Ein Funken Wahrheit

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In unserem Zimmer angekommen lehne ich mich gegen die Wand und seufze. "Was hatte das gerade eben zu bedeuten?", Ellory stellt sich vor mich, ihr Blick ist forschend. "Was denn?", frage ich und weiche ihrem Blick aus. "Jasper wollte mit dir tanzen und du hast abgelehnt", sie runzelt die Stirn.
"Magst du ihn etwa nicht?"
"Und Aleksander hat dich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen!"
Ich schweige eine Weile dann hebe ich unschlüssig eine Schulter. Ich will sie nicht anlügen.
"Ich..keine Ahnung", ich zögere und füge dann etwas leiser hinzu: "Ich wollte nie bei diesem Casting mitmachen." Ellory fallen bei meiner Antwort fast die Augen aus dem Kopf. "Meine Eltern haben mich angemeldet ohne es mir zu sagen", ich weiß wie armselig das klingt aber ich kann es nicht ändern.
Ich stoße mich von der Wand ab und setze mich auf mein Bett.
"Du willst gar nicht hier sein", murmelt Ellory mehr zu sich selbst als zu mir. Ich nicke zögerlich. Eine Weile schweigen wir beide, dann kommt sie auf mich zu. Ich befürchte eine Ohrfeige oder einen Schubs, gefolgt von Worten wie: wie kannst du nur so undankbar sein? Doch sie bleibt dicht neben mir stehen und breitet die Arme aus. Ihr Blick ist verständnisvoll und mitfühlend.

Zögerlich erhebe ich mich und schmeiße mich dann förmlich in ihre Umarmung.
Sie drückt mich nur an sich und streicht mir über das Haar.

Einige Minuten später betreten unsere drei Zofen, bewaffnet mit zwei Kleidern, unser Zimmer. Sie wirken aufgeregt.
"Morgen steht die erste Entscheidung an. Deshalb müssen Sie beide heute Abend alle anderen überstrahlen", erklärt Catherine.
Ellory und ich wechseln einen Blick. Uns ist bewusst das in Kürze die Entscheidung ansteht, dennoch haben wir nicht gewusst wie bald.
Jetzt, da wir es wissen ist die Nervosität deutlich im Zimmer zu vernehmen. Auch wenn ich nach wie vor der festen Überzeugung bin, das ich wenig- nein- gar nichts von diesem Wettbewerb halte, schmerzt es mich doch Ellory und Falleen zu verlassen. Trotz meiner Abneigung gegen das Casting, will ich meine neugewonnenen Freundinnen nicht zurücklassen. Denn beide werden ohne Frage in die nächste Runde vorrücken.

Als ich eine geschlagene Stunde später vor dem Spiegel stehe, erkenne ich mich kaum selbst wieder. Vivian meinte sie hätte das Kleid extra für mich genäht.
Ich habe schon dutzende elegante, teure Kleider getragen. Blaue, lilafarbene, graue. Doch dieses Kleid stellt alle in den Schatten. Es ist so dunkelrot das es fast schwarz wirkt, mit einem ausladenden Rock und doch enger anliegend als bei den anderen Kleider. Doch schmaler als sonst. Dadurch werden meine Rundungen und meine dennoch schmale Taille sehr hervorgehoben.
Der obere Teil des Kleides besteht fast vollständig aus roter Seide mit eleganten, filigranen Mustern. Hier und da glitzert es wenn ich mich bewege.
Lächelnd drehe ich mich im Kreis. Im Wissen das dies mein letzter Abend im Schloss sein wird.

Meine Haare stecken in einer derart aufwendigen Hochsteckfrisur, dass ich vermutlich eine Stunde brauchen würde um alle Haarnadeln wieder aus meiner Frisur zu lösen.
Ellory steht neben mir und streicht über ihr dunkelblaues Kleid.
"Oh nein es ist schon so spät, Sie müssen sich beeilen um nicht zu spät zu kommen!" Damit bringt uns Tessa wieder auf den Boden der Tatsachen und wir bedanken uns zum bestimmt hundertsten Mal bei ihnen. "Wenn Sie zu spät kommen, kann Sie niemand anstarren also los macht schon", Vivian fordert uns mit einer hektischen Handbewegung auf das Zimmer zu verlassen.
Immer noch lächelnd steige ich hinter Ellory die Treppenstufen hinunter, sorgfältig darauf bedacht nicht zu stolpern.

Sich einen Abend lang zu amüsieren und einfach einmal Spaß zu haben, wird mich schon nicht umbringen...oder Risse in die Mauer um mein Herz reißen.

Hi, ich muss kurz etwas los werden:
i love you all. Es bedeutet mir so viel das ihr alle meine Arbeit an diesem Buch so aktiv verfolgt. Es ist einfach so toll eure Kommentare zu lesen. Es motiviert mich weiterzuschreiben.
Danke :)

𝐭𝐡𝐞 𝐟𝐢𝐫𝐞 𝐲𝐨𝐮 𝐬𝐭𝐚𝐫𝐭𝐞𝐝 - 𝐞𝐫𝐰ä𝐡𝐥𝐭 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt