Kapitel 15

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PoV Levi
Am frühen Morgen wurde ich durch lautes Gebrüll geweckt. „Levi! Aufstehen es gibt Frühstück!" Sofort saß ich aufrecht im Bett, Eren lag immer noch neben mir, rieb sich die Augen. Oh nein.

So schnell ich konnte sprang ich aus dem Bett, überrannte dabei fast Rhea und stolperte in den Flur. Sofort schloss ich die Tür hinter mir und sah Erwin böse an. „Es wird wirklich Zeit, dass du mir den Schlüssel wieder gibst. Was machst du hier?" Der Blonde lachte und wuschelte mir durch die Haare - ich hasste es, wenn er das tat.

„Wir haben Frühstück mitgebracht. Weil du ja so beschäftigt bist." - „Ist ein schlechter Zeitpunkt."

„Bei dir ist es immer ein schlechter Zeitpunkt, Levi.", mischte sich Mike ein, der aus meiner Küche spaziert kam. „Komm schon du hast Urlaub.", maulte Erwin. Manchmal erinnerte er mich an ein nerviges Kind, dass zu heulen anfing, wenn es nicht bekam, was es wollte.

„Erwin es ist wirklich kein guter Zeitpunkt." Aufs Stichwort kam Eren aus dem Schlafzimmer. Kaum hatte er mich und die beiden Riesen im Flur gesehen, erstarrte er und sah mich panisch an. „Ahja Levi, ich seh schon. Kein guter Zeitpunkt.", grinste Mike und zuckte mit den Augenbrauen. Doch ich sah, dass Erwin den Jüngsten von uns sofort erkannt hatte. „Mike, kein guter Zeitpunkt."

Eren ging duschen und ich setzte mich mit Erwin und Mike in die Küche, bereiteten das Frühstück, was die beiden mitgebracht hatten vor. „Was macht er hier?" - „Was hab ich vor 7 Jahren bei dir gemacht?", entgegnete ich nur und Erwin schien zu verstehen.

„Wie weit seid ihr schon?" - „Heute ist die dritte Nacht. Er macht das gut, aber es ist anstrengend für ihn." Erwin nickte, lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Und für dich?" - „Das ist egal."

„Ist es nicht. 7 Jahre sind zwar lang, aber das heißt nicht, dass du nicht getriggert werden kannst.", mischte sich Mike ein.
Ich rollte nur mit den Augen. „Wenn ihr hier seid um mich zu tadeln und zu sagen er solle lieber gehen, könnt ihr abziehen."

Eren kam gerade aus dem Bad raus, hatte sein übliches Outfit von weitem Shirt und Jogginghose an und sah unsicher zwischen mir und Erwin hin und her. „Benehmt euch.", zischte ich leise und schob Eren zum Stuhl, nahm neben ihm Platz und Mike und Erwin taten es uns gleich und setzten sich.

Eine Zeit lang war es unangenehm still, ich sah, dass Erwin einiges auf der Seele brannte, doch er riss sich zusammen. Eren aß nicht viel, hatte wahrscheinlich keinen wirklichen Hunger.
„Wann gehst du wieder arbeiten?", fragte Erwin schließlich um die Stille zu brechen. Nicht unbedingt geschickt, aber immerhin.

„Nächste Woche." - „Und wie lange bleibst du hier?", fragte er nun Eren und ich trat ihm unter dem Tisch gegens Schienbein, doch er ignorierte es. Verzog nicht mal eine Miene. „Noch fast drei Wochen.", murmelte Eren und starrte unbeholfen auf seinen Teller. „Und wie geht's dir?" Was erwartete er denn bitte für eine Antwort. Jeder Blinde konnte erkennen, dass es ihm nicht unbedingt gut ging. Aber Erwin musste natürlich nachfragen. „Weiß nicht. Ganz okay.", Lüge.

Erwin sah mich an. „Schau mich nicht an. Ich hab dir gesagt du sollst nichts Dummes fragen.", entgegnete ich schnippisch und trank von meinem Kaffee. „Er hat schon Recht, die Frage war dumm.", murmelte Mike und Erwin sah ihn empört an.

Eren lachte nur leise. Ein schönes Bild. Er schien die Situation wirklich lustig zu finden. Und Mike hatte ja Recht. Die Frage war verdammt dumm.

„Ich hab nichts zu verbergen. Fragen Sie ruhig.", erklärte er dann mit einer plötzlichen Ernsthaftigkeit, die ich so noch nicht kannte.
„Wenn du meinst."

Und so ging das Gefrage los, Erwin war Apotheker, hatte Ahnung von Medizin, Suchtproblemen, Drogen und dem ganzen Mist drum herum. Wie lange würde er das schon machen, hat er jemals einen AIDS-Test gemacht nachdem er eine Nadel zweimal benutzt hatte, hatte er sich Nadeln geteilt, war er mit den anderen Dreien - Erwins Nachbarn - in Kontakt geblieben, hatte er noch Nummern von Dealern oder anderen Süchtigen, die ihn dazu ermutigen würden wieder was zu nehmen.

Eren antwortete auf alles ohne zu zögern. Er hatte nie eine Nadel geteilt und im Krankenhaus - in der Nacht, als ich bei Erwin war - wurde ein AIDS-Test gemacht, negativ. Die anderen Drei waren damals mit ihm in einer Schule, er hatte den Kontakt aber abgebrochen, auch zu seinem Dealer. Hatte eine neue Nummer bekommen und nur mich, Armin, seine Schwester und seine Mutter in seinen Kontakten. Zeigte mir sogar sein Handy als Beweis.

„Du willst das echt durchziehen, ja?", fragte der 23-Jährige und Eren nickte. „Finde ich gut."

Let me save your life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt