Raven
Das mit dem alleine gehen, dass war so eine Sache. In der Theorie war es ganz einfach. Dwayne gab einen Befehl und daran hatte man sich zu halten.
Tja, jetzt war es aber so, dass Dwayne seine Mission nicht als Distriktführer leitete, sondern als lebensmüde Privatperson. Und so war seine Drohung, die anderen fünf zum Putzdiesnt zu verdammen, genauso wirkungslos wie einem Erwachsenen die Geschichte vom Weihnahchtsmann auftischen zu wollen.
Und so standen Dwayne, Jason und Blake erneut in der düsteren Welt der anderen Dimension und schauten sich aufmerksam um.
Dwayne war alles andere als glücklich darüber, aber die beiden hatten sich absolut nicht davon abbringen lassen.
Eigentlich wäre Brandon auch noch mitgekommen, allerdings hatte dieser sich bei ihrem letzten Besuch eine saftige Fleischwunde zugezogen und lag seitdem auf der Intensivstation.
Mit Wunden aus der anderen Dimension war nicht zu spaßen, dass wussten sie bereits aus Erfahrung.Dwaynes Gedanken wanderten zu der ängstlichen und komplett verstörten Pia, die er mitten in der Nacht blutend vor seinen Füßen aufgefunden hatte. Auch sie hatte eine Wunde gehabt, eine Wunde bei der er auf dem ersten Blick erkannte, dass sie von einem Wesen der anderen Seite kommen musste.
Das er nicht schon damals alles in die Wege geleitet hatte, wurmte ihn noch heute. Aber wer hätte damals ahnen können, in welchen Ausmaßen sie mit all dem hier zu tun hatte?
Vorallem da die Anzeichen vor einem Jahr auch noch ganz andere waren. Trotzdem musste Dwayne zugeben, dass sie sich alle ziemlich dämlich angestellt hatten.
Dwayne schüttelte den Kopf und rückte seine Maske zurecht. Sie mussten sich konzentrieren, sie hatten schließlich eine Mission.
Mit der Hand gab er den anderen beiden das Zeichen zum Losgehen, und sie setzten sich in Bewegung.
Die andere Dimension war genauso still und verlassen wie bei ihrem ersten Besuch, ein schlechtes Zeichen, wie Dwayne jetzt wusste.
Sie mussten sich beeilen und es irgendwie schaffen einen Hinweis auf Pia zu bekommen.
Ihr letzter Besuch hatte nur zu gut gezeigt, dass die andere Dimension nur einen bestimmten Tolleranzbereich hatte.
Und wenn sie die vorgegeben Zeit überschritten, hatten sie ein verdammt großes Problem.Zu diesen Erkenntnissen waren sie in ihrer letzten Vorbesprechung gekommen, die gleichzeitig auch die einzige, gemeinsame Nachbesprechung gewesen war.
Am Ende einer großen, von Dutzenden, kaputten Straßenlaternen gesäumten Straße konnten sie das graue Gebäude der Schule erspähen.
Dwayne steuerte ohne lange zu überlegen direkt darauf zu.
"Die Schule scheint eine Art Zentrum zu sein, egal wo man ist, am Ende kommt man immer wieder zu ihr zurück." Stellte Blake fest.
Dwayne nickte."Es muss irgendwie alles zusammen hängen. Der Unfall an der Schule, die Schichten, die die Realiäten voneinander trennen... es kann kein Zufall sein, dass alles auf diesen einen Punkt konzentriert ist." Ergänzte Jason.
Blake schnaubte. "Oder es war schon immer ein Zufall. Du erinnerst dich an die Regeln hier?" Er tippte sich vielsagend an die Stirn.
"Vielleicht ist das hier ja auch der intelligenteste und logischste Ort im ganzen Universum, nur wir sind zu dumm um die Zusammenhänge zu begreifen."Dwayne hob eine Augenbraue. So dumm der Gedanke auch war, da war was dran.
Nachdenklich schaute er zu Blake hinüber.
Blake verhielt sich oft wie ein unsensibles Arschloch, aber halt! Das war er ja auch.
Davon allerdings mal abgesehen hatte er eine ganz andere Art die Sachen zu betrachten.
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Dimension 2
ParanormalPia Schröder gibt es nicht mehr, davon sind die Mitglieder des Raven-Clans überzeugt. Seit ihrem Verschwinden aus dem Deutschen Hauptquartier wurde sie nicht mehr gesehen, und weder Familie noch Freunde scheinen sich an das siebzehnjährige Mädchen e...