"...er ist zurück..."

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Kyles Hand packte mich aus der Dunkelheit heraus, seine blutige Fratze grinste mich hämisch an, als sich seine Finger um meinen Hals legten und langsam zudrückten. Ich spürte wie mir der Atem stockte und ich vermehrt Schwierigkeiten hatte Luft zu holen. Panisch schlug ich um mich und versuchte zu schreien, doch es schien kein Ton aus meinem Mund zu kommen. Ich spürte wie er mich zu Boden drückte, das Gewicht seines Körpers hielt mich gefangen während ich mich panisch unter ihm wandt. "Mona" seine Stimme drang an mein Ohr und ich spürte wie mein Herz zu rasen begann. "Er hat dich wieder Mona und dieses Mal wird er dich nicht wieder gehen lassen!" schoss es durch meinen Kopf. Heiße Tränen brannten in meinen Augen während ich mich mit aller Kraft wehrte und mich verzweifelt bemühte meinen eingegipsten Fuß als Waffe zu nutzen. Er war wieder hier, er war im Haus meiner Eltern und er hatte damit gedroht auch ihnen etwas anzutun wenn ich mich ihm nicht fügte. Mein Mund öffnete sich erneut zu einem stummen Schrei, während sich Kyles Körper immer schwerer auf mir anfühlte, seine Hände umschlossen meine Handgelenke und gleichzeitig schien er mir die Luft abzuwürgen. Wie war dies möglich?
"Mona, hey Mona...." Kyles Stimme veränderte sich "Shhhh...Ich bin hier okay?" Tony? Hoffnungsvoll lauschte ich der Stimme, die aus dem Nebel der Dunkelheit zu mir drang. "Schätzchen, es ist alles gut. Du musst nur aufwachen...." erneut redete Tony auf mich ein und langsam verschwand Kyles Gesicht und stattdessen blickte ich in Tonys besorgte Augen.
"Hey..." ein sanftes Lächeln umspielte seinen Mund als ich ihn verwirrt ansah und bemerkte, dass er auf mir lag und meine Arme fixierte. "Kyle, er ist..." wieder beschleunigte sich mein Herzschlag und ich sah mich panisch im halbdunklen Zimmer um. "Er ist nicht hier..." Tony redete ruhig auf mich ein, während er mich freigab und sich neben mich setzte. "Aber er...ich..." ich setzte mich auf und blickte ihn an. Tony legte seine Hand auf meine Wange und wischte die einzelne Träne ab, die über meine Wange rann. Sein Blick wirkte mehr als nur besorgt "Du hast geträumt..." sein Lächeln wurde warm und hatte etwas entschuldigendes ansich. "Ich...geträumt? Aber es..." ich runzelte die Stirn und griff an meinen Hals Ich konnte ihn spüren". Konnte ein Traum wirklich so real sein?
"Du weißt, dass er es kann, erinnerst du dich?" schoss es durch meinen Kopf. "Wahrscheinlich hast du nur mich gespürt..." bemerkte Tony leise und musterte mich aufmerksam "...scheinbar hattest du es dir zur Aufgabe gemacht mich heute Nacht ordentlich zu verprügeln" lächelte er um die Stimmung etwas aufzulockern. "Oh..." entfuhr es mir und sofort wanderte mein Blick zu den Blessuren in seinem Gesicht, die Kyle ihm zugefügt hatte. "Keine Sorge, dich bekomme ich noch allemal unter Kontrolle" grinste er mich an. Stöhnend setzte ich mich etwas bequemer hin, während Tony mich noch immer aufmerksam beobachtete. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass diese Art von Traum zurück in mein Leben gefunden hatte. "Es tut mir leid, wenn ich dir damit noch mehr Angst gemacht habe... Doch das war mir lieber als dich wegen einer neuen Verletzung verarzten zu lassen" er suchte meinen Blick. Ich lächelte matt und spürte, wie langsam wieder Ruhe in mich kehrte "Ich schätze es wäre für dich wohl besser, wenn du die nächsten Wochen nicht mit mir in einem Bett schläfst. Nur für deine eigene Sicherheit" ich hob langsam die Hand und strich über Tonys wirres Haar - eine Geste die mich unfassbar beruhigte. "Blödsinn, als würde ich mich von deinen Aussetzern aus dem Bett werfen lassen" entgegnete er bestimmt. "Wie ich deinem Dad schon gesagt habe, sperre ich dich im Notfall einfach in einen Anzug" drohte er lachend.
"Denkst du, wir kommen jetzt noch an ein Käsesandwich?" überging ich seine Drohung und lächelte ihn breit an. Einerseits hatte ich tatsächlich hunger, andererseits wollte ich mir ein paar Minuten erschleichen um mich von den Bildern zu lösen, die dieser Traum in mir geweckt hatte. "Du hast einfach die besten Ideen und dafür liebe ich dich" ging Tony begeisert auf meinen Vorschlag ein und kletterte aus dem Bett. "Du bleibst wo du bist, verstanden?" wies er mich an und drückte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel, ehe er auf leisen Sohlen aus dem Zimmer schlich.
Zitternd atmete ich aus und betrachtete meine Hände, die sich in den vergangenen Minuten zu Fäusten geballt hatten und inzwischen recht blass aussahen. Ich kannte diese Art der Albträume und ich wusste, dass sie mich noch einige Zeit verfolgen würden. Wahrscheinlich würde ich es auch dieses Mal gut überstehen, doch Tonys besorgte Blicke trafen mich jedes Mal tief ins Herz.
Ich wusste, dass er sich Vorwürfe machte und ich wusste auch, dass er sich eine Mitschuld an Allem gab. Je schneller es mir besser ging, umso schneller würde er sich auch von diesen albernen Selbstvorwürfen lösen können.
Ich schloss die Augen und atmete einige Male tief ein und aus, als ich einen Entschluss fasste.

Stressfull Mister StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt