Die kommende Woche, bis das nächste Mädchen gehen muss, vergeht schleppend. Der Unterricht ist bedrückt, alle Mädchen haben damit zu kämpfen, dass unser König gestorben ist. Am Samstag ist die Beerdigung unseres Königs und wir alle sind zu der Beerdigung eingeladen. Es ist echt erschreckend. Collin sieht total bleich aus und trotzdem so königlich, genau so wie seine Mutter.
Gleich an dem Samstag nach der Beerdigung reist Collin seine Mutter ab. Sie möchte ihren Kummer auf den Pelmey Island verbringen, dass ist eine von fünf Tropeninseln die nur der königlichen Familie gehören und nun wohnt Collin seine Mutter auf einen der fünf Inseln.
Jetzt ist Sonntag und wir stehen im Thronsaal vom Schloss. Langsam wird es zwar schon wieder wärmer, aber trotzdem ist es anfang März immer noch zu kalt, um die Verkündung wieder draußen zu machen. Alle verbleibenden 14 Mädchen stehen in einer Reihe und Collin kommt rein, er sieht jetzt schon viel besser aus, als gestern. Die Blässe aus seinem Gesicht ist komplett verschwunden und jetzt sieht er richtig selbstbewusst aus. Er kommt voller stolz herein, aber er schaut niemanden von uns Mädchen in die Augen. Diese abweisende Haltung kenne ich nicht vom ihm, deswegen fährt durch mich auch ein Schauer, den ich nur schwer verbergen kann. Er schaut so eiskalt, als ob er sich komplett verändert hat, seit dem wir uns vor ca. einer Woche zuletzt gesehen haben. Geht es ihm wirklich gut? Ich glaube nicht... Leider kann ich aus seinen Augen nichts lesen, was mir wirklich Aufschluss über seine Gefühle gibt.
Ersetzt sich auf seinen Thron und fängt sofort an mit reden:
„Ich möchte nicht viel um den heißen Brei rum reden. Diese Woche fliegt Luna raus." Ich keuche auf und gehe einen Schritt auf ihn zu, aber ich stoppe abrupt, weil die Wachen, die an den Seiten stehen, auch sich plötzlich auf mich zu bewegen. Beruhigend hebe ich die Hände und schaue Collin in die Augen.
„WIESO?!Wieso Luna?" Collin schaut mir in die Augen und ich sehe kein Fünkchen mehr an Mitgefühl in seinen Augen. Seine Antwort ist genau so kalt wie seine Augen es deuten.
„Wieso ich Luna raus schmeiße? Weil ich sie schon von Anfang an nicht mochte! Das ist der Grund!" Luna kommt einen Schritt auf mich zu und legt eine Hand auf die Schulter. Sie schüttelt den Kopf um mir zu signalisieren, dass es sinnlos ist zu diskutieren, aber ich sehe es nicht ein.
„Unser erstes Treffen hast du mir etwas erzählt, erinnerst du dich daran noch?! Scheinbar nicht, denn da hast du mir etwas erzählt, und scheinbar hält unser eigener König nicht einmal mehr ein was er gesagt hat!" Ich schreie fast und mir läuft eine einzelne Träne über die Wange.
Bevor er aber etwas erwidern kann, drehe ich mich abrupt um und renne aus dem Saal. Ich renne in die Bibliothek, in meine Ecke, wo inzwischen jeder weiß, dass, wenn ich hier bin niemand, mit mir reden soll. Ich ziehe meine Knie an meine Brust und fange an mit weinen. Ich weine bis ich das Klacken von Schuhen höre. Ich streiche mir die Tränen von der Wange und stehe auf, um mein Kleid glatt zu streichen. Gerade schau ich hoch, da steht Luna vor mir. In einem wunderschönem Kleid, mit einer wunderschönen Frisur, sie sieht richtig erwachsen aus. Wieder fange ich an mit weinen und ich falle Luna in die Arme. Sie streichelt mir ein paar Minuten über den Rücken, bis sie sich etwas wiederwillig von mir löst. Auch sie hat eine Träne auf der Wange.
„Ich muss jetzt leider gehen Clara, mein Auto wartet auf mich. Hier hast du meine Nummer. Du kannst mich immer auf dem laufenden halten, wenn du möchtest." Sie lächelt tapfer und gibt mir einen Zettel. Schweigend umarmt sie mich noch einmal, dann dreht sie sich um und geht aus der Bibliothek. Im gehen dreht sie sich noch einmal um und sagt:
„Mach mich stolz, in dem du zu unserer Königin wirst", dann dreht sie sich Endgültig um und geht.
DU LIEST GERADE
Die Auswahl Clara
Romance-Abgeschlossen- Jeder kennt doch diese Art von Liebesgeschichten oder? 25 perfekte Mädchen werden aus dem ganzen Land ausgesucht und streiten sich um den Prinzen. Am ende gewinnt das Mädchen, welches den Prinzen am Anfang am wenigsten wollte und si...