Kapitel 38

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PoV Eren
Während der Autofahrt hatte ich mich über Marco aufgeregt, zeitgleich immer wieder gesagt, dass er ja aber nichts dafür konnte und ich mich beruhigen sollte. Levi hatte nur gelacht.

Er tat das im Moment sehr oft. Das gefiel mir. Was mir allerdings nicht gefiel war, dass er gar nichts zu der Situation gesagt hatte. „Was hätte ich sagen sollen? Wäre Ymir nicht gewesen, wäre es auf dich angekommen.", hatte er gesagt. Und ja, er hatte Recht.

Sie hatten nur Fragen gestellt. Fragen, die sie bei den anderen auch stellen würden. Ich war keine Ausnahme, nur weil ich mit Levi zusammen war. Was die anderen - außer Armin - ja auch gar nicht wussten.

Nun saß ich auf der großen Couch in Levis Wohnzimmer. Er telefonierte mit seinem Vermieter, hatte mir erzählt, dass er umziehen wollen würde.

Gelangweilt zupfte ich an den ungestimmten Saiten meiner Gitarre und sah aus dem großen Fenster. Ich verstand nicht, warum Levi diese Wohnung nicht mehr wollte. Sie war perfekt.

Ich war gerne hier, verbrachte gerne meine Zeit hier, erinnerte mich gerne an alles, was hier bereits passiert war. Dass wir uns hier nahe gekommen sind. Dass wir unser erstes Mal hier hatten.

„Eren?" Erschrocken drehte ich mich um, Levi stand mit dem Handy an der Brust im Türrahmen. „Weißt du wo mein Laptop ist?", fragte er und ich holte das MacBook unter einem der Kissen hervor, reichte es ihm und er verschwand wieder in Richtung Küche, sprach weiter mit seinem Vermieter.

Ich hingegen legte mein Kinn auf das schwarze Holz und sah aus dem Fenster. Ich verstand es wirklich nicht. Ja, Levi hatte durch Erbschaft einiges an Geld, könnte bestimmt eine kleine Villa kaufen - hatte er jedenfalls gesagt. Aber war das ein Grund aus der Wohnung auszuziehen? Was passierte mit mir, wenn er auszog? Würde ich dann weiter bei ihm sein, würde ich bei meiner Mutter sein und ihn besuchen, wie es für eine Beziehung unseres Stadiums eigentlich üblich war.

Als es draußen langsam dunkel wurde und ich gelangweilt im Bett einen Film schaute, kam Levi, zog sich bis zur Unterwäsche aus und legte sich neben mich. „Sorry, hat länger gedauert." Ich nickte nur geistesabwesend, rutschte näher an ihn heran und legte mich in seinen Arm.

„Warum willst du hier unbedingt ausziehen?" - „In der Nähe von der Arbeit ist eine Wohnung frei. Sie ist größer und billiger." Ich nickte nur, begann an meiner Lippe rumzupulen. „Stört dich das?" Störte es mich? Eigentlich nicht. Aber irgendwie schon. „Wann würdest du ausziehen?", stellte ich als Gegenfrage.

„Es steht noch gar nichts fest Eren, vielleicht bleibe ich auch in dieser Wohnung. Ansonsten würden Erwin und Mike sie nehmen. Die wollen schon lange zusammenziehen.", erklärte er mir und ich nickte. „Wieso stört dich das so sehr?"

„Weiß nicht." Ich hatte Angst ihm meine Gedanken mitzuteilen. Nicht, weil er mich auslachen würde oder sowas. Ich wollte mich nicht aufdrängen. Nur weil ich jetzt ein paar Wochen bei ihm war, hieß es nicht, dass er wollte, dass ich einzog.

Außerdem würde ich ihm nur auf der Tasche liegen, so wie jetzt auch schon.
„Meinst du ich kann irgendwo jobben?", wechselte ich, aufgrund meiner Gedanken, das Thema. Ein wenig verdutzt nickte er. „Ich glaube ich schau die nächsten Tage mal, ob was gesucht wird.", damit hatte sich das Thema für mich erledigt und ich wand meiner Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu, genoss Levis Hand in meinen Haaren.

Let me save your life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt