One Night changes my Life | ✔️

Sicht von Hannah 13

Ich war ein bisschen enttäuscht von meinen Freundinnen. Doch andererseits konnte ich sie verstehen. Wahrscheinlich hätten wir es bei jeder anderen von uns auch so gemacht. Trotzdem wusste ich nicht so wirklich wie ich reagieren sollte.

"Also ich mein ihr hattet euch ja schon immer sehr gut verstanden und wir dachten trotz des plötzlichen Kontaktabbruches... Die verlorene Zeit einfach nachholen und mal ehrlich... Ihr könntet euch immer noch genauso unterhalten wie früher. Also von den letzten Jahren reden können, was euch jetzt ausmacht, was ihr erlebt habt was weiß ich... Es tut mir, uns leid Hannah." meldete sich Chloe zu diesen Thema, die sich nun auch mit zu uns gestellt hatte.

"Verlorene Zeit? Es wäre schön, wenn wir diese nachholen könnten, aber leider geht das nicht... Es ist und bleibt Zeit, die vergangen ist. Die können wir nicht wieder bekommen." erklärte ich mit leicht zerbrechlicher Stimme. Schon alleine bei dem Gedanken wurde mir komisch zumute. Tränen versuchten sich an die Oberfläche zu bahnen, doch diese konnte ich noch ganz gut unterdrücken. Eine Silhouette kam auf uns zu und es konnte nur einer sein. Alex...

"Es tut mir leid Hannah. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist... Das war ein Fehler. Vergiss das alles wieder okay? Das hätte ich für mich behalten sollen. Ich möchte nicht, dass unsere Freundschaft oder naja das was wir gerade wieder versucht haben aufzubauen kaputt geht. Und ich kann jetzt auch gehen, wenn du das möchtest... Das ist kein Problem. Ich wollte nur sicher gehen, dass das nicht zwischen uns steht Hannah." erklang die verzweifelte Stimme von denjenigen, bei dem ich nicht weiß was ich gerade ihm gegenüber denke oder fühle. Es waren einfach zu viele Gefühle aufeinmal. Aber eins war sicher: Das heute Abend konnte ich nicht vergessen. Egal wie sehr ich es ihm zu liebe würde...
"Wenn du gehen möchtest, dann müssten wir dir aber ein Taxi rufen. Wir haben alle getrunken und keiner ist mehr in der Lage zu fahren. Also nur, wenn es für dich kein Problem ist?" formulierte Alira ihre letzte Aussage als Frage an Alex, sowie an mich.

Es fühlte sich falsch an ihn gehen zu lassen. Es fühlte sich einfach nicht richtig an.
"Nein. Alex bleib. Bitte." entgegnete ich entschlossen ihrer Frage. Ich hatte keine Ahnung wieso ich ihn aufeinmal nicht gehen lassen konnte. Ich wusste nur, dass er hier bleiben sollte. Dass ich ihn gerne hier hätte trotz allen was vorgefallen ist. Das wichtigste war doch aber, dass Alex nicht unter meinen Gefühls-Chaos leiden und die Party, die sowieso gelaufen war, verlassen musste.

Außerdem waren hier ja auch noch die anderen, die er und auch ich kannte und wenn sie bleiben konnten, konnte er das auch. Das einzige was mir immer noch Bauchschmerzen bereitete war der Gedanke, an die Zimmeraufteilung. "Wird das nicht unangenehm? Worüber sollten wir uns denn unterhalten, wenn wir nicht schlafen konnten? Wird das ganze überhaupt gut gehen? Auch, wenn du nichts von meinen Gefühlen damals weißt Alex...  Ich weiß jetzt von deinen... Der Gedanke Alex... er macht mich ferig und du hast keine Ahnung davon. Keine Ahung, wie sehr ich dich vermisst habe, wie sehr ich dich gerne weiterhin bei allen dabei gehabt hätte. Ich hab dich nie vergessen Alex. Nie." Die Gedanken brausten nur so hin und her. Kaum war der eine fertig durchdacht, folgten schon die nächsten zwei.

"Bist du dir da ganz Sicher Hannah? Ich mein ich würde es mehr als verstehen... Nur, weil ich so-" "Hast du nicht zugehört? Wenn sie sagt, es ist okay wenn du bleibst, dann ist es auch für sie okay. Es gilt Okay?" fiel Kiara ihm ins Wort. "Nur weil du... was Alex? Mir erzählt hast, das wir vielleicht glücklich hätten sein können?"

"Alles in Ordnung. Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher. Nur, weil ich mich hier nicht zusammen reißen kann, soll doch die Planung der Mädels zur Neige gehen. Immerhin hat es euch auch Zeit und Mühe gekostet. Ich meine ihr habt das alles so wunderschön geplant und wir zwei machen ihnen das nicht kaputt verstanden?" mit jeden Wort wurde ich entschlossener und dennoch hatte ich noch so einige Zweifel.
"Ich muss mich hier zusammenreißen. Danach kurz auf Abstand gehen und dann wird das wieder. Meine Mädels haben wirklich alles so megamäßig geplant... Das kann ich ihnen nicht antun. Aber gab es hier nicht nur Doppelbetten? Oh bitte nicht...

"Also wie ich sehe klärt ihr das hier noch. Habt ihr ein Problem damit, wenn Kiara und ich uns schonmal hinlegen?" erkundigte sich Mia. "Nein legt euch ruhig hin. Gute Nacht." Es war mittlerweile schon fast um 3. Ich hielt mich den Abend über ganz gut, dafür, dass ich sonst immer die erste war, die nach ihrem Bett ruft und diesem Ruf auch folgte.
"Gute Nacht." sagten die anderen,  sowie Kiara und Mia gleichzeitig, ehe die beiden sich in ihr Zimmer verabschiedeten.

"Hannah leg dich hin.Wir räumen hier schonmal ein bisschen auf und um den Rest der Leute kümmern wir und dann auch. Du kannst die Ruhe denke ich mal gut gebrauchen." erwähnte Alira. Chloe hatte sich schon an das Aufräumen gemacht. Sie konnte nie lange da stehen und nur diskutieren. "Nein ich werde euch noch mithelfen, aber lieb von dir. Danke. Und Alex was ist mir dir?" fragte ich dann etwas zögerlich nach, denn ihn jetzt vollkommen zu ignorieren wäre kindisch und würde uns nicht weiterbringen. Schlafen konnte ich jetzt so oder so nicht,  also wieso dann nicht mithelfen?
"Ich helfe euch natürlich auch noch mit. So sind wir doch um einiges schneller! Das heißt dann wiederum wir sind hier eher fertig und können gemeinsam ins Bett gehen, ohne dass hier noch jemand alleine steht."

Wir räumten das oberflächlichste weg, damit dann nachdem aufstehen nicht mehr allzu viel anstand und gingen dann schlafen.

Ich wurde früh munter, da ich auf die Toillete musste. Als ich aufstehen wollte bemerkte ich  jedoch, dass Alex mich davon abhielt. Er musste sich in der Nacht an mich gekuschelt haben. Seine Arme lagen an meine Taille und hielten mich fest. "Shit. Shit. Shit! Auf was habe ich mich hier eingelassen?"
"Alex? Alex lass das. Bitte." flehte ich ich ihn an und versuchte mich irgendwie zu lösen.
"Ich lass dich jetzt nicht mehr los, jetzt wo ich dich wieder hab Hannah." murmelte er im Halbschlaf.