"Ghost, wieso hast du noch nichts mit Holly versucht?", fragte Aubrey, bevor Chelsea überhaupt ihre erste Frage stellen konnte. Ghost hielt beim Trinken inne und schaute zu Holly, die ihn ebenfalls ansah. "Weil du mich so dermaßen krankhaft mit ihr verkuppeln willst. Wahrscheinlich nur, damit du sie irgendwann deine Schwägerin nennen kannst", erwiderte er auf die Frage, was Holly schlucken ließ. Sie wurde leicht rot. "Eigentlich macht sie es, weil ich sie indirekt darum gebeten habe", gestand sie und spielte mit einem silbernen Ring an ihrem Finger.
Bevor die Stimmung noch angespannter werden konnte, rückte nun auch Chelsea mit ihrer Frage heraus, auch wenn sie eigentlich nicht dran war. "Xater, wie viel bezahlt dir Alexine, damit du mit ihr rausgehst? Ich denke nicht, dass sie sich mehr leisten könnte", ließ sie wieder ihre Gehässigkeit raushängen, wobei sie meinen Namen ausspuckte, als hätte sie in die verfaulte Stelle einer Frucht gebissen. Xater begann ein wenig zu grinsen. "Sie bezahlt mich in Zeit, in der ich sie anfassen darf", antwortete er vollkommen ernsthaft, worauf ich ihm lachend gegen die Brust schlug. "Holly, wie hast du Aubrey dazu bekommen, dass sie eine Frau, an ihn ranlässt?", fragte Xater weiter und schaute sie nun wirklich interessiert an. Es schien ein seltenes Phänomen zu sein, dass Aubrey kein Problem damit hatte, wenn Ghost jemanden datete, aber man merkte ihr schon an, dass sie ihren Bruder beschützen wollte und sich sehr um ihn sorgte. "Vielleicht kennt sie mich genug, dass sie mir vertraut, dass ich ihm nicht wehtun würde", antwortete Holly lächelnd und die angespannte Stimmung war wie vergessen, auch wenn sie Ghost beim Sprechen ansah, während er wiederum sie beobachtete.
Aubrey schenkte in Ghosts Becher nach. "Wenn ich das jetzt trinke, darf ich nicht mehr fahren. Dann müssten wir wohl oder übel hier pennen", wies Ghost sie hin. Holly wurde sofort hellhörig. "Ihr könnt gerne hier schlafen", gab sie sofort zurück, beinahe zu schnell, sodass ich nicht anders konnte, als sie wissen anzugrinsen. "Aber nur, wenn wir Xater und Lex örtlich trennen. Sonst wird hier niemand schlafen können", setzte Aubrey voraus, weshalb wir sie empört anschauten. "Dann setz dir halt Kopfhörer auf", erwiderte Xater nur, was beinahe die ganze Runde zum Lachen brachte. Bis auf Chelsea und ihre eigenartige Freundin, die neben ihr saß. Chelsea platzte beinahe vor Wut.
Holly wandte sich an Chelsea und lächelte sie mit dem künstlichsten Lächeln aller Zeiten an. "Wie bist du eigentlich so eine Bitch geworden?", fragte Holly an jene gewandt. Chelsea wurde sofort noch rote vor Wut. "Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu reden", zickte sie, worauf Holly lachend ihre perfekten Haare hinter ihre Schulter warf. "Das ist immer noch mein Haus Verehrteste. Niemand hat dich hierhin eingeladen, also beantworte gefälligst meine Frage."
Sie war eindeutig die Königin der passiven Aggressivität. "Ich weiß halt, wie man mit so einem Körper wie meinem umgehen muss", antwortete Chelsea nur arrogant, weshalb Holly aufstand. "Wie wäre es mit einem kleinen Contest. Alexine, du und ich wir ziehen uns jetzt bis auf die Unterwäsche aus und dann zeigen wir Prinzessin Botox mal was heiße Körper sind.
Etwas überrascht riss ich die Augen auf, stand dann jedoch auf. Ich wusste nicht, ob es an der Menge Alkohol, die ich intus hatte, lag oder an meinem Drang, Chelsea etwas auszuwischen, aber ich stellte mich neben Holly und zog mich bis auf die Unterwäsche aus. "Komm schon Chelsea. Wir machen jetzt nen Schwanzvergleich", forderte Holly sie auf. Arrogant stand jene auf und ließ das Handtuch fallen, das sie sich nach dem Bad im Wirlpool umgebunden hatte. Sie stellte sich vor Holly und mich. "Schau mal, der BH ist ja ausgestopft", wies ich Holly hin, als ich einen Stofffetzen sah, der unter dem Bügel herausschaute. Diese riss den Mund auf und schlug sich die Hand vor diesen. Ich zog daran und heraus kam ein Tuch, das sie scheinbar unter ihre Brüste gestopft hatte, damit die größer wirkten. "Ich würde sagen, wir lassen mal jemand Außenstehenden entscheiden. Nicki, mach mal ein Foto ohne Gesichter frag mal in der Party-Gruppe", forderte Holly ihre kleine Schwester auf, welche dies ohne weiteres machte. "Apropos. Du musst auch noch in die Gruppe", stellte Holly fest und gab mir ihr Handy, sodass ich meine Nummer einspeichern konnte.
"Lass uns noch ein wenig warten und dann werten wir aus", schlug sie vor, als wir wieder angezogen im Kreis saßen. "Nicki, du kleine Bitch. Jetzt bist du dran. Wie vielen Kerlen hast du die Beine schon breit gemacht?", fragte Chelsea mit einem boshaften Grinsen. Nicki begann zu zählen. "Ich glaube es sind sieben", antwortete sie. Mit der Antwort war Chelsea aber offenbar nicht zufrieden. "Häng noch eine Null dran und wir kommen vielleicht in Nähe", lachte diese, war jedoch die Einzige, die lachte. "Du hast doch jedes Wochenende nen anderen bei dir", stellte sie danach nochmal klar, Nicki blieb jedoch emotionslos. "Ich mache mit denen nur rum. Ich habe seit einigen Monaten eine F+ und der ist der einzige, der ran darf", erklärte Nicki, sodass Chelsea alles aus dem Gesicht fiel.
"Marla", setzte Nicki nun an und sprach die Freundin von Chelsea an, die seit Beginn des Spiels nichts gesagt hatte. Sie hatte sich vermutlich nicht einmal bewegt. "Wie ist es, mit jemandem wie Chelsea befreundet zu sein?", fragte Nicki ernsthaft. Chelsea schaute ihre Freundin ernst an, als wolle sie ihr sagen, sie solle nichts Falsches antworten, Marla reagierte jedoch gar nicht. "Ich bin nur noch mit ihr befreundet, um bei den Cheerleadern zu bleiben. Sie ist die größte Bitch, die ich kenne. Sie hat auch nur so viel Einfluss, weil ihr Vater ja ach so reich ist", antwortete Marla, ohne Chelsea auch nur ansatzweise zu beachten. "Autsch", kommentierte ich und musste dabei mein Lachen echt unterdrücken. Chelsea drehte nun scheinbar vollkommen durch und sprang auf. Während sie trotzig wie ein Kleinkind die Terrasse verließ, brachen wir in Gelächter aus und wirkten gleich viel entspannter. "Die Abstimmung haben übrigens Alexine und Holly mit Gleichstand gewonnen", teilte Nicki mit, die dazu noch triumphierend grinste.
Ich erhob ich von Xaters Schoß und setzte mich nun zwischen Nicki und Marla auf die Bank.
"Was ist dein größtes Geheimnis vor Ghost?", fragte Marla nun an Xater gewandt. Dieser schluckte, während Aubrey ihn mit großen Augen ansah. Er schluckte deutlich hörbar und setzte sich gerade hin. "Ich habe deine Schwester geknallt", beichtete Xater und schaute Ghost dabei direkt ins Gesicht. Ghost wirkte vollkommen ruhig und zeigte keine Emotionen, man brauchte jedoch nicht viel Menschenkenntnis, damit man erkannte, dass es in ihm kochte. "Du hast was?", knurrte dieser und spannte sich an. "Ich hatte Ecstasy eingeschmissen und habe ihn verführt. Das ist meine Schuld. Ich habe ausgenutzt, dass es ihm nicht gut ging", versuchte Aubrey, Xater zu verteidigen, Ghost, stand jedoch dennoch auf und ging auf Xater zu.
"Wie oft habe ich dir gesagt, dass meine Schwester tabu ist?", schrie Ghost Xater an, der nun aufstand und ihm somit direkt gegenüber stand. "Oft genug und es tut mir ja auch leid", versuchte er, sich zu retten, was jedoch nicht ganz so gut funktionierte. Ghost holte aus und wollte Xater eine reinhauen, ich ging jedoch dazwischen und wollte die beiden trennen. Offenbar war ich aber nicht schnell genug, denn seine Faust traf nicht Xater sondern meinen Wangenknochen.
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Smoke and Red Lipstick
Teen FictionAlexine ist eine Musterschülerin und auf dem besten Weg Ärztin zu werden. Was jedoch keiner weiß, ist, dass sie dieses Leben abgrundtief hasst. Sie WILL abrutschen und kriminell sein. Sie WILL Gefahr und Abenteuer, doch das können weder ihre Mutter...