilia sprechen zu müssen, aber die Mädels und ich hatten nun mal wirklich einen anstregenden Tag. Diese fast begegnung mit Collin macht mir vor allem zu schaffen, da brauche ich nicht noch Emilia, die mir das Leben gerade schwer macht.
„Ich... Ich habe jetzt verstanden was es bedeutet Freundinnen zu haben die einem Helfen und die Zusammenhalten..."
„Tja nur zu schade, dass du keine Freundinnen hast!" Violet baut sich neben mich auf uns Emilia wird gefühlt immer kleiner. Ich lege Violet eine Hand auf die Schulter, um ihr zu zeigen, dass sie sich erst einmal zurückhalten soll. Violet versteht den Wink und hält sich jetzt wieder etwas zurück. Was sie aber nicht davon abhält sie mit ihren Blicken zu töten.
„Also was willst du jetzt von uns Emilia?"
„Ich möchte wieder in eure Gruppe", schnieft sie und langsam richtet sie sich wieder auf.
„Wieso sollten wir jetzt so gütig zu dir sein, um dir zu helfen. Obwohl du uns während der Auswahl wie den letzten Dreck behandelt hast und uns mit den Worten: Ich teile mit euch gar nichts! Ihr schafft das vielleicht nicht allein, aber ich schaffe das ganz wohl alleine! Und außerdem hast du zu mir noch gesagt das, wenn ich die Gruppe wir alle umkommen werden! Schau dich bitte einmal um. Ich führe eine Gruppe von 18, mit mir 19, Mädels und wir schaffen es ganz wohl zu überleben. Also sind wir nicht die die es nicht schaffen zu überleben, sondern du Emilia und jetzt sollen wir dir helfen?"
„Bitte Clara. Ich lag falsch, mein Bild von dir war komplett Falsch und ich habe das jetzt eingesehen. Ich habe dich nicht richtig kennengelernt, ich wusste nicht wie du tickst. Jetzt habe ich das gemerkt und ich habe gemerkt, was für eine großartige Person du eigentlich bist." Sie macht eine kurze Pause, um wieder richtig Luft zu bekommen. Ich beobachte sie weiter nur mit verschränkten Armen. Ich traue ihr nicht wirklich.
„Bitte Clara, bitte. Ich habe seit vier Tagen nichts mehr gegessen und gewaschen habe ich mich auch schon seit einem Monat nicht mehr. Ich habe das Gefühl in meinen Haaren leben mehr Tiere, als in einem Wald." Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue zu Violet rüber, die nur den Kopf schüttelt. Ich gehe einen Schritt auf Emilia zu und sie zuckt verängstigt zusammen. Der kühle Regen, der jetzt auf meinen Kopf prasselt, mildert meiner Wut nicht im Geringsten.
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Die Auswahl Clara
Romance-Abgeschlossen- Jeder kennt doch diese Art von Liebesgeschichten oder? 25 perfekte Mädchen werden aus dem ganzen Land ausgesucht und streiten sich um den Prinzen. Am ende gewinnt das Mädchen, welches den Prinzen am Anfang am wenigsten wollte und si...