𝐭𝐡𝐞 𝐟𝐢𝐫𝐞 𝐲𝐨𝐮 𝐬𝐭𝐚𝐫𝐭𝐞𝐝 - 𝐞𝐫𝐰ä𝐡𝐥𝐭

Unter Verdacht

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Als Ellory und ich am nächsten Tag den Gang, der zum Speisesaal führt entlanggehen, bleiben wir an einer Ecke  stehen und betrachten einen der Glaskasten vor uns. "Lass uns nach dem Essen eine Wache oder unsere Zofen nach den Gegenständen hier fragen, dann können wir auch gleich herausbekommen ob es die Gemälde von denen wir gesprochen haben auch wirklich gibt", schlage ich vor uns spähe vorsichtig von oben in die niedrige Vitrine. Darin befindet sich eine Haarspange. Sie besteht aus einem Geflecht von Dornenranken, die sich in einander verwirren und zu einem Wirrwarr aus Stacheln und dünnen Zweigen werden.
Am rechten Ende der Spange prangt eine silberne Rose in voller Blüte.
"Wow, für die würde ich mein Lieblingshaarband opfern", haucht Ellory ehrfürchtig und sucht vergeblich nach einem Schild oder etwas dergleichen, dass uns etwas über den Gegenstand erzählen würde.

In diesem Moment hören wir Schritte aus dem Gang um die Ecke vor der wir stehen. Wir zucken beide zusammen als eine aufgebrachte Stimme durch den Gang hallt. "Was willst du dagegen unternehmen!?"
Ein kaltes Lachen. "Ich? Du bist derjenige der dieses ganze Schlamassel hier angerichtet hat, also wirst du auch derjenige sein, der zuallererst dieses Mädchen aus diesem bescheuerten Wettbewerb wirft und danach wirst du herausfinden wer diesen Brief verfasst hat."
"Du kannst mir keine Befehle geben!", wieder die aufgebrachte Stimme. Einen Moment herrscht Stille, dann antwortet die zweite Stimme zuckersüß: "Kann ich nicht?"

"Kümmere dich selbst darum, ich bin nicht derjenige, der sie als erstes angesprochen hat", jetzt klingt die andere Stimme genervt.
"Das interessiert mich einen feuchten Dreck Jasper."
Jasper. Das dort sind Jasper und Aleksander!
Ellory wirft mir einen unsicheren Blick zu. Wir sollten umkehren und zum Speisesaal gehen.
Ich nicke ihr zu und wir beide machen Anstalten uns umzudrehen und in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, als Aleksanders ruhige Stimme zu uns dringt: "Ich denke Avery wäre sehr wohl dazu in der Lage."
Ich erstarre. Was?! Wieso fällt mein Name in diesem Gespräch?
"Und das ist ein Indiz für dich, das sie die Briefe verschickt hat?" Also jetzt mal halblang! Ich soll diesen Brief verschickt haben?
Bei dem Gedanken verziehe ich das Gesicht. Was hatte Areena noch gleich über mich geschrieben? Ich solle mich für einen entscheiden bevor die anderen Mädchen keine Chance mehr hatten?
Ich würde sie euch mit Vergnügen überlassen wenn ihr mich fragt.
"Ich habe nie gesagt, dass ich sie verdächtige", Aleksander's Stimme wird zu einem Knurren.
"Es ist offensichtlich das du sie verdächtigst! Halte dich einfach von ihr fern", es ist Jasper der das sagt.
"Das musst du gerade sagen", der Hohn in Aleksanders Stimme ist nicht zu überhören.

Ellory und ich verlassen den Gang auf Zehenspitzen und gehen schweigend auf die Türen des Speisesaals zu. "Was hatte das gerade zu bedeuten?", fragt Ellory nach einer Weile. Meine Haltung verkrampft sich.
"Ich habe schon etwas länger vermutet das zwischen Jasper und Aleksander etwas wie eine Rivalität herrscht, aber das..ich habe keine Ahnung."
"Ich dachte sie wären alle drei so etwas wie beste Freunde." Ich brumme zustimmend und wir treten in den Speisesaal.
Während ich über das Geschehene nachgrüble und krampfhaft versuche es zu verstehen, gibt es um mich herum nur ein Gesprächsthema: Areena.
"Vielleicht ist es jemand von Personal", wirft ein braunhaariges Mädchen Namens Falleen ein. "Vielleicht bist es du?", die spitze Bemerkung kam aus Abelyn's Mund, sie sieht das Mädchen hochnäsig an.
Nicht wenige der Mädchen werfen mir über den Tisch hinweg vernichtende Blicke zu. Sie denken doch wohl nicht das ich tatsächlich in irgendeiner Form einen Vorteil habe. Wenn dann hat der Brief nur dazu geführt das Aleksander mich jetzt vollends verachtet. Jasper hat mich zwar überraschenderweise verteidigt, doch ich denke nicht das er aufgrund dieses Briefes ein besseres Bild von mir hat als Aleksander. Mir entgeht nicht das einige auch Ellory böse anstarren.
Ich lege mein halb angebissenes Brot zurück auf den Teller, mir ist der Appetit vergangen.