Dimension 2

6

Dwayne

Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte Dwayne auf den Bildschirm, der seit zehn Minuten ausschließlich eine schwarze Fläche anzeigte. 

"Es wird nicht plötzlich ein Bild auftauchen, nur weil du den Bildschirm penetrierst." erklärte Jace, der mit überschlagenen Beinen in einen der gepolsterten Stühlen des abgedunkelten Raumes saß, und in einem Buch blätterte. 

"Das Team ist schon viel zu lange da drinnen. Was wenn es wieder in einem Massaker endet wie beim letzten Mal?" erwiderte Dwayne nur, ohne den Blick von besagten Bildschirm zu lösen. Jace seufzte und klappte das Buch zu. 

"Du kannst trotzdem nichts tun, schon gar nicht von hier aus. Das Portal befindet sich in Südamerika, schon vergessen?" Dwayne schnaubte und wandte sich endlich Jace zu. 

"Warum kannst du deine dreckigen Pfoten eigentlich nie von meinen Sachen lassen? Egal wo wir sind, immer vergreifst du dich an meinem Zeug!" 

Jace hob nur eine Augenbraue. "Bitte? Du schleppst dieses Buch schon seit Jahren mit dir herum und hast es nicht einmal durchgelesen, ganz zu schweigen davon, dass du es echt überall vergisst. Wenn ich nicht wäre, hättest du es schon vor Ewigkeiten verloren!  Davon abgesehen ist dein Buchgeschmack einfach zu putzig." Bedeutsam hielt er das Buch hoch. "Gone-Girl? Ernsthaft?"

Mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck riss Dwayne Jace sein Buch aus der Hand und stopfte es in seinen Rucksack, der am Tischbein angelehnt stand. 

"Sagt der, der in seiner Kindheit Jessie-Fan war! Und, hast du nicht immer noch ein Emma Watson Plakat in deinem Zimmer hängen?" 
Jace grinste bis über beide Ohren und sagte mit einem Augenzwinkern: "Direkt über meinen Bett, gleich neben einer Schachtel Taschentüchern." 

Dwayne starrte ihn nur ausdruckslos an. "Dir ist echt nicht mehr zu helfen." 
Jetzt lachte Jace schallernd los und legte den Kopf in den Nacken, Dwayne verdrehte die Augen. 
Gerade setzte er an noch etwas hinzu zu fügen, als der Bildschirm flackerte und einen Raum zeigte, indem ein Mann in Uniform vor einem Tisch saß und mit großen Augen neben die Kamera starrte. Sofort waren beide wieder todernst und voll auf die Befragung des zurück gekommenen Leiter des zweiten Einsatzteams konzentriert. 

"Was ist passiert?" sagte eine ruhige Stimme, dessen Besitzer sich außerhalb der Kameraeinstellung befand. 

Der Späher blinzelte ein paar mal, so als ob er erst langsam aus seiner eigenen Gedankenwelt auftauchen würde. Er war der erste von den zehn Teammitgliedern, die zur Rettungsmission in die andere Dimension geschickt worden waren, und offenbar überlebt hatten. 
Dieses mal schienen alle zurück gekommen zu sein, sonst hätten Dwayne und Jace schon längst etwas anderes gehört. 

Gleich nachdem Entschluss waren Nuala und Harrison mit dem Privatjet zurück geflogen und hatten alles für die Rettungsmission organisiert, die so schnell wie möglich hatte stattfinden sollen. Jeder einzelne der Teammitglieder war mit Kamera und Mikrofon ausgestattet worden, doch, wie beim letzten Mal, hatten sie nur schwarze Aufnahmen zurück bekommen. Der Ton hingegen hielt für ein paar Minuten an, doch dann brach auch der ab. 

Auch Kameraaufnahmen in der anderen Dimension waren in der Realität wieder komplett schwarz. Keine Fotos waren möglich, keine Videos, nichts. 

"Wir sind in die andere Dimension getreten." sagte der Späher mit heiserer Stimme. 
"Und nur ein paar Meter vor uns waren sechs Gräber aus Schutt, Steinen und Kreuzen aufgebaut." Dwayne horchte auf. Gräber? In der anderen Dimension? 

Auch der Sprecher schien überrascht. "Wie meinen sie das, Gräber?" 
Der Späher nickte. "So wie ich es sage. Sechs Gräber mit zusammengebauten Kreuzen, direkt vor dem Portal. In ihnen fanden wir die... unsere... unsere gefallenen Brüder." Der Späher schluckte und seine Augen wurden glasig. Dwayne zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Dieser Späher und all seine Kameraden waren hart gesottene Krieger die schon vieles gesehen und viel erlebt hatten. Natürlich war es schlimm was dem ersten Team widerfahren war, aber dennoch war die Reaktion des Spähers ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich. 

"Sie alle hatten keine Köpfe mehr, und manche hatten Wunden und Kratzer..." Der Späher schüttelte den Kopf. 
"Wir haben sie ausgegraben und zurück gebracht." 

Der Sprecher meldete sich wieder. "Was ist mit dem Doktor? Haben Sie ihn finden können?" 

Der Späher schüttelte den Kopf und schaute jetzt direkt in die Kamera. Jace atmete zischend ein. 
Die Augen des Spähers waren rot unterlaufen, die Pupille ganz groß. Die Panik stand ihm praktisch ins Gesicht geschrieben, und das nach der kurzen Zeit in der anderen Dimension, und dem Fakt, das dieses Mal glücklicherweise alles gut gegangen war. 

"Fünf von uns sind ein bisschen die Straße runter gegangen." Flüsterte ohne zu blinzeln. "Wir haben nach den Doktor gesucht und sind den Blutspuren gefolgt. Aber da war nichts. Niemand. Nur..." Der Späher schluckte, blinzelte aber immer noch nicht. Dwaynes Nackenhaare stellten sich auf. Dieser Mann brauchte Hilfe, und zwar dringend. 

"Da war ein Mädchen. Ein Mädchen in einem weißen Sommerkleid und geflochtenen, blonden Haar. Sie hüpfte auf der Straße herum und... sang." Jetzt erstarrte der Späher komplett, nur seine Pupillen schrumpften von einem Moment auf den anderen zu kleinen Punkten zusammen. 

"Sie hüpfte in einem aufgemalten Himmel und Hölle Feld. Wir hatten nichts getan und sind nicht näher gekommen, aber auf einmal hielt sei inne und ihr Kopf-" Seine Augen flackerten, "er drehte sich komplett zu uns um. Wie bei einer Eule." 

Jace schüttelte leicht den Kopf. Ein piepen riss sie aus ihrem Starren und Jace schaltete das Verhör auf stumm, während Dwayne sein Handy aus der Hosentasche zerrte. 

"Was?" brummte er mit leicht klopfenden Herzen in den Hörer. 
"Das musst du dir ansehen, mach den Videocall an." Kam es genauso knapp zurück. 
Mit gerunzelter Stirn folgte Dwayne den Anweisungen und hielt das Handy so, dass auch Jace auf den Bildschirm schauen konnte. 

Das Bild sprang auf und zeigte zwei der sechs kopflosen Leichen, die alle fein säuberlich aufgereiht auf Tischen lagen, die Totenlaken neben ihnen. Und mit pinker, aufgesprayter Schrift stand and den Torsos der zwei Gefallenen eine eindeutige Botschaft: 

Ihr Idioten. 

Dwayne und Jace atmeten zischend ein, dann drehte sich die life Aufnahme und zeigte Jaspers ernstes Gesicht. 

"Du kannst mir erzählen was du willst, aber das war kein Wesen aus der anderen Dimension. Das hier war ein Mensch." 

Ungläubigkeit breitete sich in Dwayne aus, doch tief in sich wusste er, dass es stimmte. 
Und wie zur Bestätigung sprach Jasper es aus. "Pia lebt noch." 

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Moin Leude, 

ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag! 
Was haltet ihr von Jace und Dwayne, vorallem im Vergleich zum ersten Teil? 

Das würde mich wirklich mal interessieren! 

Ja, sonst wünsche ich euch noch einen wundervollen Abend/Tag/Nacht/Whatever. :) 

Wir lesen uns! 

Eure SeptemberShade ^^