Die fehlenden Schuhe

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"Schätzchen, du sagst mir bitte rechtzeitig wenn all der Alkohol wieder aus dir herausmöchte, okay?" Tony warf einen zweifelnden Blick auf Mona, die betrunken kichernd auf seinem Beifahrersitz saß. Es hatte ihn tatsächlich amüsiert, als sowohl er als auch Sam einen Anruf der Frauen erhalten hatten mit der Bitte, sie doch abzuholen. Sie wollten sich gerade vor der Bar voneinander verabschieden, als sie sich verwundert ansahen und in ihre Autos stiegen. Seltsamerweise war ihr Abend recht ruhig und ohne die üblichen Mengen an Drinks verlaufen - nun, scheinbar hatten die Frauen dafür umso mehr gefeiert. Selbst Pepper, die er in all den Jahren nicht ein einziges Mal betrunken erlebt hatte, hatte albern gekichert und sich an Mona und einer Blondine festgehalten! Für einen Moment hatte Tony tatsächlich darüber nachgedacht, diese Szene für die Nachwelt festzuhalten - nun, Sam dachte scheinbar das Selbe und hatte ihm dabei amüsiert zugezwinkert. Leider waren sie zu beschäftigt damit die beiden Frauen in ihre Autos zu bugsieren - in seiner Erinnerung jedoch wäre dieser Moment für immer eingebrannt.
"Heraus...? Warum sollte er..." Mona stoppte mitten im Satz und sah ihn mit großen Augen an, woraufhin er sofort am Straßenrand hielt und aus dem Auto sprang um die Beifahrertür aufzureißen. "Aus dem Auto heraus Schätzchen... nicht auf die Sitze..." murmelte er außer Atem und sah sie besorgt an.
Mona jedoch hob den Kopf und blickte plötzlich breit lächelnd zu ihm auf "Was tust du denn da?" kicherte sie und piekte ihm mit den Finger gegen den Bauch. Er verdrehte die Augen "Ich dachte du musst dich übergeben..." merkte er an und suchte in ihrem Gesicht nach Anzeichen - es schien ihr jedoch gut zu gehen, denn Mona fing an vergnügt zu singen.
"Unglaublich, dass ich sowas noch erleben darf..." murmelte er halbwegs amüsiert und schloss vorsichtig die Tür, ehe er um seinen Wagen herum ging und sich auf den Sitz gleiten ließ. "Wieso sollte ich mich denn übergeben...? Ich habe doch nur Erdbeersaft getrunken" kicherte sie vergnügt und sah ihn an "Mit Woooooodkaaaaa..." betonte sie langezogen und giggelte erneut. Herrje was würde er den morgigen Tag genießen, denn sowohl Mona als auch Pepper gehörten nicht wirklich zu den Frauen, die sich normalerweise so gehen ließen - eine ideale Gelegenheit also!
Grinsend warf er Mona einen Seitenblick zu, "Baaaabyyyyy, ohhoohhh Baaaabyyy... oh my sweeet baaabyyyyy... you're the one..." trällerte sie vergnügt und schien vollends zufrieden mit sich selbst und der Welt zu sein.
"Tony..." Mona sah ihn ernst an, ihre Augen wurden groß. Erneut hielt er den Wagen am Straßenrand - wenn es so weiterging würden sie nie im Hotel ankommen! Wieder eilte er um den Wagen, wieder öffnete er die Tür und sah sie an. "Du bist soo süüüüß" kicherte Mona "Baaabyyy.... my sweet baaabyyyy...." sang sie erneut und schunkelte dabei hin und her.
"Himmel Mona..." er wusste nicht ob er lachen oder ernst bleiben sollte "Kannst du bitte damit aufhören falschen Alarm zu schlagen?". Er nahm erneut hinter dem Steuer platz und sah sie an. "Alarm? Alaaaaaarm? Welcher Alarm?" wiederholte sie und verzog das Gesicht. Es war scheinbar sinnlos in diesem Zustand auch nur eine ihrer sonst so intelligenten Gehirnzellen zu fordern, also beließ er es dabei und sorgte dafür, dass sie schnellsmöglich ins Bett kam.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und zwei weiteren Stop's, die Tony - aus Angst um seine Ledersitze - einlegte, parkte er endlich den Wagen in der Tiefgarage des Hotels. "Uhhhh eine geheime Unterkunft" murmelte Mona und noch ehe er reagieren konnte, hatte sie den Sicherheitsgurt geöffnet und die Tür seines Audi's aufgerissen - nur gut, dass er in weiser Voraussicht weit weg von anderen Fahrzeugen geparkt hatte!
"Himmel, wenn ich auch nur ansatzweise so drauf war, wundert es mich nicht warum Pepper immer so genervt von mir war..." murmelte Tony und stieg aus dem Wagen um größeren Schaden zu verhindern - immerhin war sie nicht bei voller Fahrt aus dem Auto gesprungen!
"Heeeyyyy.." hörte er Monas Stimme, konnte sie über den Wagen hinweg jedoch nicht mehr sehen - was trieb sie denn da? "Schätzchen...." er verkniff sich ein Lachen und sah auf die Frau, die in ihrem schicken Kleid auf dem Boden saß um sich die Schuhe auszuziehen. "Ich muss..." murmelte sie und bemühte sich mit hochkonzentriertem Gesicht, die Riemen ihrer Schuhe zu öffnen "...die müssen weg da!" vorwurfsvoll sah sie Tony an, als hätte er höchstpersönlich diese Mörderschuhe an ihren Füßen festgeschweißt. Kopfschüttelnd ging er neben ihr in die Hocke - ohhh er würde diesen morgigen Tag sooo sehr genießen, an dem er ihr jedes einzelne Detail brühwarm auftischen würde.
"Nun lass mich dir mal helfen..." grinste er und schob ihre Hände beiseite "...willst du die nicht lieber anbehalten bis wir oben sind?" fragte er sicherheitshalber und sah sie an.
Sie strahlte über das ganze Gesicht und tätschelte ihm ungeschickt die Wange "Ach ich liebe dich Tony... du bist immer soooo..." sie zuckte mit den Schultern. Ahja... nun er würde abwarten ob sie ihren Satz irgendwann beendete. "Die Dinger müssen wirklich weg... Warum muss ich sowas überhaupt tragen?" erneut sah sie ihn vorwurfsvoll an und zerrte erneut an den kleinen Riemen.
Schmunzelnd öffnete er die Riemen ihrer Schuhe "So, nun aber ab ins Hotelzimmer" befahl er und richtete sich auf. Seufzend blieb Mona auf dem Boden der Tiefgarage sitzen und starrte vor sich hin "Ich bleib einfach hier" grinste sie und zuckte mit den Schultern. "Absolut nicht..." entgegnete Tony und zog sie an ihren Händen auf die Beine, wo sie wackelnd zum Stehen kam. "Seit wann bist du sooooo groß?" sie sah ihn mit großen Augen an und tippte mit ihrem Finger auf seiner Brust herum.
Grinsend verdrehte Tony die Augen und sammelte ihre Schuhe auf, ehe er ihr einen Arm um die Taille legte und sie zum Aufzug führte. "Ich bin nicht groß, du bist nur sehr klein..." lächelte er und sah auf sie hinab als sie seufzend ihren Kopf an ihn lehnte.
Plötzlich blickte sie erschrocken auf ihre Füße "Oh neeeeein...." rief sie völlig außer sich und für einen Moment folgte er erschrocken ihrem Blick. Mit traurigen, großen Augen sah sie zum ihm auf "Ich habe meine Schuhe verloren..." murmelte sie und verzog das Gesicht.
Ehrlich? Mona hatte betrunken also das Gedächtnis eines Goldfisches? Nun er fand diese Tatsache höchst amüsant! "Schätzchen... deine Schuhe sind hier... du wolltest sie loswerden, erinnerst du dich?" merkte er an und wedelte mit den High Heels vor ihren Augen herum. "Loswerden? Warum sollte ich sowas tun? Die waren teuer, Tony" erneut sah sie ihn vorwurfsvoll an und griff nach den Schuhen in seiner Hand.
Kopfschüttelnd verdrehte er die Augen und bugsierte sie aus dem Fahrstuhl hinaus zu ihrem Zimmer. "Gleich kannst du ins Bett du Schnapsdrossel... ich muss nur..." er ließ sie los um in seiner Hosentasche nach der Karte für ihr Zimmer zu suchen. Seufzend entsperrte er das Türschloss und drehte sich dann zu Mona um, die ihre Schuhe neben der Tür fallen gelassen hatte und nun auf Wanderschaft ging.
"Wer hier wohl alles wohnt?" murmelte sie und blieb vor einer der Türen stehen um diese genauer zu betrachten. Stöhnend kickte Tony ihre Schuhe in das Zimmer und folgte ihr dann "Wir lassen die anderen Leute mal schlafen,hm?" schlug er leise vor und griff nach ihrem Arm. "Na okay..." erwiderte sie schulterzuckend, blieb dann jedoch stehen.
"Tony..." sie sah ihn an und kaute auf ihrer Unterlippe. "Ja?" seufzte er und erwiderte ihren Blick - diese Story würde ihm Keiner glauben, der Mona kannte - KEINER! "Ich habe meine Schuhe verloren..." murmelte sie erneut traurig, sah auf ihre Füße und wackelte mit den Zehen. "Nein, die sind schon im Zimmer..." erwiderte Tony und schob sie zur Tür hinein, ehe er diese hinter sich verschloss.
"Ahhhh guck mal, meine Schuhe sind ja doch da!" rief sie erfreut und strahlte in seine Richtung. Wow... Ihm wurde immer mehr bewusst, warum die Leute ihm damals rieten sich vom Alkohol fernzuhalten - nun, Mona war wenigstens süß und tüddelig, was man von ihm damals sicher nicht behaupten konnte!
"Was hältst du davon, wenn wir nun ins Bett gehen, hm?" schlug er vor und lächelte sie liebevoll an. "Sex?" erwiderte sie mit großen Augen und begann sich umständlich das Kleid auszuziehen. "Nun ich denke nicht, dass du heute noch..." widersprach er und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides.
Als er sie endlich vollends entkleidet und ihr eines seiner Shirts über gezogen hatte, fiel sie rückwärts aufs Bett und starrte an die Decke. Für einen Moment fragte Tony sich, ob sie nun wieder über ihre fehlenden Schuhe nachdachte - sollte er sie ihr auf den Nachttisch stellen um der Frage aus dem Weg zu gehen?
"Tony?" murmelte sie ohne ihn anzusehen. "Ja Schätzchen?" er löschte das Licht und breitete die Decke über ihr aus, ehe er sich selbst auszog und neben sie legte. "...ich möchte jetzt keinen Sex...ich bin müde" murmelte sie leise und kuschelte sich an seine Brust.
Grinsend schüttelte Tony den Kopf und strich ihr sanft über das Haar, wobei er die restlichen Klammern darin hervor zog und auf den Nachttisch legte. Er spürte ihren Atem auf seiner Brust und schloss die Augen - wer hätte gedacht, dass dieser Abend so enden würde?

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt