Kapitel 20

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Es ist jetzt schon 15:00 Uhr und am liebsten würden wir alle jetzt nur noch schlafen, aber das geht leider nicht. Eine halbe Stunde setzen wir uns zusammen und reden, machen einen Plan wie wir nun weiter vorgehen.

„Feststeht das Hannah, Mira, Violet, Clea und ich jetzt in die Stadt gehen, um uns was zu essen zu besorgen" Ich schaue in die Runde.

„Wir brauchen Feuerholz, vielleicht könntet ihr das holen?", rede ich weiter und die anderen nicken. Ich setze meinen Rucksack ab, um das überflüssige Zeug heraus zu holen, die anderen, die jetzt mit in die Stadt gehen, machen mir nach. Wir räumen unsere Kleidung aus, die Decken, die leeren Flaschen Wasser und so weiter. Die Kleidung legen wir auf eine Decke, damit sie nicht dreckig wird.

„Ich und Rose können die Leeren Wasserflaschen am Bach auffüllen." Sagt Claire und ich nicke nur und schaue auf die Uhr.

„Es ist jetzt um drei. Wir brauchen ungefähr zweieinhalb Stunden in die Stadt, da versuchen wir so schnell es geht alles zu besorgen was wir jetzt so brauchen, dann sind wir so gegen um neun hoffentlich wieder da." Nach einem zustimmenden nicken, gehe ich mit meiner Truppe los in Richtung Stadt.
Wie erhofft brauchen wir zweieinhalb Stunden bis zum Stadtrand, dann brauchen wir eine viertel Stunde, bis wir einen Markt finden. Bei einem Becker kaufen wir drei Brote und Butter, bei einer Obsthändlerin zwölf Äpfel und bei anderen Händlern auch noch etwas Wurst, Käse und etwas Gemüse. So das wir insgesamt für die Verpflegung 30 Euro ausgeben. Es ist leider relativ viel, was wir fürs Essen ausgeben müssen, hoffentlich werden die Lebensmittelpreise jetzt nicht wegen irgendetwas teurer... Wir kaufen noch einen Billigen Topf für fünf Euro. Über die Hälfte des Geldes ist jetzt schon weg. Das ist wirklich nicht gut...

„Wir müssen so schnell wie es geht Wege finden Geld zu verdienen." Sage ich zu meinen Freundinnen, nachdem wir aus einem Laden kommen.

„Ja, vielleicht können wir die Menschen einfach ansprechen Morgen, das wir zum Beispiel Babysitten können oder Haushaltskraft oder so etwas."

„Gibt es nicht in der Innenstadt so eine Infostand, wo so Minijobs ausgeschrieben sind?"
„Ja stimmt, lass uns am besten gleich jetzt noch da mal hingehen und dann schauen, ob es was gibt." Wir verstauen schnell unsere Lebensmittel und bahnen uns dann so schnelles geht den Weg zur Stadtmitte. So weit weg, wie ich jetzt gedacht hatte, ist es gar nicht. Nach einer viertel Stunde sind wir an diesem Infostand und schauen uns das Angebot an. Küchenhilfe, Babysitter, Nachhilfe Lehrer in Geschichte, Putzkraft in einem Büro, alles ist dabei. Sogar ein Minijob in einer Schneiderei, wo man Stickereien anfertigen kann und man bekommt alles das Geld was man damit einnimmt, abzüglich der Materialkosten. Wir nehmen drei Adressen von Babysitter-Jobs mit, die Nachhilfe, ein mal Küchenhilfe, die Putzhilfe und natürlich auch das mit dem Sticken.

Jetzt machen wir uns schnell auf den Weg wieder zurück zur Höhle. Den anderen Mädchen knurrt der Magen wahrscheinlich genau so wie uns. Um halb zehn kommen wir wieder an der Höhle an. Eine halbe Stunde später, als eigentlich gewollt, aber der Umweg mit den Minijobs war ja nicht mit eingeplant.

„Da seit ihr ja endlich, wir haben uns schon sorgen gemacht." Kommt Elena uns entgegen. Sie nimmt uns eine Tüte ab und wir gehen zu den anderen Mädchen. Am Anfang der Höhle haben die Mädchen ein Feuer gemacht und sie sitzen vor dem Feuer und unterhalten sich. Wir setzen uns zu den anderen und präsentieren unsern Kauf und fangen gleich anmit essen.

„...und zum Schluss das beste." Ich ziehe aus einer Seitentasche des Rucksacks die sieben Zettelchen mit den Adressen der Minijobs raus.

„Das hier sind sieben Minijobs und wenn wir Glück haben, bekommen wir einpaar davon, denn so kommen wir nicht mal mehr einen Tag lang weiter." Violet nimmt mir die Zettelchen ab.

„Also wir haben hier drei Babysitter-Jobs, einen Nachhilfe-Job, einen Job als Küchenhilfe, ein Putzjob in einem Büro und einen als Stickerin in einer Schneiderei. Sophia du konntest doch so Fabelhaft sticken, wie wäre das für dich?" Violet gibt ihr den Zettel, wo auch noch ein paar mehr Infos drauf stehen.

„Ja, ja dass könnte ich versuchen."

„Das ist super Sophia, danke das du es mal versuchst." Sophia nickt, steckt sich ihren Zettel in den Rucksack und hört weiter zu und kaut an einem Stück Brot mit Salami drauf. Violet ergreift wieder das Wort.

„Wer könnte es denn als Babysitter versuchen?" Sie schaut in die Runde Claire, Fiona und Hannah melden sich und Violet gibt ihnen die Zettel.

„Das gute an all den Jobs ist, dass sie um die gleiche Uhrzeit enden", Ssagt Violet auch so zwischendurch. Darauf haben wir extra geachtet, dass wir zusammen wenigstens wieder hier zur Höhle gehen können.

„Ich würde die Geschichts-Nachhilfe machen wenn das ok wäre." Melde ich mich nun. Violet nickt und gibt mir den Zettel.

„Ich könnte die Putz-Stelle nehmen, ich putze gerne", sagt nun Clarissa und Violet gibt ihr den Zettel.

„Nun gäbe es nur noch die Küchenhilfe, hat irgendwer Interesse?" Niemand meldet sich.
„Wir könnten das Geld gut gebrauchen Mädels. Ich würde es ja machen, aber ich bekomme es selbst hin Sachen aus der Dose zu verunstalten, so dass es niemand mehr essen kann." Violet kichert ein wenig und wir anderen kichern mit. Dann meldet sich Cle:

„Ich habe vier kleinere Geschwister und ich musste oft für sie kochen. Ob es gut war kann ich nicht immer so sagen, sie haben immer das gleiche Gesicht gemacht, egal ob ich es wirklich lecker fand oder nicht. Ich kann es versuchen."

„Der Versuch zählt." Sage ich und lächle Clea an.

Wir essen alle zwei Scheiben Brot und zum Schluss versuchen wir noch das Gemüse in dem Topf auf dem heizen Holz anzubraten, aber leider klappt das nicht ganz. So essen wir als, so zu sagen Nachtisch noch halb angebratenes, lauwarmes Gemüse.

Rose legt noch einmal Feuerholz nach und wir machen uns „Bett fertig", Bevor wir uns alle hinlegen ergreife ich noch mal das Wort:

„Elena kam heute morgen zu mir und bat mich das mit den Schlafplätzen nochmal ein wenig zu überarbeiten. Ich hätte jetzt den Vorschlag gemacht, damit nicht immer der gleiche außen schläft, wir immer wechseln. So dass jetzt Claire leider noch mal außen schläft und so Elena einen weiter nach innen rutscht und so weiter. Damit jeder mal eine warme kuschelige Nacht hat." Es gibt zwar ein paar Proteste, aber nach einer kurzen Diskussion legen wir uns trotzdem alle hin.

Ich brauche ewig um einzuschlafen, einfach wegen der Angst, dass in der Nacht irgendetwas passiert, oder dass wir es nicht schaffen zu überleben. Was ist wenn eine von uns ernsthaft Krank wird? Wir werden wohl nie das Geld haben einen Arzt oder Medizin zu kaufen. Und leider bahnt sich auch wieder der Gedanke an Collin zurück in meinen Kopf. Bis ich völlig übermüdet einschlafe schmiede ich weiter Pläne im Kopf. Auf mir liegt ein ernormer Druck, naja zumindest mache ich mir den. Die Mädels bauen auf mich, was ist, wenn ich irgendendetwas falsch mache? Wenn ich komplett irgendwie versage und wir einfach nur jämmerlich umkommen hier, ohne das je jemand davon erfahren wird? So gut es geht versuche ich diese Gedanken zu verdrängen, aber Abends, wenn alles still um mich herum wird, kommen diese Gedanken unweigerlich.

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