Tony parkte seinen Wagen vor dem alten Backsteinhaus in dem Mona wohnte und blickte einen Moment durch das Schneegestöber nach draußen. Der Winter zeigte sich von seiner besten Seite und so waren über Nacht einige Zentimeter Schnee gefallen, was die Fahrt nach Jersey sicher etwas mühsamer gestalten würde. Er stieg aus dem schwarzen Wagen und stapfte durch den Schnee zum Eingang des Hauses, wo er die Türklingel betätigte. Er musste sich eingestehen, dass er tatsächlich etwas nervös war. Irritiert stellte er fest, dass die Klingel ungewöhnlich laut war und er fragte sich, ob dies so beabsichtigt war.
Im Inneren des Hauses hörte er einen seltsamen Lärm und Monas Stimme die irgendetwas zu fluchen schien. Schmunzelnd lauschte er den Geräuschen und fragte sich, was sie da drin wohl trieb und warum sie so lange brauchte um die Tür zu öffnen.
Gerade als er erneut klingeln wollte öffnete sie die Tür und starrte ihn überrascht an. Tony war nicht weniger überrascht, denn obwohl sie verabredet waren wirkte sie als wäre sie gerade aus dem Bett gefallen. Neugierig musterte er sie, sie trug eine graue Jogginghose und ein dunkelblaues Shirt...warte, warum war sie nass? Der riesige Haarwulst auf ihrem Kopf wackelte als sie stöhnend einen Schritt zurück trat und ihn hereinließ. "Ich will mich ja nicht beschweren, ich meine Jeder soll sich so wohlfühlen wie er ist und so, aber....." er grinste und wies mit einer ausholenden Handbewegung auf ihr leicht chaotisches Aussehen. Mona verdrehte die Augen und wischte sich die Hände an ihrer Hose ab "Scheiße schon so spät?" erwiderte sie leicht zerstreut und fluchte, als im oberen Stockwerk erneut ein lautes Geräusch ertönte. Es hörte sich an wie zersplitterndes Porzellan und ehe er sich versah, rannte Mona auf nackten Füßen nach oben. Einen Moment überlegte Tony abzuwarten, bis er erfuhr was hier vorsich ging, doch dann siegte seine Neugierde und er nahm die Treppen zum oberen Stockwerk.
Erinnerungen an seine Nacht in diesem Haus wurden laut als er an ihrem Schlafzimmer vorbei kam und einen Blick hinein warf. Auf dem Boden stand eine Tasche und mehr oder weniger ordentlich lagen einige Kleidungsstücke darauf. Die Erinnerung an das Gefühl, dass er hatte als er neben ihr aufwachte durchzuckte ihn erneut, doch er schob diese Gedanken entschlossen beiseite, schließlich waren sie nur ein Ergebnis seiner Einsamkeit und hatten nichts weiter zu bedeuten.
Stattdessen folgte er dem leisen Fluchen, dass aus dem Badezimmer zu kommen schien. Amüsiert und gleichzeitig schockiert lehnte er sich an den Türrahmen und begutachtete einen Moment das Schauspiel dass sich ihm bot. Eine riesige Pfütze hatte sich auf dem Badezimmerboden gebildet, der alte Duschkopf der wohl mal in der Wand verankert war lag neben einigen zerbrochenen Fliesen auf dem Boden und Mona stand fluchend und völlig durchnässt in der Dusche um den Schaden zu begutachten. Das nasse Shirt klebte an ihrem Oberkörper, einige ihrer langen, dunklen Strähnen hatten sich gelöst und hingen wirr herunter. "Kann ich dir irgendwie helfen oder verfolgst du hier einen bestimmten Plan?" meldete er sich zu Wort, woraufhin sie sich erschrocken umdrehte und fast den Halt verlor.
Einen Augenblick sah sie sich um und als ihr Blick schließlich bei ihm landete, fing sie lauthals an zu lachen und warf kopfschüttelnd die Arme in die Luft. "Ich....ach du schande" kicherte sie und stieg vorsichtig aus der Dusche. " Es tut mir leid, ich habe völlig die Zeit vergessen... Ich...äh... ich werde mich sofort fertig machen, gib mir ein paar Minuten" entschuldigte sie sich lachend und tappte an ihm vorbei ins Schlafzimmer. Tony verschränkte amüsiert die Arme und hob die Augenbrauen "Was zur Hölle hast du hier getan?" jetzt war er tatsächlich neugierig. "Ich wollte den Duschkopf reparieren" rief sie aus dem angrenzenden Raum und Tony vermied es hinüber zu sehen, stattdessen warf er einen Blick in das große Loch in der Duschwand. "Reparieren? Himmel Mona da ist fast ein Durchbruch drin" rief Tony schockiert, es schien gerade so als hätte sie das Ding aus der Wand gerissen.
"Ja äh....Ich habe ja nicht gesagt, dass es geklappt hat oder?" entgegnete sie "aber es kam kein Wasser mehr raus und als ich ihn abschrauben wollte, bin ich abgerutscht und mitsamt dieses blöden Teils auf dem Boden gelandet" fügte sie als Erkärung hinzu. Kopfschüttelnd betrachtete Tony die Katastrophe und begann die Scherben etwas zusammenzufegen und das Wasser aufzumischen.
"Ich...oh lass das ich kümmere mich schon darum" winkte sie ab, als sie das Badezimmer betrat. Sie hatte sich umgezogen und war innerhalb weniger Minuten von dem schluffigen Frauchen, dass ihm die Tür geöffnet hatte wieder zu der Mona geworden die er kannte. Das dunkelblaue Wollkleid schmeichelte ihr sehr, wie er feststellen musste als sie sich an ihm vorbeischob um ihr Haar in Ordnung zu bringen.Die Katastrophe heute Morgen hatte mich so beschäftigt, dass ich tatsächlich komplett die Zeit vergessen hatte und als Tony dann vor der Tür stand mussten ich ihm in meinem absolut unmöglichen Aufzug öffnen. Obwohl mir das Ganze etwas peinlich war, musste ich über meine eigene Schusseligkeit lachen, es war so typisch für mich!
Während ich mit kräftigen Bürstenstrichen mein wirres Haar in Ordnung brachte, stand mein Chef im Türrahmen und tippte auf seinem Telefon herum. Warum wartete er eigentlich nicht unten?
"So...."murmelte er plötzlich und steckte das Telefon weg "nach den Feiertagen kümmert sich jemand darum " klärte er mich auf und lächelte mich an. Überrascht drehte ich mich zu ihm um "Was? Aber ich kann das..." widersprach ich und schob mich an ihm vorbei ins Schlafzimmer. "Ich hab gesehen wie toll du das kannst, aber nun lassen wir die Profis ran, hm?" grinste Tony als ich mit meiner Tasche wieder aus dem Zimmer kam. Ich verzog das Gesicht und nahm die Treppe nach unten. Er hatte ja recht, aber das wollte ich ihm eigentlich nicht zugestehen.
"Kaum zu fassen, dass du eine Milliarden Dollar schwere Firma führst, wo du doch privat so....so... zerstreut bist" merkte Tony an als ich mich suchend in meinem Wohnzimmer umsah. "Ich bin nicht zerstreut....Ich suche nur...wo ist sie denn?" murmelte ich zur Antwort und angelte zufrieden meine Handtasche hinter dem Sofa hervor. "Ich bin nicht zerstreut" wiederholte ich und sah Tony an, der lediglich die Augenbrauen hob und mich beobachtete. "Oh vielleicht sollte ich...." murmelte ich und rannte erneut die Treppen nach oben um sicherheitshalber das Wasser im Bad abzudrehen. "Also hätte ich dich so kennengelernt, hätte ich dir nie meine Firma anvertraut, ich meine...." rief er mir entgegen als ich wieder nach unten stürmte "...ich meine dein Badezimmer gleicht einer Ruine nur weil du einen Duschkopf wechseln wolltest" fassungslos schüttelte mein Chef den Kopf.
Ich schlüpfte in meine Schuhe und sah ihn an "Na komm es ist keine Ruine, es ist....naja da ist eben ein kleines Loch in der Wand" verteidigte ich mich und zupfte mein Kleid zurecht als ich mich aufrichtete. "Schätzchen.... durch dieses Loch passt mein Kopf, es ist etwa zehn Mal so groß wie der Duschkopf! ....Wie auch immer du das geschafft hast...." er schüttelte erneut den Kopf und folgte mir. "...du hast doch nicht mit Banners Zaubermittel gespielt oder?" hakte er nach als wir das Haus verließen und zu seinem Auto gingen. Statt einer Antwort schenkte ich ihm nur einen kurzen Blick über die Schulter als ich mich auf den Beifahrersitz seines Audis gleiten ließ.
"Nun wirst du albern" fügte ich hinzu als er neben mir saß und mich auf eine seltsame Art ansah. Ein Schauer durchfuhr mich und ich stellte die Sitzheizung an, es war wohl doch etwas frisch.
Tony startete den Wagen und fädelte sich schwungvoll in den New Yorker Verkehr ein "Ich? Albern? Also zumindest kann ICH einen Duschkopf wechseln ohne dabei mein halbes Haus abzureißen" zog er mich weiter auf und schenkte mir einen schnellen Seitenblick. Ich ließ den Kopf an die Lehne sinken und schielte zu ihm hinüber "Du übertreibst maßlos... ich wollte mich halt selbst drum kümmern" verteidigte ich mich erneut und fragte mich gleichzeitig warum ich das eigentlich tat. "Vielleicht solltest solche Dinge in Zukunft dann doch lieber Menschen machen lassen, die etwas mehr Feingefühl in den Fingern haben" entgegnete Tony und trat auf das Gaspedal um einen LKW zu überholen.
Ich schnaubte und drehte meinen Kopf zu ihm, als er an der nächsten Ampel hielt "Feingefühl? Ich denke so was existiert nicht mehr....".
"Oh davon habe ich sehr viel in den Fingern" Tonys Blick traf mich direkt und für einen Moment sah er mich nur wieder auf diese seltsame Art an. Als seine brauen Augen mich fixierten, schoss mir das Bild unseres Kusses durch den Kopf. Erschrocken setzte ich mich auf und blickte nach draußen, okay vielleicht hatte ich mir den Kopf vorhin doch etwas fester gestoßen als ich dachte.
Tony räusperte sich und konzentrierte sich erneut auf den Verkehr. Aus irgendwelchen Gründen war auch er plötzlich sehr schweigsam und so erfüllten für einige Zeit lediglich die Fahrgeräusche und der knirschende Schnee unter den Reifen den Innenraum des Wagens.
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Stressfull Mister Stark
Fanfiction"Er ist ein verwöhntes, viel zu reiches Riesenbaby" so Monas Meinung über ihren Chef Tony Stark. Seit Kurzem war ihr die zweifelhafte Ehre zuteil geworden Pepper Potts Nachfolge anzutreten und dies kostet sie sämtliche Nerven... #1 Iron Man #1 Aven...