"Ich glaube, ich sollte mal duschen gehen", murmelte ich gegen seinen Hals. Ich hatte mich an ihn gekuschelt und die Augen geschlossen, während er meinen Kopf kraulte. "Mach das", murmelte er und ließ mich frei. Ich stand vorsichtig auf und ging ins Bad, während er mich scheinbar beobachtete. "Du bist nackt noch viel schöner, als ohnehin schon", meinte er und grinste mich dreckig an, ich lachte jedoch nur und ging in das Bad nebenan.
Ich hatte wirklich mit ihm geschlafen... Direkt nachdem wir scheinbar ein Paar geworden waren. Also entweder hatte ich es drauf oder ich war eine Schlampe. Ich hoffte natürlich auf Ersteres.
Ich stellte mich unter das mittlerweile heiße Wasser und genoss es erstmal, bis ich nach einigen Minuten zwei Hände an meine Taille spürte. "Lass uns Wasser sparen", hörte ich ihn gegen meinen Nacken raunen. "Das schaffen wir nicht", kicherte ich, worauf er mich umdrehte und an die Wand drückte. "Da hast du vielleicht Recht", stimmte er mir zu und küsste mich wild. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und hielt mich an ihm fest. Wir widmeten uns noch ein wenig uns, bevor wir uns lösten und uns wirklich duschten.
"Wie fandest du es eigentlich?", fragte er beinahe unsicher nach, als wir uns abtrockneten. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn an, bevor ich auf ihn zuging. "Es war das schönste erste Mal, das ich mir hätte vorstellen können", gab ich zu und wurde sogar ein wenig rot, während er mich triumphierend grinsend an sich zog. "Es muss schließlich was heißen, ein Mädchen beim ersten Mal kommen zu lassen. Die meisten schaffen es nie", ließ er mal wieder seine Arroganz raushängen. "Wieso bist du dir da so sicher?", fragte ich provokant und biss mir auf die Unterlippe. "Wenn du nicht gekommen bist, dann weiß ich auch nicht weiter. So wie du geschrien hast, denken die Nachbarn bestimmt, ich hätte dich abgestochen", lachte er, worauf ich rot anlief und ihm auf den Oberarm schlug.
Während ich versuchte, mich weiter abzutrocknen, begann er wieder erst meinen Hals und dann mein Schlüsselbein zu küssen. "Warum bist du so anhänglich auf einmal?", fragte ich amüsiert und spielte mit seinen nassen Haaren. "Weil du die Erste bist, die nicht im Vollsuff oder für Drogen mit mir geschlafen hat.. naja Ghosts Schwester habe ich auch geknallt, aber die zählt nicht weil sie voll auf Ecstasy war", meinte er, sagte aber den zweiten Teil eher zu sich. "Du und Aubrey?", fragte ich und musste mir ein Lachen verkneifen. "Ja, vor einem Jahr oder so aber Ghost weiß das nicht. Ich glaube, er würde mich umbringen, wenn er das wüsste", erklärte er und fuhr sich dann leicht lachend durch die Haare. "Aber jetzt hast du ja mich", erinnerte ich ihn, worauf er mich fies angrinste und mich plötzlich über seine Schulter warf. "Du Bastard", fluchte ich, da ich das Schlagen und Treten sofort aufgegeben hatte.
In meinem Zimmer angekommen, ließ er mich auf mein Bett fallen und warf mir etwas zum Anziehen entgegen, was ich sofort anzog. Auch er zog sich etwas über und öffnete meine Vorhänge wieder. "Ich habe dir übrigens was mitgebracht", meinte er und zog aus der Tasche seiner Jogginghose ein kleines Tütchen, in dem sich zwei schon fertig gedrehte Joints befanden. "Uiii", stieß ich aus und ging sofort zu ihm. Er öffnete mein Fenster, vor dem sich wegen der Gebäudehöhe ein Gitter befand. "Ich wundere mich echt, warum du dich hier nicht wie im Knast fühlst", lachte er und machte es sich auf meiner extra breiten Fensterbank, auf der man auch ohne Probleme liegen konnte, bequem. Ich setzte mich ihm gegenüber und lehnte mich an die Wand, während er mir einen reichte und dann das Feuerzeug. Ich zündete ihn an und gab es ihm dann zurück. Bereits nach dem ersten Zug begann ich zu grinsen und ich schaute ihn an, wie er mich ununterbrochen beobachtete. "Ich habe dir übrigens das mitgebracht, was die Jungs an deiner Schule so kaufen und überall die Preise raufgeschrieben. Glaub mir, das war echt viel Arbeit", meinte er und deutete auf eine Tüte, die aus seiner Tasche herausschaute. "Denkst du wirklich, dass alle erkennen, dass jetzt nicht mehr du kommst, sondern ich deine rechte Hand an meiner Schule bin?", fragte ich unsicher, worauf auch er überlegend das Gesicht verzog.
"Du brauchst eine Art Markenzeichen... halt mal", sagte er und drückte mir seinen Joint gewissermaßen in die Hand. Er ging auf meine Kommode unter dem Spiegel zu und durchsuchte scheinbar mein weniges Make-up, das ich besaß.
Kurz später drehte er sicher um und hielt einen Lippenstift hoch. "Perfekt", meinte er nur und kam wieder zu mir. "Was hast du denn jetzt vor?", fragte ich belustigt, bevor er mir seinen Joint wieder abnahm und einmal daran zog. Er öffnete den Lippenstift und trug ihn mir sogar recht gekonnt au. "Das steht dir echt", stellte er fest, wovon ich jedoch nicht ganz so überzeugt war. "Den habe ich mir mal für eine Halloweenparty gekauft", maulte ich, er lachte jedoch nur und nahm sein Handy hervor. Ich selbst zog nochmal und blies den Rauch in seine Richtung aus. "Perfektes Timing würde ich sagen", lachte er und zeigte mir kurz darauf ein Bild, auf dem es mit dem Lippenstift wirklich gut aussah.
Er war wie zu erwarten als erstes fertig und sah mir lediglich zu. Es war bereits dunkel draußen und unten vor meinem Fenster liefen die ersten Obdachlosen rum. "Deine Augen sind echt rot", stellte er fest, als er mich mal wieder genauer ansah. "Deine auch ein bisschen", murmelte ich und nahm seine Hand.
Als auch ich fertig war, schaute ich ihn verträumt an. "Ich habe Hunger auf Pizza", sagte ich gerade heraus, was ihn zum Lachen brachte. "Wie wäre es, wenn ich uns einfach eine Schale mit Pommes mache und wir essen die statt Popkorn oder Chips wenn wir uns einen Film oder so anschauen", schlug er vor und kletterte von meiner Fensterbank. "Okay. Was soll ich für einen Film anmachen?", fragte ich noch immer neben der Spur. Ich kletterte ebenfalls herunter, sah dabei aber aus wie eine 90 Jährige Frau.
Es dauerte etwas, bis ich dann im Wohnzimmer auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte, als sei dieser das Interessanteste der Welt.

DU LIEST GERADE
Smoke and Red Lipstick
Ficção AdolescenteAlexine ist eine Musterschülerin und auf dem besten Weg Ärztin zu werden. Was jedoch keiner weiß, ist, dass sie dieses Leben abgrundtief hasst. Sie WILL abrutschen und kriminell sein. Sie WILL Gefahr und Abenteuer, doch das können weder ihre Mutter...