Klopf, klopf

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Klopf, klopf...Stille...klopf,klopf,klopf... leise Stimmen drangend zischend an mein Ohr, sagte da Jemand meinen Namen? Ruckartig öffnete ich die Augen, doch es war nach wie vor dunkel - warum war es dunkel? Ich bewegte mich etwas und stellte fest, dass ich nicht länger gefesselt war, doch wo war ich? Mein Kopf dröhnte fürchterlich, als ich vorsichtig meine Umgebung abtastete und ringsherum nur rauhes Holz spürte. Ich kniff die Augen zusammen, war ich in einer Art Kiste gefangen?
"Dummerchen, du sitzt doch, wie kannst du da in einer Kiste sein?" die strenge Stimme in meinem Kopf mahnte mich zur Aufmerksamkeit. Draußen war es wieder still, lediglich Kyles angestrengtes Schnaufen war zu hören, was zur Hölle ging da vorsich?
Vorsichtig hob ich die Hand an meinen Kopf, ich konnte mich erinnern, dass er mich vor meinem Schlaf geschlagen hatte und ich mit dem Kopf auf dem Boden aufgetroffen war. War ich deshalb ohnmächtig geworden? Mein Kopf schien mir mit wehementem Pochen die Antwort zu liefern und als ich eine kleine, feuchte Stelle unter meinen Haaren spürte, wusste ich was wohl passiert war. Er hätte mich auch einfacher loswerden können als mich hier in die Dunkelheit zu sperren, es sei denn...
Aufgeregt riss ich die Augen auf, es sei denn es hatte sich unerwartet Jemand des Hauses genähert und er hatte keine andere Wahl als mich zu verstecken. Doch wo im Haus war ich? Während ich angestrengt darüber nachdachte, tastete ich mich weiter voran. Ich konnte beide Arme gerade so ausstrecken bis ich die Wände erreichte, hinter mir befand sich eine weitere Wand...stöhnend drehte ich mich herum, bis ich auf den Knien hockte. Vorsichtig kroch ich voran, bis ich recht schnell an einer weiteren Wand angekommen war, es schien als wäre ich in einer Art Raum von der Größe einer Abstellkammer.
Die Küche hatte eine solche Kammer, die bisher noch nicht viel Beachtung gefunden hatte und dementsprechend leer war.
Ich musste es irgendwie schaffen unbemerkt hier raus und einmal quer durch die Küche zur Haustür zu kommen. Wäre ich hier erstmal raus, wäre ich erstmal sicher.
Angestrengt lauschte ich nach Kyle um herauszufinden wo er sich gerade befand, doch es war fast gespenstisch still im Haus, war er gegangen? Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich robbte vorsichtig näher an die Tür um mein Ohr an das rauhe Holz zu pressen, doch nichts. Eine Weile saß ich so da, bis ich mir schließlich ein Herz fasste und beschloss den Fluchtversuch zu wagen - schlimmer konnte es ja wohl kaum kommen, oder? Ich atmete ein paar Mal tief durch und versuchte das schmerzhafte Pochen in meinem Kopf zu ignorieren, darum konnte ich mich wirklich später noch kümmern! Ich lauschte erneut - es war mucksmäuschen still - und so öffnete ich vorsichtig die Tür um mich nach draußen zu stehlen. Die Stille im Haus bescherte mir eine Gänsehaut und wie ich sah, war es draußen schon fast dunkel. Ich schluckte und richtete mich wankend auf - keine Spur von Kyle, vielleicht war er Vorräte holen? Als ich sicher sein konnte nicht sofort wieder umzukippen, wagte ich den ersten Schritt in Richtung Haustür, den Blick fest darauf gerichtet. Gleich war ich aus diesem Albtraum entkommen, gleich konnte ich...

Tony beendete seine Ausführungen und war insgeheim froh darüber, dass nun keine weiteren Fragen mehr kamen und sie endlich diesen Termin abschließen konnten. Mona würde sich sicher darüber freuen, wenn er früher als geplant nach Hause käme und auch er konnte es kaum abwarten sie zu sehen. Ein schneller Blick auf sein Telefon verriet ihm, dass Happy versucht hatte ihn zu erreichen, sicher war dies ein gutes Zeichen und sicher wäre er nun mit Mona auf dem Rückweg nach New York. Wenn er gleich im Anschluss losflog, so konnten sie in etwa zeitgleich Zuhause ankommen und seine Rückkehr angemessen feiern.
"Was is'n plötzlich so lustig?" wollte Rhodey von ihm wissen und musterte ihn interessiert. Scheinbar hatte er seine Freude auf dieses Wiedersehen nach außen getragen und wie ein Idiot vor sich hingegrinst. "Meine Aufgabe hier ist erfüllt und ich darf endlich das tun, wozu ich Lust habe" grinste er und erwiderte den Blick seines Freundes. Rhodey rollte mit den Augen "Du tust ohnehin immer wozu du Lust hast...besonders viel hast du hier nicht gearbeitet" stellte er klar und seufzte. Lachend tätschelte Tony die Schulter seines Freundes "Ich bin ja auch nur Berater Rhodes...und das habe ich ausgiebig getan" er zuckte die Schultern als Rhodey erneut den Kopf schüttelte.
"Na gut dann verschwinde von hier und grüß mir Mona..." seufzte er ergeben "...je eher ich dich Nervensäge hier los bin, um so besser für meinen Seelenfrieden" fügte er hinzu.
Tony grinste zufrieden, Rhodey war wie ein Bruder für ihn und diese Umgangsformen gehörten seit jeher zu ihrem Ritual. "Du kannst mich doch auch anrufen wenn du alleine nicht weiter weißt...." er angelte sein Telefon erneut aus der Tasche "...mein Genie ist jederzeit für dich da Rhodes".
"Jaja..." maulte Rhodey während Tony grinsend einen Blick auf das Display seines Telefones warf, Happy hatte ihm während seines Vortrages eine Nachricht auf die Mailbox gesprochen, sicher war Mona im Haus eingeschlafen oder hatte wieder irgendetwas zerstört von dem er nichts wissen sollte.
Er hielt sich das Handy ans Ohr und lauschte, während Rhodey ihn mit verschränkten Armen beobachtete.
"Ich bin jetzt vor Eurem Haus Tony..." Happy schnaufte schwer und Tony musste grinsen "...seit wann fährt Mona denn Motorrad? Sicher ist das ihr heimlicher Geliebter" scherzte Happy deutlich hörbar und Tony runzelte die Stirn. Nicht weil er glaubte, dass Mona einen Geliebten hatte, sondern weil dieses Motorrad deutlich fehl am Platz wirkte, sie war viel zu schusselig für soetwas und hätte ihm sicher davon erzählt. "...es war ein Scherz Tony als bitte starte nun keinen Großangriff solange ich noch hier anwesend bin. Ich melde mich ok?" Happys Nachricht endete und Tony starrte nachdenklich sein Telefon an, irgendetwas kam ihm komisch vor...reagierte er gerade über?
"Alles in Ordnung?" Rhodey hatte seinen Stimmungsumschwung mitbekommen und wirkte nun ebenfalls ernst als er ihn ansprach. "Ich...bestimmt...ich muss da nur eben mal..." antwortete Tony abwesend und wählte erneut Happys Nummer. "Hier ist die Mailbox von Happy Hogan, Eure wichtigen Nachrichten bitte nach dem Piep" ertönte die Ansage der Mailbox. "Was zur...." fluchte Tony leise und legte auf, um kurz darauf Monas Nummer anzuwählen. Es klingelte, na immerhin!
Während Tony sich schon darauf vorbereitete seinen Frust loszuwerden, wurde sein Anruf erneut abgelehnt. Nun war es endgültig vorbei mit seiner Ruhe und er würde nun umgehend nach Atlanta fliegen um dieser ganzen Sache auf den Grund zu gehen!

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt