Geständnisse

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Während Tony einen langen Blick mit William Spencer wechselte, dachte er über das Geschehne nach. Unmittelbar nachdem er Mona bei ihren Eltern in Sicherheit wusste, hatte er all seine verfügbaren Kontakte aktiviert um dafür zu sorgen, dass Branson für immer weggesperrt wurde. Es schien ganz so, als würde er Tony's kleinen Ausbruch überleben, was er zwar bedauerte, jedoch wollte er sich auch nicht zwangsweise eines Mordes für schuldig befinden.
Er hatte sich sogar lautstark mit Rhodey gestritten, als dieser ihm energisch klar machte, dass die rechtliche Sache nicht in Tony's Ermessen lag. "Nicht in meinem Ermessen? Himmel Rhodes hörst du dich reden?" hatte er geschrien und dabei das Gefühl gehabt als würde er jeden Moment durchdrehen. "Der Typ ist aus dem Knast und hat sich sofort wieder über sie hergemacht, was denkst du passiert beim nächsten Mal?" wütend hatte er seinen Freund angestarrt, völlig außer Atem vor Rage. Rhodey hatte ihn angesehen und er war so ruhig, so entspannt dabei, dass Tony ihm am Liebsten eine reingehauen hätte. "Tony, ich verstehe dich... Es hilft jedoch niemandem etwas wenn du diesen Typen umbringst und ihn im Garten verscharrst." wie immer versuchte Rhodey ihm mit Vernunft zu kommen, doch dieses Mal konnte und wollte Tony nicht vernünftig sein. "Es hilft mir, indem ich sicher sein kann, dass er ihr nie wieder zu Nahe kommt!" hatte er geschrien und wütend seinen Schreibtisch leergefegt.
"Ich hatte es ihr versprochen Rhodes... als sie mir damals davon erzählt hat, hatte ich ihr versprochen, dass er sie nie wieder in die Finger bekommt..." in diesem Moment hatte Tony gespürt, wie all die Anspannung aus seinem Körper wich. Er hatte sich plötzlich einfach nur unendlich müde gefühlt. Rhodey hatte ihm seine Hand auf die Schulter gelegt, guter, alter Rhodey...
"Ich lasse meine Kontakte im weißen Haus spielen, okay?" hatte er ihm angeboten und er hatte Wort gehalten. Heute Morgen hatte Tony die Nachricht erhalten, dass Kyle Branson in ein Hochsicherheitsgefängnis käme, sobald er transportfähig wäre. Darüber hinaus würde jede Abweichung, jeder noch so kleine Aufenthalt, jede noch so kleine Lockerung mit ihm kommuniziert werden. Es war wohl eine Art Gefälligkeit für seine und Rhodeys Dienste, die sie ihrem Land erwiesen hätten und alles Andere als die Norm. Zwar wünschte Tony sich Branson noch immer lieber tot als lebendig, dennoch beruhigte ihn diese Nachricht genug, um einige Sachen zu packen und sich ebenfalls auf den Weg zu Monas Eltern zu machen.
Als er an diesem Morgen ankam, war Jamie schon wie abgesprochen vor Ort - er hatte seinen Beistand in diesem Moment wahrlich gebrauchen können. Mona war am Vortag von all den Schmerzmitteln und vermutlich auch wegen der Ereignisse etwas weggetreten und schien nicht viel davon mitzubekommen was um sie herum passierte. Ihr Zustand erschreckte ihn zunehmends und ihm wurde erneut bewusst, wie groß seine Angst um sie gewesen war. Während Lynette Mona versorgte, klärten er und Jamie William über die Ereignisse der Vergangenheit und Kyle Bransons Verbrechen an Mona auf. William Spencer hatte Tony wütend angefunkelt und ihn für Monas aktuellen Zustand verantwortlich gemacht - er konnte es ihm nicht verübeln, so gab er sich selbst eine große Mitschuld. Jamie hatte seinen Vater wütend zurechtgewiesen und Tony in Schutz genommen indem er ihm von all den Vorkehrungen und Bemühungen erzählte. Als William zuletzt erfuhr, dass Kyle Branson eine ganz besondere Behandlung zugute käme, schien auch er etwas beruhigter. "...wenn Dad je etwas davon wüsste, würde er ihm mit seiner Schrotflinte einen Besuch abstatten..." hatte Mona ihm damals erzählt und nachdem was Tony an diesem Morgen erlebt hatte, würde er ihr in diesem Punkt bedingungslos zustimmen.

Und dann... ja er war wütend, als er sah wie Mona auf einem Bein auf der Treppe herumturnte. Sie hatte sich ohne Bransons zutun den Knöchel gebrochen und war nun auch noch drauf und dran das Selbe auch mit ihrem Hals zu tun. Sie war der schusseligste Mensch der Welt und als hätte sie nicht schon genug zu leiden gehabt, so gefährdete sie ihre Gesundheit auch noch selbst! Er war wütend gewesen, doch als sie verschlafen zurückmaulte, konnte er nicht umhin und musste lächeln.
Jetzt, da sie neben ihm saß und er ihre Hand unter seiner spürte, fühlte er wie auch er sich langsam entspannen konnte. Zufrieden wendete er den Blick von William ab und wandte sich ihr zu, sie sah ihn mit einem warmen Lächeln an und obwohl er ihr die Erschöpfung ansehen konnte, schien es ihr trotz der Blessuren gut zu gehen. Er konnte nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern und streckte seine Hand aus um eine ihrer schwarzen Strähnen zurück zu streichen. "Wirst du dich nun brav an das halten was der Arzt gesagt hat?" murmelte er und schmunzelte, als sie die Augen verdrehte. "Es geht mir doch gut... etwas Bewegung schadet ja wohl nicht" maulte sie und verzog das Gesicht.
"Wie damals... Selbst im Kindesalter wusste sie es immer besser und wollte selbst im tiefsten Winter und mit Rotznase nach draußen um das Wild zu beobachten" bemerkte ihre Mutter und schüttelte den Kopf. "Mom, musst du mir so in den Rücken fallen?" Mona sah ihre Mutter an und seufzte dann ergeben. "Keine Sorge Lynette, sollte sie weiterhin so stur sein, werde ich sie mit Hilfe meiner Technik schon ruhigstellen" grinste Tony und zwinkerte Monas Mutter zu.
Lynette stand auf und tätschelte seine Wange - eine mütterliche Berührung die er so lange Zeit nicht spüren durfte und sie verursachte ein warmes Gefühl in seinem Inneren. "Ich wusste von Anfang an, dass du ein guter Kerl bist - im Gegensatz zu diesen Beiden hier" sie warf ihrem Mann und ihrer Tochter einen strengen Blick zu, ehe sie ihrem Mann zu verstehen gab, mit ihr den Raum zu verlassen.
Ja, Tony hatte das Gefühl endgültig angekommen zu sein.

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt