Hannah's Sicht/21

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Ich wurde von einer ruhigen, sanften Stimme geweckt.
"Mum?"
Es konnte nur sie sein. Die beiden mussten erst vor kurzem eingetroffen sein.
"Guten Morgen Schatz. Wie hast du geschlafen und wie war dein Geburtstag?" fragte meine Mum nach und ich erzählte ihr, dass Alex und ich einen Jack Russel gefunden hatten und wir ihn heute beim Tierarzt wieder abholen werden.
"Ich freu mich wirklich für die kleine aber du weißt dein Vater hat eine Hundehaarallergie. Tut mir leid aber du kannst ihn nicht herbringen." Sagte sie entschlossen.
Ich wollte nicht aufgeben, dass war ich Faith schuldig.
"Mum bitte. Ich habe schon alles gekauft und sie würde Dad nicht über den Weg laufen. Sie wird meistens draußen sein oder ich suche mir eine Wohung und ziehe dann mit ihr ein. Mum bitte lass sie mich herholen und ich kümmere mich um eine Wohnung. Bitte!" flehte ich sie an Aber sie knickte nicht ein und ging aus meinen Zimmer.
Ich wählte von Mia die Nummer.
"Mia? Hallo. Ich hab keine Zeit mich zu erklären aber du musst mir ganz schnell die Nummer von Alex schicken. Ich verspreche dir, wenn das hier geklärt ist, rufe ich dich sofort an. Versprochen. "
"Hey. Ja Okay. Ich schicke sie dir sofort. Bis dann."
Dafür liebte ich sie. Keine Fragen. Keine Widersprüche. Kaum hatte ich die Nummer, wählte ich sie auch schon.
"Alex bitte geh ran"
"Hallo?"
"Alex. Hannah hier. Du musst mich abholen. Wir müssen etwas besprechen und das geht schlecht am Telefon. Ich erkläre dir alles. 11 Uhr bei mir." bevor er antworten konnte legte ich auf.
Ich packte meine Sachen, machte mich fertig und ging nach draußen.
"Junge Dame wo willst du hin?" rief mir meine Mum hinterher. Aber ich konnte jetzt nicht mit ihr reden. Automatisch beschleunigte ich meine Schritte.
Alex war schon eher da. Er wusste es einfach.
"Geht es um Faith?" fragte er misstrauisch.
"Ja... meine Mum hat mir verboten sie aufzunehmen. Ich hab verdrängt, dass mein Dad eine Hundehaarallergie hat. Wir können sie aber nicht dort lassen. Wir können sie nicht alleine lassen. Ich habe ihre Angst gespürt. Ich kann sie nicht alleine lassen" Langsam bildeten sich Tränen und bevor sie meine Wangen hinunter laufen konnten, blinzelte ich sie weg.
"Na dann holen wir sie einfach jetzt ab und bringen sie bei mir unter. Ich wohne seit kurzem alleine und mich stört eine Gesellschaft ganz und garnicht."
"Wow. Das wusste ich garnicht. Wirklich? Danke."
"Ja lange wohne ich auch noch nicht dort. Es ist zwar klein aber ich suche noch ein Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin. Hast du Interesse?" fragte Alex völlig überraschend.
Eigentlich ja schon. So hätte sich meine vorläufige Suche erstmal vereinfacht und ich hätte nicht einen ganz so großen Zeitdruck. Nein. Es geht einfach nicht. Ich muss mir erstmal über mein Gefühlschaos klar werden. Ich muss mich sortieren. Er merkt es bestimmt nicht aber er wirft mich total aus der Bahn. Wäre dieser Vorfall nicht gewesen hätte ich sofort zugesagt? Wenn ich mir nicht mal über meine Gefühle klar war und er mir vor kurzem seine frühere Liebe zu mir gestanden hat. Es ging einfach nicht, auch wenn ich wollte. Das würde einfach immer ungeklärt zwischen uns stehen. Jedenfalls von meiner Seite aus. Geklärt hatte sich das noch lange nicht. Vielleicht für ihn aber nicht für mich.
"Schon aber es geht jetzt nicht. Wenn sie erstmal bei dir unterkommt ,würde mich das schonmal beruhigen. Und ich kann erstmal durchschnaufen. Ich würde auch immer mal vorbeikommen, wenn sich die Zeit findet."
Nur dann würde mein geplanter Abstand nicht mehr funktionieren.

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