Das Trampel

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Ich stieg aus dem Fahrstuhl und nahm die Treppe zu Tonys Labor. Vor zwei Tagen war er betrunken in meiner Wohnung aufgetaucht und als ich am nächsten Morgen aufwachte war er bereits wieder verschwunden. Seitdem ging er mir aus dem Weg, hatte schlechte Laune und vermied es mit mir alleine zu sein. Bisher hatte ich weder die Zeit noch die Muße dazu gehabt um ihn deshalb zu befragen, ich vermutete jedoch, dass es ihm schlichtweg unangenehm war.
Als ich das großzügige Labor betrat, schenkte Tony Stark mir ein kurzes Nicken und widmete sich dann wieder dem großen Hologram vor sich. Schulterzuckend ging ich auf ihn zu "Ich benötige hierfür ein paar Unterschriften" sprach ich ihn an und bemerkte, dass Simon ebenfalls in einer Ecke des Labors arbeitete. "Hallo Mona" rief dieser erfreut und ich runzelte die Stirn "Simon? Solltest du nicht in der Marketingabteilung sein?". Der junge Praktikant lächelte breit "Mr Stark hat es so organisiert, dass ich ihm über die Schulter schauen darf für die restliche Zeit die ich hier bin". Simon freute sich sichtlich über diese Änderung und so behielt ich meine Meinung für mich. Irgendetwas sagte mir, dass Tony dies nicht ganz uneigennützig getan hatte. "Soso, hat er das ja? Vor oder nachdem er betrunken bei mir war und mir seitdem aus dem Weg geht?" murmelte ich gerade so laut, dass nur Tony mich hören konnte. Mit erhobener Augenbraue sah ich meinen Chef an der meinen Blick jedoch nur sehr kurz erwiderte und dann schnell seine Unterschrift unter die Dokumente setzte. "Dann viel Spaß noch Simon, bei Mr Stark kannst du sicher jede Menge über das Leben lernen" rief ich und drehte mich nach einem letzten Blick auf Tony um. "Vielen Dank Mona!" rief der Praktikant aus der Ecke und ich konnte hören, wie Tony etwas knurrte.
Kopfschüttelnd stieg ich die Treppen hinab und betrat den Aufzug. Dieser Mann war absolut seltsam! Immer wenn ich anfing in ihm einen guten Menschen zu sehen, bewies er mir mit seinem Verhalten das Gegenteil.  Ich vernahm hinter mir ein paar schnelle Schritte und als ich mich umdrehte, stand besagter Mann neben mir im Aufzug. Wütend sah er mich an und drückte den Notstop bevor er sich vor mir aufbaute. Unbeeindruckt hob ich die Augenbraue und sah ihn an "Was wird das nun?" ich trat einen Schritt zurück und spürte die Wand im Rücken.  
"Überschreiten sie nicht ihre Kompetenzen Miss Spencer" knurrte er und kam erneut näher. Ups, was war denn nun los? Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht "Bitte was?" erwiderte ich und widerstand dem Wunsch von ihm abzurücken "Was zur Hölle soll das?" wollte ich wissen. Er grunzte "Du weißt genau was ich meine...Ich warne dich" seine braunen Augen funkelten im schummrigen Licht des Fahrstuhles. Spinnte er?
"Ich hab keine Ahnung was du von mir willst" gab ich zurück und schüttelte den Kopf ehe ich schließlich doch einen Schritt zur Seite trat um Abstand zu gewinnen. "Was sollte das eben? Wolltest du mich vor dem Kleinen bloßstellen weil ich mich angreifbar gezeigt habe?" Wieder knurrte er und stützte seine Hände auf beiden Seiten meines Körpers an der Wand des Fahrstuhles ab. Langsam wurde ich sauer "Sag mal spinnst du? Gar nichts hatte ich vor, sonst hätte ich wohl etwas lauter gesprochen oder? Du benimmst dich wie ein Idiot Tony" warf ich ihm an den Kopf und schnaubte. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er mich bevor er einen Schritt zurück trat. "Manche Menschen sind Arschlöcher und Andere eben nicht. Ich gehöre nicht dazu und übrigens: gern geschehen. Ich lasse schließlich jeden Tag fast fremde Männer in meinem Bett schlafen weil ich so etwas wie Mitgefühl mit ihnen habe. Keine Ursache Tony, ich lasse mich dafür gerne angreifen" keifte ich und schlüpfte an ihm vorbei um den Notstop zu deaktivieren. Sprachlos sah Tony mich an als ich die Türen öffnete und aus dem Fahrstuhl trat. Ich drehte mich um, spürte wie mein Puls raste "Thema beendet" zischte ich und nahm die Treppe nach unten um in die Büroräume zu gelangen. Ich musste jetzt dringend ein paar Minuten alleine sein um mich abzukühlen. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Ich half ihm, ließ ihn in meinem Bett schlafen und zum Dank ging er mir aus dem Weg und Griff mich dann noch verbal dafür an. Tony Stark hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und mit ihm hatte ich Mitleid! Ich schnaubte und schloss die Tür hinter mir als ich mein Büro betrat. Wütend stapfte ich zu meinem Schreibtisch und warf einen Blick auf die Uhr, sicher würde hier nicht die Welt untergehen, wenn ich vor der Gala nochmal nach Hause fuhr und mir ein Bad gönnte. Nachdem ich die Unterlagen in den entsprechenden Fächern abgelegt hatte, schaltete ich den Computer aus, schnappte mir meine Handtasche und machte mich auf den Weg in die Tiefgarage um nach Hause zu fahren.

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt