-2 Jahre später-
Dwayne
Der nasse Asphalt glänzte matt in den Strahlen der umstehenden Straßenlaternen, die in regelmäßigen Abständen die dustere Dunkelheit erhellten. Weiße Atemwolken bildeten sich vor seinen Lippen und er hatte einen grauen Hut mit breiter Krempe tief in die Stirn gezogen.
Trotzdem war seine Sicht stechend und klar, durchblickten jeden Schatten und erkannten jedes Detail. Kleine Steinchen knirschten unter seinen Stiefeln, sein dunkler Mantel flatterte leicht in der aufkommenden Briese.
Es war früh am Morgen, zu früh als das schon jemand auf den Straßen unterwegs währe oder sich die Sonne hätte blicken lassen, vor allem in dieser Jahreszeit.
Noch jetzt roch es nach Kälte und Angst.
Dwayne bog mit festem Schritt in einen der kleinen Hauseingänge ein, die aussahen als ob sie aus einer anderen Zeit stammen würden. Es war einer der letzten, historischen Überreste eines Warschauer original Hauses der polnischen Judengettos, die anderen waren schon längst hinter den bleichen Planen der Sanierungen verschwunden.
Dieser Ort war einer der geschichtsträchtigsten in ganz Europe, einer der Orte an denen eines der größten Menschenverbrechen des 20. Jahrhunderts geschehen war. Und natürlich hatten die Nox sich diesen Ort ausgesucht um ihre kleinen, makabren Spielchen zu spielen.
Dwayne nickte der schwarzen Schämen Gestalt am Eingang der moderen Holztür zu, die für ihn mit einer knappen Handbewegung geöffnet wurde. Mit schnellen Schritten glitt Dwayne die schmale Treppe hinauf in den ersten Stock, und realisierte mit einem schnellen Blick, dass die Ermittlungen und die Sicherung des Tatortes bereits im vollen Gange waren.
Sein Team war schnell und leise, was nicht nur ein kleines Gefühl der Zufriedenheit in ihm auslöste. Davon jedoch ließ er sich nichts anmerken.
Ernst trat er zu einer weiteren, in einen dunklen Mantel gehüllte Gestalt.
"Was haben wir?" fragte Dwayne und Brandon wandte seinen Kopf in seine Richtung. Knapp nickte er Dwayne zu, dann richteten sich seine Augen wieder auf die schnellen Bestandsaufnahmen der umstehenden Mitarbeiter.
Brandon sah erwachsener aus, ernster. Seine Haare hatte er zu einer praktischen Kurzhaarfrisur schneiden lassen, zwischen seinen Augenbrauen hatte sich eine steile Falte gebildet."Distriktführer West." begrüßte er ihn.
"Eine Leiche, die rechte Seite und Rücken vollkommen verbrannt. Mehrere Gliedmaßen fehlen, darunter der rechte Arm komplett und das Bein bis knapp unters Knie. Keine Einbruchsspuren, keine lauten Geräusche. Kein Blut."Brandon seufzte leise und kratzte sich am Ohr.
"Die umliegenden Bewohner haben nichts mitbekommen, nur unsere Spione haben von einer Art Druckwelle gesprochen die sie überrollt haben soll."Dwayne ließ seinen Blick durch den kleinen Raum schweifen, bemerkte die kleinen Staubflocken im Licht der Scheinwerfer, die in weiße Kittel gehüllten Ermittler, die alles unter die Lupe nahmen. Ein bisschen weiter rechts, nahe der kahlen, gelb angelaufenen Wand lag eine zusammengesunkene Gestalt über die sich eine eitere weiß gGekleidete gebeugt hatte.
Es roch nach Elektrizität und einer spürbaren Angespanntheit, die den Raum wie Wellen zu erfüllen schien."Authentifizierung des Opfers unbekannt. Doch laut unseren Spionen haben sieben Halbblüter diesen Raum betreten, und niemand hat ihn verlassen." Dwayne nickte.
"Irgendwelche Erklärungen?" fragte er und Brandon zog seine Hände aus den Taschen seines Mantels."Natürlich müssen wir erst auf Josys Bericht im Bezug auf die Leiche warten, aber ich denke ich weiß was hier geschehen ist."
Dwayne hob eine Augenbraue und wandte seinen Kopf ein wenig in Brandons Richtung.
"So?" fragte er mit einem leicht belustigten Unterton. Brandons Mundwinkel entspannten sich für einen kurzen Moment, dann wurde er wieder ernst. Natürlich wusste Dwayne, was Brandon zu wissen schien, er wusste es ja selber. Die Bestätigung war Augenblicklich gekommen als er auch nur einen Schritt in dieses Stockwerk gesetzt hatte.
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Dimension 2
ParanormalPia Schröder gibt es nicht mehr, davon sind die Mitglieder des Raven-Clans überzeugt. Seit ihrem Verschwinden aus dem Deutschen Hauptquartier wurde sie nicht mehr gesehen, und weder Familie noch Freunde scheinen sich an das siebzehnjährige Mädchen e...