~Kapitel 9~

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Mit einem "Schon wieder?" begrüßte mich mein Direktor, als ich sein Büro betrat.

"Hallo. Ist auch schön Sie zu sehen" antwortete ich sarkastisch.

"Ach Chaeyoung. Was mach ich nur mit dir?" seufzte er.

Ich erspare euch sein Gerede. Es reicht wenn ich es mal wieder hören muss.

Doch plötzlich ertönte ein langes Piepen in meinem Kopf. Schmerzhaft kniff ich meine Augen zusammen. Warum muss es gerade jetzt wieder anfangen? Bitte. Es soll aufhören.

"Chaeyoung, alles gut? Chaeyoung!"

"Ich muss hier raus. Tut mir leid" rief ich und rannte aus dem Zimmer. Immer weiter bis zur Toilette, wo ich am Waschbeckenrand hielt. Dort ließ ich das Wasser durch meine Hände rinnen und spritzte es in mein Gesicht. Doch es wurde nicht besser. Nein. Mein Gleichgewichtssinn spielte zudem auch noch verrückt und meine Atmung verschnellerte sich.

Beruhige dich Chaeyoung. Atme tief ein und aus. Bekomme jetzt keine Panikattacke. Nicht jetzt.

Langsam schloss ich meine Augen und stütze mich auf das Waschbecken.

Ein und ausatmen.

Ein und ausatmen.

Ein und.... huh...

"AH!"

Das Waschbecken unter mir verschwand. Ich verlor vollends das Gleichgewicht und flog nach vorne.

Das Piepen wurde leiser. Mein Schwindel verschwand.

"Hey was suchst du hier?" ertönte eine Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um. Eine alte Frau stand nun vor mir. Sie hielt ihren Gehstock in die Luft, welchen sie bedrohlich auf mich richtete, bereit ihn als Waffe einzusetzen.

"Ähm... ich bin schon weg," und schon stürmte ich aus dem Zimmer, in der ich erst vor ein paar Sekunden gelandet bin. Nun stand ich völlig perplex in einem Gang, in dem sich Schüler umherdrängten.

Ich bin wieder im Comic, das ist klar. Wie hätte ich sonst von A nach B in einer Sekunde kommen sollen?

Also war das gerade eben... ich drehte mich um und starrte auf das Türschild... oh das Büro der Direktorin. Kein Wunder warum sie so sauer war.

Ich sollte hier lieber verschwinden, bevor jemand bemerkt, dass ich hier nicht hineinpasse.

"Chaeyoung? Bist du es wirklich?"

Zu spät.
Langsam drehte ich mich um und setzte ein Lächeln auf.
"H-hey Jungkook. Was suchst du denn hier?"

"Das sollte ich dich fragen. Ich studiere hier. Verfolgst du mich etwa?"

"Ha bestimmt nicht"... ich lande nur durch Zufall, wegen diesem bescheuerten Tablet hier immer wieder fast vor deiner Nase, aber das ist ja nichts außergewöhnliches. Also was hast du so in der Zwischenzeit getrieben?

Man würde ich das raushauen, würde er mich in die Klapse stecken... oder in den Knast, weil er denkt ich stalke ihn.

"Achso... ich wollte die Uni wechseln... und hab mich umgeschaut..." stotterte ich.

"Du bist seltsam. Weißt du das?"

"Ja, das ist nichts Neues."

"Also... ich hab dich versucht anzurufen, aber irgendwie war die Nummer nicht mehr vergeben... hast du das Handy noch?" fragte er misstrauisch.

"Ja ich hab es in meiner Tasche." Das war nicht einmal eine Lüge. Ich hab es komischerweise immer mitgenommen. Fragt nicht warum. Ich weiß es selbst nicht.

"Sieh an. Die hast du diesesmal dabei."

"Haha ja... ich hab es nicht mitbekommen, dass du angerufen hast. Wahrscheinlich war der Akku leer."

"Aha. Irgendwas verheimlichst du doch."

"Nein. Was denkst du denn? Ich bin zu 100% ehrlich..." doch ich stockte mitten in meinem Satz. Das Piepen startete wieder, genauso wie der Schwindel. Nicht schon wieder. Bitte.

"Chaeyoung? Alles gut?"

Meine Sicht verschwamm.

Kurze Zeit später wurde alles schwarz und ich spürte den Boden unter meinen Füßen nicht mehr.

Worlds Apart: Welcome to the World of BangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt