Frohe Weihnachten

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Henry schlief seelenruhig, bis ihm etwas eckiges mitten ins Gesicht geworfen wurde. Er schreckte hoch und sah Koi über sich stehen: "Mach das auf und komm dann runter - Eine Anweisung vom Chef". Verschlafen griff Henry zum Geschenk und öffnete es, während er anmerkte: "Du hast ja mal wunderbare Laune". "Weil niemand mir irgendwas schenkt und ich darf dir auch noch dein Geschenk bringen", murrte er. "Wenn du dich wirklich so ausgeschlossen fühlst, dann kann ich dir etwas holen gehen", bot Henry an. "Was-? Nein! Hör auf, so dämlich nett zu sein! Öffne einfach deins!", wurde er lauter. Verwundert merkte Henry an: "Das ist aber ein sehr kleines Geschenk... Hat er mir doch einen Ring gekauft?". Während er die letzten Papiere davon abriss, lachte Koi: "Vielleicht will er dich ja hei-". Bevor er zu Ende sprechen konnte, kreischte Henry in Freude los.

Unten saßen schon Shark, Zigz und Ilus. Shark wollte los rennen: "Teddy!". Ilus hielt ihn auf: "Ihm geht es gut, vertrau mir". Kurz darauf hörte man hektische Schritte die Treppe runter stolpern. Schon wurde Ilus vom Stuhl in eine zappelnde Umarmung geworfen. Mit rasendem Atem rüttelte Henry ihn durch: "Mein eigenes Auto?! Dein Ernst?!". "Steht draußen", gab Ilus als Hinweis. Mit Adrenalin gefüllt sprang Henry wieder auf und man hörte eine Mischung aus Geschrei und Lachen. Mit Vorsicht fragte Kiki nach: "Kann er überhaupt fahren?". "Er wird es lernen, wenn er es noch nicht kann", gab Ilus locker von sich und folgte nach draußen. Er landete im Schnee, als Henry ihn erneut umwarf. Diesmal ruhiger nuschelte Henry: "Danke dir vielmals...". "Wir alle arbeiten gemeinsam für dieses Geld. Ich habe nur den Vertrag unterschrieben", winkte er ab.

Rasant verschwand Ilus' Lächeln, als er Schritte hörte, die nicht zu seiner Gruppe gehörten. Direkt hatte er eine Waffe gezogen und zielte auf den eingezäunten Eingang zur Lagerhalle. Zwei Mädchen schrien in Angst auf. Eine Frau kam hinzu und zog sie sofort weg. Erschrocken drückte Henry Ilus' Hand weg und stand auf. Er lief zu den weiblichen Gästen rüber und begrüßte sie: "Hey, ich bin Henry. Entschuldigt ihn, er geht immer auf Nummer sicher". Abwertend fragte die Frau: "Und hier hast du uns eingeladen? In dieses Wrack?". "Es ist wirklich nicht so schlimm, wenn man die Leute etwas besser kennt", kratzte Henry sich verlegen am Hinterkopf. Ilus fragte alarmiert nach: "Wer sind diese Leute?". "Vertrau mir", lächelte Henry und führte die drei in die Lagerhalle. Drinnen sahen viele auf den Eingang in Erwartung, Ilus würde wieder eintreten. Umso erschrockener schaute Zigz und er ließ einen leere Tasse auf den Boden fallen. Sein Kopf wurde knallrot und seine Stimme heiser: "T- Taya...?". Die beiden Mädchen riefen in Glückseligkeit: "Papa!" und liefen auf Zigz zu. Sie umarmten ihn und ließen ihn nicht los. Henry schmunzelte die Frau an, welche nur mit den Augen rollte: "Natürlich lebt er mittlerweile in so einem Loch".

Ilus trat hinzu und zog sich Henry zu einem Privatgespräch: "Das ist wirklich süß von dir, aber könntest du es bitte lassen, ständig neue Leute in mein Versteck zu bringen?". Rot werdend lachte Henry: "Das waren die Letzten, versprochen". Koi erwähnte, als er die Treppen runter ging: "Ich will nur mal anmerken, dass ich die Arbeit erledigt habe". Doch als er auf der Treppe stand und die Mädchen sah, schrak er auf: "Das sind deine Töchter?!". Zigz ignorierte gerade alles, konzentrierte sich nur auf seine Kinder: "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, tut mir leid...". Die braunhaarige Tochter schüttelte mit dem Kopf: "Wir wissen doch, dass Mama das nicht wollte!". Die blonde Tochter stimmte zu: "Wir haben uns doch immer noch gegenseitig lieb!". Er drückte sie fester, während er weinte. Henry setzte sich zu Kiki rüber und neckte sie: "Das ist doch ein schönes Familienbild, nicht wahr? Zigz als Vater?". "In dem Familienbild darf er auch gerne bleiben", zischte sie, derweil sie sich Jurij fester griff.

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Die Zwillinge gingen rum und stellten sich bei jedem vor. In der Zeit unterhielten sich Zigz und seine Exfreundin Taya. Sie machte ihm Vorwürfe: "Du bist ganz schön abgerutscht, Jeremy". "Sag du ruhig, was du willst, aber ich habe hier ein besseres Leben angefangen", blieb Zigz stolz, "Könnte ich Rachel und Genevieve öfters sehen, dann wäre mein Leben perfekt". "Du kannst deinem kleinen Kumpel dankbar sein, dass du sie jetzt sehen kannst. Bau dir nicht zu viel drauf auf. Du meinst, besser zu leben, doch läuft jeder hier mit einer Waffe rum, dahinten steht ein suspekter Drucker und generell sieht hier keiner gesund aus. In solche Umstände lass ich doch meine Kinder nicht laufen", verbat sie. Zigz blieb stur: "Im Park spazieren zu gehen ist doch sowieso schöner. Ich habe nie gesagt, dass sie hierhin kommen sollen". 

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