Prepare

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Wochen vergingen.

Meinen 18. Geburtstag hatte ich verbracht, indem ich mir alleine die Kante gegeben hatte. Mitten in der Nacht kam eine süße Nachricht von Xater, in der er mir gratulierte, mehr als ein gelegentliches "Ich liebe dich" hatte ich jedoch in all der Zeit nicht von ihm gehört. Die Nachrichten kamen zudem jedes mal von einer anderen Nummer. Sein Handy hatte er scheinbar permanent ausgeschaltet.

Ich hatte bereits meinen Führerschein für Auto vor ein paar Wochen bestanden und hatte gerade jenen für's Motorrad bekommen. Ich lief über den Hof eines Händlers und betrachtete die verschiedenen Modelle. Ich machte mehrmals Probesitzen und unterhielt mich mit dem Händler, bis ich vor meinem absoluten Traumgefährt stehen blieb. Eine Kawasaki ZX6R. Sie hatte für mich das beste Gefühl und auch nach einer Probefahrt, war ich mir noch sicher, dass ich mein Baby gefunden hatte. Der Boss hatte mir geholfen, mein Geld zu waschen, sodass ich es nun bar auf den Tisch legen konnte. Er staunte nicht schlecht über die Menge, nahm es aber so hin und wickelte mit mir alles ab. Da er eine auf Lager hatte und gerade nichts zu tun hatte, lud er mich auf einen Tee ein, während sein Mitarbeiter die Maschine vorbereitete. (In Wirklichkeit geht das natürlich nicht so schnell, aber tuen wir mal so)

Absolut glücklich fuhr ich meinen neuen Schatz zu einem Gebäude, das eine Straße von der Wohnung, in der ich noch immer lebte, entfernt war. Dort wohnte ein guter Bekannter von Holly lebte, der mir Platz in seiner Garage zur Verfügung stellte, den er ohnehin nicht brauchte. Immerhin sollte meine Mutter nicht herausfinden, dass ich ein Motorrad hatte. Sie würde zu viele Fragen stellen. Ich fuhr in die Einfahrt und stellte mein neues Gefährt in die Garage, wo ich auch den Helm sowie meine Schutzkleidung lassen durfte.

Meine Mutter hatte immer noch nichts von meinem neuen Kleidungsstil mitbekommen, da ich mich immer auf dem Weg zur Schule umzog. Zu meiner neuen Haarfarbe hatte sie nichts gesagt, vermutlich hatte sie die Veränderung nicht einmal bemerkt. Würde mich bei ihr nicht wundern.

Ich begann, morgens mit dem Motorrad zur Schule zu fahren, hing viel mit den Sportlern rum, hatte sogar Fina mit Tyson verkuppelt. Man fand sie regelmäßig hinter der Sporthalle am Trockenvögeln. Zwar war er eigentlich überhaupt nicht ihr Typ gewesen, jedoch war sie von dem Gedanken besessen, einen Bad Boy weich zu machen.

Auch mit den Hockeymädels verstand ich mich recht gut und hatte sogar am Auswahltraining teilgenommen, musste jedoch feststellen, dass Hockey nicht mein Ding war.


Mein Weg führte mich zu dem abgeranzten Häuschen, in dem sich die Grasplantage von Xaters Boss befand. Ich parkte hinter dem Haus und trat durch die Tür. Er stand nicht unter Verdacht, weshalb er lediglich vorsichtig war. "Lex!", rief er überrascht und richtete sich auf. Ich lächelte ihm zu und lehnte mich an die Wand. "Ich brauche Nachschub", erklärte ich, worauf er etwas blass wurde. "Ich habe bisher nur das Öl fertig", meinte er entschuldigend, jedoch zuckte ich mit den Schultern. "Sag mir wie es funktioniert und ich kümmere mich darum", schlug ich vor, worauf er sich einließ. Er gab mir eine kleine Flasche, die mit einer durchsichtigen Flüssigkeit mit öliger Konsistenz gefüllt war. Ich gab ihm das Geld dafür und steckte das Fläschchen in meine Tasche. Er gab mir zudem ein Paket mit kleinen Plastiktüten, das ebenfalls in den Rucksack wanderte. "Danke", gab ich zurück, bevor ich das Gebäude wider verließ und nach Hause fuhr. Er hatte mir noch die Prozedur erklärt, jedoch musste ich erst mal meinen Rucksack zuhause ausleeren. Ich ging in mein Zimmer und schloss die Schublade unter meinem Schreibtisch auf. Ich legte alles hinein und zog mir normale Kleidung an.

Ich ging die Straße herunter zu einem Laden, der günstig Süßigkeiten verkaufte. Ich kannte den Besitzer sehr gut seit ich ein kleines Kind war, weshalb ich immer einen Rabatt bei ihm bekam. Ich betrat den Laden und begrüßte den kleinen Mann hinter dem Tresen. "Dich habe ich hier ja ewig nicht mehr gesehen", stellte er erfreut fest und lächelte begeistert. "Vielleicht kommt das davon, dass ich schon ein bisschen zu alt für Süßigkeiten bin", erwiderte ich amüsiert und durchstöberte die Regale des kleinen Ladens. Ich hockte mich hin und strich meine Haare bei Seite, als ich hinten im Regal eine große Tüte mit Esspapier entdeckte, das in kleine, runde Stücke mit aufgedruckten Bildchen gestanzt war. Ich nahm gleich mehrere aus dem Regal und ebenfalls noch andere Süßigkeiten, damit es nicht so auffiel. Ich legte alles auf dem Tresen ab und bezahlte. Er schenkte mir noch ein paar Kaugummis dazu und grinste nur verstehend, als er die Menge gesehen hatte. Ich packte alles in meine Tasche und ging wieder nach Hause.

Dort angekommen vergewisserte ich mich, dass ich alleine zuhause war und schloss mich in mein Zimmer ein. Ich machte auf meiner Box Musik an und stellte den Rucksack neben den Schreibtisch. Auf meinem Kleiderschrank entdeckte ich eine Kiste mit alten Dingen aus der Zeit, zu der ich mich für eine Chemikerin hielt. Es waren kleine Baukästen sowie ein Mikroskop. Ich durchsuchte die Kartons nach einer Pipette, die ich auch recht schnell fand. Ich legte sie ebenfalls auf den Schreibtisch. Ich begann, das Esspapier zu präparieren und packte sie einzeln in die Tütchen. Dabei trug ich natürlich die ganze Zeit Handschuhe und sogar eine Maske, da ich sehr nah an der geöffneten Flasche saß. Ich bereitete vorerst nur eine Tüte vor und packte den Rest in die Schublade. Mein Blick fiel wieder auf die Waffe. Ich hatte sie bisher zum Glück nicht gebraucht.

Ich verstaute einige Tütchen in meinem Schulrucksack, bevor ich überlegte, was ich den Rest des Wochenendes machen sollte. Ich hatte noch einen Plan, also würde ich diesem morgen nachgehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 07, 2022 ⏰

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