11. Kapitel

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1945

Hatte sich Mrs. Roosevelt sich am Anfang ihrer politischen Karriere vor allem für sozial Benachteiligte eingesetzt, so war sie in den letzten Jahren immer stärker mit der Frage beschäftigt, wie die Menschheit auf der ganzen Welt gemeinsam in Frieden und demokratischen Strukturen leben können. Während des Zweiten Weltkrieges wurde ihr bewusst, dass alle global denken müssten. Die einzelnen Nationen waren zunehmend voneinander abhängig. Mrs. Roosevelt begann den Ausdruck the World as a Whole in ihre Sätze einzubauen (cf. In her words, S. 125). Es darf keine Kriege mehr geben. Wenn wir es nicht schaffen, unsere Unstimmigkeiten auf andere Weise zu lösen, wird unsere Zivilisation untergehen. Krieg kann nur dann verhindert werden, wenn wir an seiner Stelle etwas Anderes setzen. Wir müssen lernen, miteinander zu kooperieren, für unser allen Nutzen. Es gab immer Privatpersonen, die aus Krieg Kapital geschlagen haben. Sei es, dass sie Munition oder chemische Waffen geliefert haben. Menschliche Gier wie auch falsch verstandener Heldenmut scheint es schon immer gegeben zu haben, um einen deutlichen Schritt in Richtung eines langfristigen Frieden zu gehen, sollten wir es so einrichten, dass niemand privates Kapital aus Krieg schlagen kann (cf. In her words, S. 126)

Als die Welt 1945 plötzlich das Kriegsende und den Frieden feierte, fühlte Mrs. Roosevelt sich sehr unbehaglich. Ihr war nicht danach, auszugehen und zu feiern. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie das Ende des Ersten Weltkrieges gefeiert hatten. Dieses Mal war das Leid auf der ganzen Welt so erdrückend, dass noch ihre Kinder und Kindeskinder mit der Aufarbeitung belastet sein würden. Für viele wurde jetzt erst klar, wie viele nahestehende Menschen sie für immer verloren haben. Mrs. Roosevelt hoffte so auch für Marlene, dass sie ihr weiteres Leben in Frieden leben können würde. 

Eleanor Roosevelt in ImbachWhere stories live. Discover now