PoV Levi
Während Eren im Badezimmer war, telefonierte ich mit Erwin. Er und Mike hatten sich - zu meinem Glück - wieder eingekriegt. Wäre das nicht passiert, hätten Eren und ich uns nun um ein blondes Riesenbaby kümmern müssen. „Ist er okay?", fragte Erwin und sah in die Kamera. „Scheint jedenfalls so." - „Und du? Hast du ihn gefragt?"„Er hat mich gefragt. Irgendwie.", die letzten eineinhalb Wochen hatte ich Erwin genervt. Ich wollte Eren meine Gefühle klarer zum Ausdruck bringen, ihn fragen, ob er etwas Festes wollte. Als jedoch er mich gefragt hatte, erleichterte es die Situation für mich enorm. „Irgendwie?" - „Ja, irgendwie."
Er fragte nicht weiter nach, unterhielt sich einfach weiter mit mir. Über alles mögliche. Er wollte im Laufe der Woche mit Mike vorbeikommen. Mir war es egal, wollte Eren erst fragen. Nach dem letzten Besuch der beiden, könnte ich verstehen, wenn er ablehnen würde.
„Und wie siehts aus mit Sex?", platze es aus Erwin raus und ich verschluckte mich beinahe an meinem Kaffee. Er war schon immer sehr direkt, aber das hatte ich nicht erwartet. Vor allem, weil es eben nicht mal ansatzweise um das Thema ging. „Was ist das für eine dumme Frage?"
„Naja es ist bei dir ja schon ein Weilchen her. Und wenn er dir jetzt so nahe ist die ganze Zeit - pass nur auf, dass du nichts überstürzt. Für euch beide." Er hatte schon Recht. Es war lange her, dass ich jemanden an mich ran gelassen hatte. Sowohl emotional als auch körperlich.
Ein wenig mehr als 2 Jahre.
Für jemandem in meinem Alter eher ungewöhnlich. Doch ich hatte einfach kein Interesse an einer Beziehung gehabt. Wenn ich mit Mike und Erwin feiern war, musste ich darauf achten, dass die beiden nicht versehentlich eine Orgie starteten und für mich selbst wollte ich auch nicht schauen. Einfach keine Lust.„Wie lange ist das her? Eineinhalb Jahre?", fragte Erwin. „Zweieinhalb." - „Levi, benimm dich ja?" Eren war seit langem jemand, mit dem ich mir eine solche Intimität vorstellen konnte. Das hieß aber nicht, dass ich das sofort ausnutzen und ihn bespringen würde. Das wusste Erwin auch. Er machte sich eher Sorgen um mich, denn wie immer dachte ich über alles viel zu viel nach und würde es dadurch noch versauen.
„Zwing dich nicht selber dazu, nur weil du denkst, dass er das bräuchte." Ich nickte nur.
Seit ich Eren nun kannte, hatte er nie über Exfreunde oder etwas der Art gesprochen, war einfach nie ein Thema. Ich hatte keine Ahnung, ob er sich vor den letzten 4 Wochen rumgevögelt hatte oder nicht. Es ging mich irgendwo ja auch nichts an, aber es wäre schon gut zu wissen.Ich hörte die Badezimmertür, der Geruch des Badesalzes schoss in den Flur und in das offene Wohnzimmer, ich hörte Erens Fußtapsen auf dem Laminat und sah zu Erwin. „Ich hör schon. Lass ihn sich erst anziehen!", lachte der Blonde und legte auf. Genervt verdrehte ich die Augen, wartete gut zwei Minuten, ehe ich aufstand, zum Schlafzimmer ging und mich gegen den weißen Türrahmen lehnte.
Eine Hose und Socken hatte er bereits an, suchte nach einem Shirt. Sein Rücken war schön. Eren war nicht sonderlich trainiert, eigentlich war er ziemlich dürr. Doch das hatte sich gebessert. Er sah nun gesünder aus, die Knochen guckten nicht mehr hervor. Und mir gefiel das. Einige Muttermale auf dem Rücken.
Er zog sich das weiße T-Shirt über und drehte sich um, erschrak sich, als er mich sah. „Ähm- Darf morgen mit in die Gruppe?", fragte er und stand unbeholfen rum. „Du musst nicht fragen." - „Oh ok. Und was machen wir dann?"
Ich stieß mich vom Türrahmen ab, ging zum Kleiderschrank. „Erst einkaufen, dann kochen. Hanji hatte sich da was rausgesucht." Eren nickte, ich schloss die Schranktür, sah seine Tasche noch auf dem Boden stehen und schob sie einfach unter das Bett.
Später lagen wir im Bett, sahen einen Film. Eren hatte seinen Kopf auf meiner Brust, seinen Arm auf meinem Bauch, sagte nichts und genoss sichtlich die Ruhe. Mir ging es nicht anders. Ich streichelte durch die braunen Haare - froh darüber, dass sie diesmal nicht fettig waren, wie im Krankenhaus - und sah auf den Fernseher. Keine Ahnung was das für ein Film war. Eren hatte ihn ausgesucht, schien fasziniert von dem Drama.
Wenn es ab jetzt immer so sein könnte, ohne Komplikationen oder Probleme, würde ich sagen, dass es perfekt wäre. Auch, wenn ich dieses Wort nicht mochte.
Unterbrochen wurden meine Gedanken von einem klingelnden Handy. Sofort griff Eren nach dem Telefon, ich erkannte Armins Namen auf dem Display, stoppte den Film und Eren nahm ab. „Störe ich?", hörte ich den Blondschopf und Eren sah zu mir. Ich schüttelte nur den Kopf, stand auf und verzog mich in die Küche, wo ich mir aus Langeweile eine Zigarette anmachte und meine Aufmerksamkeit meiner Katze schenkte.
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Let me save your life [Ereri/Riren]
FanfictionEren (19) kam durch einen falschen Freundeskreis von Annie (19) Reiner (19) und Berthold (18) an Drogen. Als Erwin (23) der Nachbar von den Dreien an einem Abend genug von der Gruppe hat, beschließen er und sein bester Freund Levi (22) die Wohnung z...