[56]

971 43 39
                                    

Ich stand vor ihrer Haustür. Soll ich klingeln? Soll ich warten? Soll ich ihr lieber schreiben?

Ich atmete genervt aus. Ach man, ich weiß das doch selber nicht was ich machen soll, geschweige denn wie ich mit ihr jetzt umgehen soll. Wir beide sind nervlich am Ende und trotzdem soll ich ihre Laune hochbekommen... aber wie?

Nach oben zu ihrem Fenster blickend, sah ich eine Silhoute für paar Sekunden, danach verschwand diese und Vorhänge kamen zum Vorschein.

War sie das? Kommt sie jetzt runter, weil sie mich gesehen hat? Womöglich nicht, es ist immer noch meine (V/N).

Ich machte meine Hände in die Jackentaschen, als mal wieder eine frische Brise vorbei huschte. Ob sie noch kommt? Womöglich nicht.

Mal wieder genervt ausatmend trat ich an ihre Tür hervor und drückte auf die Klingel. Gleich darauf ging die Tür auch auf.

„Guten Abend?", kam schon von der anderen Seite bevor die Tür ganz offen war. Nachdem die Tür ganz geöffnet war, entpuppte sich die Stimme auch zur Gestalt ihres Vaters.

„Ähmmm ich wollte mich nochmal kurz mit (V/N) treffen, ist das vielleicht möglich?", fragte ich etwas traurig nach.

„Hmmm naja als sie nach Hause kam, rannte sie sofort niedergeschlagen in ihr Zimmer und seit dem sah ich sie auch nicht mehr. Wird also wohl schwer sie jetzt zu bekommen...", antwortete mir der Vater hilflos.

Na ganz super. Also hat es ihr noch mehr zugemutet als gedacht. Ich hab ja gedacht, nach dem Ramen wäre alles wieder besser geworden...

„Naja ich hab schon mit ihr telefoniert und wir haben ausgemacht, dass sie nochmal rauskommt...", meinte ich nur leise, bereute es aber sofort.

„Ich kann ja mal kurz probieren, ob sie doch kommt.", sagte mir der Vater und ein Augenblick danach fiel die Tür auch vor meiner Nase wieder zu.

Ich ging an die Seite und schaute auf mein Handy. Schon 18 Uhr, wo die Zeit doch nur hin fliegt...

Nach einer Weile ging die Tür auf. Es gab keine Antwort. Jemand lief raus. Ich schaute rüber und sah (V/N). Sie sagte nichts, blieb stehen.

"Bitte komm aber spätestens um 20 Uhr wieder zurück, ok?", rief ihr Vater noch besorgt hinterher.

Sie nickte nur. Danach ging die Tür zu. Sie kam auf mich zu und umarmte mich.

Ich schaute verwundert nach unten. Sie fing an zu heulen.

„Hey alles ist ok...", probierte ich sie mal wieder zu beruhigen und streichte über ihren Rücken.

Sie beruhigte sich langsam nach einer Weile, Gott sei Dank.

„Sollen wir etwas rumlaufen?", fragte ich sanft nach.

Ich bekam nur ein Nicken als Antwort. Wenn das heute nur noch die Antworten sein werden, kann das ja nur gut werden...

Ihre eine Hand in meine legend, gingen wir daraufhin los. Ich wusste selber nicht genau, wo wir hingehen, ich lief einfach nur die Straße entlang und bog manchmal ab.

Wir redeten nicht viel, ehrlich gesagt gar nicht. Aber vielleicht war das auch besser so in dem Moment. Vielleicht reichte es ihr auch, dass ich gerade an ihrer Seite war.

Ich blickte zu ihr rüber. Man sah deutlich das sie die ganze Zeit womöglich geweint hatte. Zum Glück war mir das aber vollkommen egal wie sie aussieht. Ob verheult oder nicht, sie bleibt für immer das schönste Mädchen, was ich je erblicken durfte!

Nach einer Weile bemerkte ich auch das sie meinen Hoodie trug, den sie mir mal entwendet hatte. Warte was?

„Ach da ist mein verschwundener Hoodie also hingekommen.", sagte ich ausversehen laut aber dennoch schelmisch.

Ein Jahr // Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt