Ich fuhr seit einigen Minuten planlos über die Straßen und hoffte inständig bald weitere Informationen darüber zu erhalten, wo ich hin sollte. Nervös blickte ich immer wieder in den Rückspiegel und hoffte, dass Nat, Rhodey und Steve ihr Wort hielten und unsichtbar blieben - andernfalls wären die Konsequenzen enorm.
Ein spitzer Schrei entfuhr mir, als das laute Klingeln der Freisprechanlage ertönte und ich die unterdrückte Nummer auf dem Display sah. Meine Hände zitterten so stark, dass ich das Tempo fast auf Schrittgeschwindigkeit drosselte, ehe ich den Anruf entgegennahm.
"Gut gemacht Miss Spencer - scheinbar haben Sie sich ja doch an das gehalten was ich ihnen geraten habe" ertönte Pierssons Stimme über den Lautsprecher. "Natürlich habe ich das, denn ICH halte mein Wort immer" entgegnete ich selbstbewusster als ich mich tatsächlich fühlte. "Fahren Sie da vorne rechts ran und parken Sie den Wagen. Ich werde Sie abholen." kam die knappe Anweisung, ehe das Gespräch erneut beendet wurde.
Ich warf einen erneuten Blick in den Rückspiegel auf die leere Straße hinter mir und parkte - wie gewünscht - Tony's Sportwagen mitten im Nirgendwo direkt an der Straße. Der Knoten in meiner Magengegend wurde immer größer und ich spürte erneut Panik in mir aufkommen. Was wenn ich irgendetwas falsch machte? Was, wenn Tony gar nicht dort war wo ich nun hingebracht würde? Zitternd sog ich die Luft ein und bemühte mich darum, so ruhig wie möglich weiter zu atmen - sicher würde Piersson es nicht gerade amüsant finden, wenn ich in sein Auto kotzen würde!
Ein weißer SUV tauchte aus einer Einmündung vor mir auf und wendete direkt neben mir - fast war ich mir sicher, dass es der Selbe war wie der auf dem Video. Nun, zumindest wäre ich dann im richtigen Wagen. Die Beifahrertür des Wagens öffnete sich - eine stumme Einladung für mich einzusteigen.
Erneut holte ich tief Luft und tastete nach dem Armband an meinem Handgelenk, ehe ich mit zitternden Beinen ausstieg, den Wagen abschloss und die Straße überquerte. Nervös kletterte ich auf den Beifahrersitz des SUV.
"Herzlich Willkommen Miss Spencer - oder darf ich Mona sagen?" lächelte dieser Abschaum mich freundlich an. Sein dunkelblondes Haar war zurückgegelt und er trug eine dunkle Sonnenbrille - was war er, ein verdammter Agent? Ich fühlte mich wie ein Lamm auf der Schlachtbank, als ich neben ihm saß und er für einige Minuten den Wagen schweigend die Straße entlanglenkte. "Wo fahren wir hin?" wollte ich wissen - dieses Schweigen machte mich noch verrückt!
"Na zu Tony Stark - da wollten Sie doch hin, oder?" entgegnete Piersson und schenkte mir einen kurzen Blick, woraufhin ich stumm nickte. "Ich denke, wenn Sie uns nicht verarschen liebste Mona, dann werden auch wir fair sein und hey - so ein Wiedersehen nach langer Zeit bringt die Beziehung in Schwung" plauderte er plötzlich munter und für einen Moment fühlte ich mich versucht ihm diese gottverdammte Sonnenbrille aus dem Gesicht zu prügeln!
"Wenn man dies nötig hat... ja, dann sicher..." erwiderte ich und ließ meine Blick von nun an auf die Straße vor uns gerichtet. Greg Piersson lachte amüsiert "Na na na, wer wird denn da so launisch sein?" er schüttelte amüsiert den Kopf, als hätte er gerade den Witz des Jahrhunderts gerissen. Er lachte, ich nicht. Ich würde später lachen - so schwor ich mir - wenn Piersson mit dem Gesicht im Dreck lag und ich ihm die Nase brechen würde! Ich war mit Sicherheit nicht so kampferfahren wie Nat, aber ich hatte nichts von meinem Training mit Tony vergessen und ohhh ja, ich würde Pierssons Blut auf meinen Händen sehen!
"Mister Stark weiß übrigens noch nichts von ihrem Eintreffen..." klärte er mich auf und bog plötzlich auf eine Seitenstraße ab "...wir wollten ihm keine unnötigen Hoffnungen machen für den Fall, dass sie doch im letzten Moment absagen möchten" fuhr er fort. Die eben noch befestigte Straße verwandelte sich in eine Art Feldweg, ringsherum wurden die Häuser weniger und die Einöde mehr.
Ich hatte kein Zeitgefühl mehr, wusste weder wo wir waren, noch wie lange wir gefahren sind - es hätten Stunden ebenso wie Minuten sein können.
"Liebste Mona, sie waren ja schon damals recht wortkarg..." seufzte mein Fahrer und blickte mich erneut an - ich spürte wie die Anspannung in meinem Inneren wuchs. "Hey, geht man etwa so mit seinem Gastgeber um?" triezte er mich weiter und lachte erneut auf. "Hier geht es nur ums Geschäft, also lassen Sie uns dies einfach über die Bühne bringen, ja?" er schien erschrocken über die plötzliche Arroganz in meiner Stimme und runzelte einen Moment lang die Stirn, zuckte dann jedoch mit den Schultern.
Einige Minuten später hielt der Wagen vor einem alten Gebäude, dass starke Ähnlichkeit mit einer Schlachterei hatte und ich überlegte fieberhaft, wo wir uns gerade befanden. "So da wären wir" kündigte Piersson gut gelaunt an und sprang leichtfüßig aus dem Wagen, während ich mich noch beim Aussteigen unauffällig umsah.
Hier gab es nicht sonderlich viele Versteckmöglichkeiten und wenn Steve oder Nat uns wirklich gefolgt waren, mussten sie recht weit weg Stellung beziehen. Etliche hundert Meter weiter gab es eine kleine Ansammlung von Bäumen, das war es dann aber auch schon. Ich schluckte erneut und betete tief im Inneren, dass Alles so reibungslos über die Bühne ging, wie wir es gehofft hatten.
"So, wollen wir dann?" ertönte Greg Pierssons Stimme über den Hof, er war um den wagen herumgetreten und breite den Arm aus um mir den Weg zu weisen. Ich nickte stumm und folgte ihm über den löchrigen Weg in einen kleinen Raum.
"Sicher haben Sie Verständnis dafür, wenn wir sie auf Wanzen und Ähnliches durchsuchen?" lächelte er und nickte einem der anderen Männer zu, die mit versteinerter Miene auf seine Anweisungen warteten. Auf mich zu trat ein Mann mit schlechtem Haarschnitt und einer Narbe, die sich quer über seine linke Wange zog. Er hielt eine Art Scanner in der Hand, der mich überraschenderweise sehr an Tony's Design erinnerte. Ich schluckte erneut, als das Narbengesicht mit dem Gerät über meinen Körper fuhr und dabei nicht einen einzigen Zentimeter ausließ. Als sich das Gerät meinem Armband näherte, spürte ich wie sich mir die Nackenhaare aufstellten und das Pochen in meinem Kopf lauter wurde.
Gerade als ich es wagen wollte wieder auszuatmen, ertönte ein ohrenbetäubendes Signal. Die Lichter auf dem Gerät blinkten und sowohl das Narbengesicht als auch Piersson sahen mich ernst an. Scheiße!
"Nun, was haben wir denn da?" wollte Piersson wissen - sein Lächeln war erwartungsvoll, als würde er sich wünschen mich bei einer Lüge ertappt zu haben. Für einen Moment fühlte ich mich erneut wie gelähmt doch gerade als er meinen Arm ergreifen wollte, schaltete sich mein Hirn ein.
"Die Dateien" rief ich eilig und hoffte inständig, man würde die Nervosität in meiner Stimme nicht zu sehr fehlinterpretieren. Piersson hob eine Augenbraue und musterte mich einen Moment lang. Unsicher lächelnd zog ich den kleinen Chip unter dem Armband hervor und hielt ihn ihm hin "Die Dateien, die Sie gewünscht haben" erkärte ich erneut und hoffte, dass das Narbengesicht nun davon absehen würde mich erneut zu testen.
Tatsächlich war ich mir nämlich gar nicht sicher, was genau den Alarm ausgelöst hatte. "Verstehe. Nun Mona, dies ist tatsächlich kein guter Ort um solch wichtige Informationen zu lagern" tadelte er mich und warf einen erneuten Blick auf mein Armband.
"Nun... in meiner Handtasche wäre er sicher auf ewig verloren" entgegnete ich mit einem schiefen Lächeln und hoffte ihn somit ablenken zu können. Piersson streckte seinen Arm nach dem Chip aus, doch ich steckte diesen Zeitgleich zurück in sein Versteck
"Erst Tony Stark, dann der Chip. Im Übrigen lässt dieser sich nur mithilfe von seinem und meinem Fingerabdruck entsperren, also..." log ich spontan und hoffte, man würde mir diese kleine Improvisation auch diesmal glauben.
"Nun, ich will dann mal nicht so sein und das Wiedersehen des glücklichen Paares unnötig hinauszögern" grinste Piersson schelmisch und nickte seinen Leuten erneut zu. Begleitet von ihm und dreien seiner Mitarbeiter wurde ich einen dunklen Gang entlang geführt und hoffte inständig, dass dieser mich endlich zu Tony führen würde.
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Stressfull Mister Stark
Fanfic"Er ist ein verwöhntes, viel zu reiches Riesenbaby" so Monas Meinung über ihren Chef Tony Stark. Seit Kurzem war ihr die zweifelhafte Ehre zuteil geworden Pepper Potts Nachfolge anzutreten und dies kostet sie sämtliche Nerven... #1 Iron Man #1 Aven...