Überraschung!

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Sechs Monate später...

"Ich krieg das schon hin Tony..." versicherte ich ihm erneut und verdrehte die Augen. "Happy kann dir sonst helfen..." ertönte Tonys Stimme durch das Telefon und ich seufzte. Die letzten Arbeiten an unserem kleinen Haus standen an, doch für die technischen Feinheiten konnte Tony nicht persönlich vor Ort sein und so musste ausgerechnet ich diese Arbeiten beaufsichtigen - eine Tatsache die mich genauso nervös machte wie ihn, jedoch würde ich ihm das nie freiwillig gestehen. "Wir sind hier auch bald fertig..." seine Stimme wurde sanfter und ich lächelte.
Vor sechs Monaten hatte er mir an diesem Ort eröffnet, dass er dieses Häuschen bauen wollte und auch wenn ich zwischendurch regelrechte Panikattacken bekam, so war ich mit dem Ergebnis doch recht glücklich. Das Haus war rein optisch recht nahe an der Hütte, die wir in der Schweiz bezogen hatten, nur mit etwas mehr Technikkram drumherum. Wenn Alles gut lief, dann konnten wir schon bald hier einziehen und irgendwie machte mich dieser Gedanke nervös.
"...ich freue mich auf deine Rückkehr" gestand ich leise und fast konnte ich ihn lächeln sehen. Tony und Rhodey waren auf einer Art Sicherheitskonferenz und sollten einige der neuesten Gadgets für die Regierung optimieren und testen. Nun, auch dies gehörte wohl zu seinem Heldendasein dazu.
"Solange die Technik nicht steht, fährst du bitte nach Hause solange es hell ist...wer weiß welche Perversen sich in diesem Wald herumtreiben" scherzte Tony und gluckste. Seit ich an einem der Abende von einem Biber zu Tode erschreckt worden war, fand er es besonders witzig mich auf diese "Gefahren" aufmerksam zu machen. "Jaja lach du nur..." maulte ich und zeichnete mit meinem Finger Kritzeleien auf die staubige Tischplatte in der Küche "...du würdest nicht schlecht staunen, wenn eines Tages wirklich ein perverser Wanderer auf unserer Veranda steht und dich begafft".
Es folgte ein lautstarkes Lachen "Du meinst, ein perverser Biber...?" zog er mich erneut auf und ich verdrehte die Augen. "Du bist ein Idiot Stark und ich weiß gar nicht, warum ich mir das mit dir noch immer antue" gab ich beleidigt zurück und blickte aus dem Fenster auf den ankommenden Wagen. "Tja du bist mir eben verfallen, da kann man nichts machen" erwiderte Tony selbstbewusst.
"Jaja blabla" lachte ich "...Peter ist da, ich muss dich nun leider abwürgen" erwähnte ich und ging zur Tür. "Ich sollte spätestens in zwei Tagen zurück sein und dann werde ich deine Erinnerung bezüglich meiner unfassbaren Talente auffrischen Miss Spencer" erklärte er und ich konnte förmlich das amüsierte Blitzen in seinen Augen sehen. Er war zwar nur ein paar Tage weg, doch er fehlte mir tatsächlich und ich war froh, wenn er wieder hier war.
Wir beendeten das Gespräch und ich ließ Peter, einer der Techniker von Stark Industries, hinein. "Hey Mona" grüßte er mich und stellte einen großen Werkzeugkoffer neben der Tür ab, bevor er sich umsah. "Nett habt ihr es hier..." er nickte anerkennend und sah mich dann abwartend an "...was soll denn nun gemacht werden?" wollte er wissen und ich schluckte. "Äh...ich...also Tony sagte du weißt bescheid" stammelte ich und überlegte leicht panisch wie ich diese Situation retten konnte ohne mich vor Tony zu outen. Peter lachte herzhaft und tätschelte meinen Arm "Ich habe nur gescherzt, ich weiß bescheid und sehe mir gleich Alles an" klärte er mich gut gelaunt auf. Scheinbar hatte auch er bereits von meinen umfassenden Technik-Kenntnissen Wind bekommen und fand es besonders toll mich damit aufzuziehen. Ich atmete auf "Puh, da bin ich aber erleichtert" lachte ich und folgte ihm bei seiner Tour durch das Haus während er sich murmelnd Notizen machte.

"Nun ich hab nun alle Informationen die ich brauche, ein paar der Teile müssen bestellt werden..." er sah auf sein Telefon und runzelte kurz die Stirn "...ich denke zum Ende der Woche können wir hier alles fertig stellen" endete er und sah mich an. "Gut, du weißt ja wie du mich erreichen kannst" lächelte ich und sah ihm nach, als er kurze Zeit später das Haus verließ und in sein Auto stieg. Peter war nicht mehr der Jüngste, aber er war kompetent und er arbeitete gründlich - beides Dinge auf die sowohl Tony als auch ich Wert legten. Seufzend schloss ich die Tür und sah mich um. Es war noch recht früh am Abend und die Sonne erhellte den großzügigen Wohnbereich sowie die angrenzende Küche mit ihrem warmen Licht. Die Bäume ringsherum raschelten leise in der leichten Brise und verströmten einen frischen Duft von dem ich einfach nicht genug kriegen konnte.
Tief in Gedanken versunken, schnappte ich mir einen Lappen und begann mit der ersten Grundreinigung der Möbel, sodass wir nach und nach unser Hab und Gut hierherbringen und uns einrichten konnten.
Als es an der Tür klopfte, schrak ich kurz zusammen und ein leises quieken entfuhr mir. "Himmel nun sei nicht albern Mona..." ermahnte ich mich selbst und wischte meine feuchten Hände an meiner Hose ab, bevor ich mich auf den Weg zur Tür machte. Sicher hatte Peter etwas vergessen oder Tony hatte Happy bereits vor unserem Telefonat hierher bestellt. Lächelnd steckte ich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und öffnete die Tür "...lass mich raten..." begann ich gut gelaunt und verschluckte mich im selben Augenblick an meinen Worten.
Mit großen Augen blickte ich in ein paar eiskalte, blaue Augen. Augen die mir so bekannt vorkamen und die mir etliche Monate lang Albträume beschert hatten, Augen die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen und die mich nun freudig anstrahlten. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich war unfähig mich zu rühren, ich fühlte mich wie ein Reh vor einem Scheinwerfer, dass gleich von einem LKW erfasst werden würde.
"Hey Mona, schön hast du es hier" ertönte die Stimme die ich so lange zwanghaft versuchte aus meinem Kopf zu verbannen. "Wo ist das Telefon? Hast du es in deine Tasche gesteckt? Verdammt Mona schließ die Tür!" Die Stimme in meinem Kopf schrie mich an und wedelte mit roten Fahnen, doch ich starrte ihn nur dümmlich an. "Willst du mich nicht reinlassen?" mit diesen Worten riss er mich aus meiner Starre. Zitternd trat ich einen Schritt zurück und machte Anstalten ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, doch Kyle hatte bereits seinen Fuß in der Tür und widersetzte sich mühelos meinem Vorhaben. "Mona, Mona... dieser Stark tut dir nicht gut... oder wo ist dein Anstand geblieben?" er lächelte und schob die Tür auf, um einzutreten "...lass uns reden" schlug er vor, schob mich voran und schloss die Tür hinter sich.

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt