Greg Piersson

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"Was für eine Verschwendung..." ertönte neben mir die Stimme eines gut gekleideten Mannes, dessen graue Augen mich aufmerksam musterten. Ich nahm dankend mein Wasser entgegen und nickte dem Barkeeper zu, als ich den Mann zu meiner Rechten ansah und höflich lächelte "Bitte?". Er bestellte sich einen Drink und lehnte sich lässig an den Tresen "Na sie..." er ließ seinen Blick auf unangenehme Weise über meinen Körper wandern "...warum muss eine Frau wie Sie diesen Abend alleine an der Bar verbringen?". Flirtete er etwa mit mir? Nun, falls ja war er nicht sonderlich gut darin - er wirkte irgendwie... schleimig. "Nun, ich bin nicht alleine" entgegnete ich und machte Anstalten ihn stehen zu lassen.
Er lachte und legte seine Hand auf meinen Arm - eine Geste die ich mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte. "Entschuldigen Sie, Miss...?" sein fragender Blick musterte mich und mein Anstand siegte schließlich "Spencer, Mona Spencer" entgegnete ich etwas ungeduldig und bemühte mich um einen freundlichen Ton. "Miss Spencer, ich bin Greg Piersson - bitte verstehen sie mich nicht falsch, sie sind mir nur aufgefallen" lächelte er charmant. "Nun, ich danke ihnen für dieses... Kompliment.." lächelte ich "...ich muss nun leider weiter, die Arbeit ruft" verabschiedete ich mich höflich aber bestimmt. "Schade... ich hoffe wir sehen uns bald wieder" rief er mir nach, doch ich tat als hätte ich ihn nicht gehört. Ich hatte nun wirklich keinen Sinn für derlei Flirtereien! Lächelnd bahnte ich mir einen Weg durch die Gäste, die sich nach Tony's Rede miteinander austauschten.
"Mona, meine Liebe!" es war Richard Fowler, der sich mir in den Weg stellte und mich freundlich anlächelte. Richard saß ebenfalls im Aufsichtsrat, war jedoch einer der Wenigen, die Tony noch von Kindesbeinen an kannten und ihm tatsächlich nur Gutes wünschten. "Richard" lächelte ich den alten Mann an, er weigerte sich einfach seine wohlverdiente Rente anzunehmen und hatte noch immer großen Spaß sich überall einzumischen. "Wie geht es ihnen meine Liebe?" ganz der Charmeur alter Schule, küsste er meine Hand. "Fantastisch, danke. Wie geht es Mary? Werden sie dieses Jahr denn nun endlich ihren Wunsch erfüllen und die Bahamas unsicher machen?" erkundigte ich mich. "Nun, wir werden sehen. Ich habe da ja kein großes Mitspracherecht..." zwinkerte er mir zu.
Tonys Arm legte sich um meine Taille und er drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange, als er sich zu uns gesellete. Richard war einer der wenigen Mitarbeiter, die noch sehr eng mit seinem Vater zusammengearbeitet hatten. "Tony, wie ich sehe waren sie auf ihre Rede gut vorbereitet" richtete Richard das Wort an ihn und nickte zufrieden "Sie werden mit jedem Jahr besser".
"Ich werde auch jedes Jahr Monate im Voraus in eine Kammer gesperrt um diese Reden auswendig zu lernen" scherzte Tony mit einem Blick auf mich. Fowler lachte vergnügt, während ich den Mann an meiner Seite nur sprachlos ansah "Nun erzähl das mal ruhig weiter, irgendwann steht es in der Zeitung" kopfschüttelnd sah ich ihn an.
"Mein Lieber, sie haben da einen wirklich tollen Fang gemacht" lächelte Richard mich an und nickte anerkennend "Ihr Vater wäre höchst zufrieden mit ihrer Wahl". Ich spürte wie mir bei diesem Kompliment die Röte in die Wange schoss und tätschelte den Arm des alten Mannes. Ich hatte mich tatsächlich oft gefragt, ob Tony's Eltern mich wohl als Frau an seiner Seite akzeptiert hätten. "Sie ist nur immer so furchtbar streng zu mir, wissen sie...?" flüsterte Tony lautstark in Richards Ohr. Der alte Mann lachte, als ich Tony einen Schlag gegen den Arm verpasste "Hörst du nun auf?" maulte ich lachend.
"Sehen Sie?" seufzte er "In Wirklichkeit gehört die Firma auch schon ihr... ich bin nur ihr ergebener Diener" er zuckte mit den Achseln und blickte mich an. Lachend sah ich Richard an "Hören sie bitte nicht auf ihn..." bat ich und warf Tony einen strengen Blick zu. Dieser legte erneut seinen Arm um meine Taille und drückte mich kurz an sich. "Es freut mich sehr, dass Howards Sohn endlich seinen Weg gefunden hat. Ich hoffe, sie heiraten noch solange ich lebe und laden mich dann ein" zwinkerte er uns zu.
Ich spürte wie Tony mich durch den Stoff des Kleides streichelte und diese Berührung verursachte eine Gänsehaut auf meinen Armen. "Nun, ob es jemals dazu kommt... Ich schätze, darüber muss ich dann ganz besonders gut nachdenken" grinste ich ihn an.
"Nun Mona, ziehen sie ihm nur immer schön die Löffel lang" bestätigte mich der alte Mann, bevor er sich verabschiedete. Grinsend blickte ich in Tonys Augen in denen ein warmes Funkeln lag "Du hast es gehört...Befehl von ganz oben" zog ich ihn auf.
Tony schlang seine Arme um mich und sah schmunzelnd auf mich hinab "Ich glaube, Fowler hatte recht" murmelte er an meinem Mund "...Mom und Dad hätten dich vergöttert" - er schenkte mir einen langen Kuss und ich konnte spüren, wie sehr ihm seine Eltern in diesem Moment fehlen mussten.
"Übrigens hast du dich da oben sehr gut geschlagen..." lächelte ich und sah ihn an "...zur Belohnung hast du jetzt auch Feierabend und darfst dir etwas wünschen" scherzte ich leise. "Uhhhh darf ich dich dann mit nach Hause nehmen und mit dir spielen?" grinste er und nickte aufgeregt "Ziehst du dein Sekretärinnen-Outfit dazu an?". Er wackelte übertrieben mit den Augenbrauen um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Lachend warf ich den Kopf in den Nacken "Abgemacht, ich schätze das hast du dir heute verdient" stimmte ich zu "Aber, wir sind morgen Mittag mit Pepper und Sam verabredet, vergiss das nicht" erinnerte ich ihn.
Tony verzog das Gesicht "Dann sollten wir jetzt aber auch dringend los...." er sah auf die Uhr und zog mich mit sich "Wir haben noch viel zu tun!". Lachend folgte ich ihm durch die Menge und fing dabei den abschätzenden Blick von diesem Greg auf, der uns von der Bar aus beobachtete. Er war wirklich ein seltsamer Kerl und ich war froh, dass ich nicht allzu lange mit ihm zu tun hatte.

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt