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"Was denn für Gedanken?", hakt er wieder irritiert nach. Dann erhellt sich sein Gesicht plötzlich und ich sehe den leichten Ansatz eines Schmunzelns um seinen Mund. "Bist du etwa eifersüchtig auf Mara?"

Ich beiße mir strafend auf die Zunge. Wieso kann ich nicht einfach meine Klappe halten?

Maxim fängt an zu lachen.

"Ihr wirkt so vertraut miteinander und sie sieht wahnsinnig gut aus und irgendwie auch brandgefährlich", stammele ich leise und versuche mich damit zu rechtfertigen.

"Ach Lilli", sagt er leise und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Abgesehen davon, dass Mara absolut nicht mein Typ ist und ich nicht ihrer und abgesehen davon, dass ich nie wieder was mit jemandem von der Arbeit anfangen würde, müsstest du doch mittlerweile gemerkt haben, dass ich ziemlich in dich verschossen bin." Er wirkt fast ein wenig verlegen bei diesen Worten, was zum einen niedlich wirkt und zum anderen die Glaubhaftigkeit seiner Worte erheblich steigert.

"Ich habe kein Interesse an anderen Frauen. Die letzten Jahre war ich bis auf ein paar einmalige Geschichten immer alleine und seit ich dich kennen gelernt habe spukst du die ganze Zeit in meinem Kopf herum, auch wenn ich mich in den ersten Monaten immer zurück gehalten habe, weil du noch mit Walid zusammen warst. Ich bemühe mich wirklich um dich, ich dachte das merkst du."

Geschmeichelt drücke ich seine Hand ein bisschen fester.

"Ich bin einfach total verunsichert weil Walid mich die ganze Zeit betrogen hat und ich ein Jahr lang nichts davon gemerkt habe. Ich weiß, dass du nicht Walid bist und ich will dich auch nicht mit ihm vergleichen, aber er hat ziemlich viel in mir kaputt gemacht. Er hat mein Vertrauen gebrochen; nicht nur in ihn, sondern generell in Männer. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so sehr in ihm täuschen kann. Ich habe einfach Angst, dass mir das nochmal passiert. Du siehst halt auch total gut aus und ich habe ziemlich schnell bemerkt, dass du so einige Frauen haben könntest."

"Könnte ich, will ich aber nicht. Ich will dich", stellt er klar und sieht mir tief in die Augen.

Mir wird ganz warm um's Herz und ich reibe nervös meine Finger aneinander.

"Ich will dir einfach keinen Druck machen, deshalb habe ich bis jetzt nicht über Beziehung oder sowas gesprochen. Ich will es langsam angehen lassen, aber trotzdem ist für mich klar, auch wenn ich das nicht explizit ausgesprochen habe, dass das mit uns exklusiv ist. Ich habe maximal freundschaftlichen Kontakt zu Frauen oder eben ein berufliches Verhältnis mit ihnen, aber ich lerne niemanden kennen. Ich konzentriere mich auf dich, weil ich davon überzeugt bin, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben und die Tatsache, dass du wieder hier bist, zeigt mir, dass du auch daran glaubst, auch wenn du dich noch ein bisschen zierst dir das einzugestehen."

Seine Worte lassen einen riesigen Stein von meinem Herzen fallen. Er sagt genau das, was ich hören musste. Ich musste mir sicher sein, dass er nur mich will und dass es keine anderen Frauen in seinem Leben gibt, an denen er interessiert ist.

Anstatt ihm zu antworten, ziehe ich ihn fordernd an mich und versiegele seine Lippen mit einem sehnsüchtigen Kuss.

Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn an noch enger an mich. Sein warmer, schwerer Körper schmiegt sich an den meinen und er liegt halb auf mir, stützt sich nur links und rechts von meinem schmalen Körper mit seinen Armen ab.

Seine Lippen drücken sich erneut auf meine, seine Zunge streift die meine und ich stöhne leise und doch voller Sehnsucht in den Kuss. Maxim löst eine Hand von der Couch und greift in mein blondes Haar, beißt sanft in meine Unterlippe und küsst dann meine Wange entlang bis zu meinem Hals.

In meinem Herzen nur wir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt