Kapitel 24

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PoV Levi
„Na los Jungs, nicht schlapp machen." maulte Hanji und versuchte Erwin in mein Auto zu setzen. Ich lag halb auf dem Beifahrersitz, halb auf dem Boden und lachte über die Beiden. Hanji war zwar stark aber Erwin ohne Hilfe dazu zubringen sich vernünftig hinzusetzen, war eh schon schwierig. Nun war Erwin betrunken. „La- lach nicht Levi!", beschwerte sich Erwin und setzte sich endlich richtig an. Hanji schnallte den Riesen an und setzte sich auf den Fahrersitz.

„Schlüssel?", fordernd sah sie mich an und ich reichte ihr die gewollten Schlüssel. „Wenn du einen Kratzer in mein Auto machst, bringe ich dich um.", raunte ich leise und sie rollte nur mit den Augen.

Die Brünette startete den Motor und fuhr den sandigen Weg zurück zur Bundesstraße. Ihr Auto ließ sie hier. War eh zu klein für uns drei. Erwin war relativ schnell eingeschlafen und sabberte die hintere Scheibe voll. Eklig.
„Zu dir oder zu ihm?", fragte Hanji und setzte den Blinker um auf die andere Spur zu gelangen. „Zu mir. Ihr könnt in meinem Zimmer schlafen." - „Und du?"

„In seinem.", ich lehnte meine glühende Stirn gegen die kühle Scheibe und schloss meine Augen.
Es war bestimmt schon 5 Uhr morgens als wir an meinem Wohnblock ankamen, den Koloss auf der Rückbank weckten und ihn endlich in meine Wohnung bringen konnten.

„So viel Platz in dem Typen und trotzdem verteilt sich der Alkohol nicht.", Hanji rückte ihre Brille zurecht und deckte Erwin zu. „Ich wecke dich später.", erklärte sie mir noch und ich nickte zustimmend. „Und Levi? Es ist dein Zimmer, nicht seins."

Wach wurde ich durch Hanji, die an mir rüttelte, als würde die Welt untergehen, wenns sie es nicht tat. Doch ich ignorierte sie, drückte mein Gesicht tiefer in die Kissen, die noch immer nach ihm rochen und versuchte die Brünette wegzudrücken. „Erwin hat auf deinen Teppich gekotzt!", rief sie dann panisch und sofort saß ich aufrecht im Bett.

„Ich bring ihn um.", murrte ich und rannte in mein Schlafzimmer. Doch Erwin saß auf der Bettkante, tippte an seinem Handy. Nirgendwo Kotze. Nicht mal der Geruch von Kotze. „Ha! Ich kenn' deine wunden Punkte, Levi.", lachte Hanji und führte einen halben Freundentanz vor.

Wütend packte ich ihr Kinn. „Lüg mich nochmal wegen meinem Teppich an und du wirst die ganze Wohnung putzen." Sie nickte nur.

Später fuhren wir wieder zum Strand, holten Hanjis Auto ab. Erwin hatten wir bereits bei sich abgesetzt. „Vielleicht fragst du mal Armin?", schlug Hanji vor und ich zuckte mit den Schultern, konzentrierte mich weiter auf die Straße. „Er und Eren sind sich nah gekommen, haben viel geschrieben. Sogar während der Therapie." Hatte Blondie deshalb immer so zu mir geschaut? Hatte Eren nach mir gefragt? „Er will nichts mit mir zu tun haben." - „Bist du eigentlich dumm? Er wollte dir helfen und du hast abgeblockt. Nur, weil er gerade keine Beziehung eingehen kann, heißt das nicht, dass er das nicht trotzdem will. Du weißt doch selber, dass solche Zeitpunkte schwer zu finden sind. Und ihr habt halt einfach den Falschen. Kein Grund das aufzugeben. Frag Armin einfach. Du hast nichts zu verlieren.", Hanji hielt ihren Vortrag ohne zu stottern, nicht mal eine Pause zum Nachdenken ließ sie sich. Als wäre der Text bereits einstudiert. 

Ich hielt den Jeep, ließ Hanji ihr eigenes Auto fahren und gewann das ungeplante Rennen zum Therapiecenter.

Dort bereiteten wir die Sportstunde, die wie gestern eigentlich hätte machen sollen, vor. Bauten die Geräte auf, ließen ein bisschen Musik im Hintergrund laufen, schwiegen uns an. Es gab nichts zu sagen. Hanji wusste, dass ich nicht über Eren reden wollte und was Besseres schien ihr nicht einzufallen.
Nach und nach kamen die Anderen, halfen beim Aufbau, turnten schon ein bisschen rum, schienen Spaß zu haben.
Ymir zeigte Jean einen Trick, wie sie ihn ohne Probleme auf den Rücken werfen konnte. Sah lustig aus, doch lachen tat ich nicht. Auch, wenn ich sie alle mochte und sie mir über die Monate - oder auch schon Jahre - irgendwie ans Herz gewachsen waren, diese Art von Emotionen zu zeigen, fiel mir vor ihnen schwer. Es war eigentlich unmöglich.

Als Armin und Sasha gemeinsam in die Halle kamen, sah Blondie auf sein Handy. Er sah besorgt aus, doch ich dachte mir nichts dabei. Meine Gedanken mussten bei meiner Arbeit sein. Nicht bei Eren. Das durfte ich mir nicht erlauben. Gestern war es schon genug. Ich hatte mich genug geöffnet.

Blondie legte das Handy weg und wir fingen mit dem Sport an. Zu erst joggen, Wettlauf - damit bei Ymir und Jean der Ansporn da war sich zu bewegen.

So verliefen die Stunden ohne jegliche Zwischenfälle. Keine Aggressionen, keine Persönlichkeitswechsel, keine Angstattacken, keine Panik wegen Bakterien, keine Probleme. Einfach nichts. Bis die Uhr 18:45 anzeigte, alle sich voneinander verabschiedeten und ich zu Armin ging.

Ich wollte einfach nur wissen, ob es Eren gut ging. Ich wollte ihn nicht kontrollieren oder etwas. Aber ich musste wissen, ob es ihm gut ging. „Armin?", fragte ich und zog ihn an die Seite. „Du weißt, dass es gestern um Eren ging. Ich weiß, dass du mit ihm schreibst. Geht es ihm gut?"

Er hatte wie immer diesen ängstlichen Ausdruck in den Augen. Doch diesmal war es noch präsenter. „Ich- ich weiß nicht."

„Du weißt nicht?" Er schüttelte den Kopf, zeigte mir sein Handy.

Dienstag:
Bist du gut Zuhause angekommen?
Eren?
Du schläfst wahrscheinlich schon...

Mittwoch:
Eren antwortete mir bitte
Ich mache mir Sorgen
Levi geht es nicht gut mit eurer Situation
Eren?

Heute:
Ich mache mir Sorgen...
Lebst du noch?

„Ich hab das Gefühl, dass ich zu oft geschrieben habe und er kein Bock mehr auf mich hat.", murmelte er doch ich schaute weiter auf Armins Handy.

Zuletzt online: Mi 14:29

„Hast du nicht. Sondern ich.", damit lief ich in die Umkleidekabine, griff mir meine Tasche. Ignorierte die Anderen, die sich noch umzogen und lief einfach raus. Zu meinem Auto, zu Eren.

Let me save your life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt