"Aufstehen, wir müssen zum Flughafen", wecke ich Maxim mit leiser Stimme und streichele ihm sanft über die Wange.
Ich konnte ihn davon überzeugen, sich nur eine Woche später ganze fünf Tage von seinen Verpflichtungen frei zu machen. Ich habe ihm gesagt, dass wir dringend verreisen müssen um etwas zu erledigen und dass wir fliegen, aber mehr weiß er noch nicht. Ich glaube zwar, dass er ahnt, dass ich ihn überraschen will, weil ich ihm nur kryptische Antworten und wenig Informationen gebe, doch was ich genau geplant habe und wo es hingeht, wird er nie erwarten.
In den letzten Tagen habe ich alles vorbereitet, Sachen besorgt und unsere Koffer gepackt.
Maxims blonder Wuschelkopf ist tief ins Kopfkissen vergraben und er stößt ein leises Grunzen aus. "Es ist viel zu früh", nuschelt er. "Es ist 5 Uhr, das ist gar nicht so wahnsinnig früh und außerdem bin ich bereits seit zwei Stunden wach", entgegne ich aufgedreht.
Nun schlägt Maxim doch gequält die Augen auf. "Seit zwei Stunden? Wieso? Bist du bekloppt?" "Ne, aufgeregt", erwidere ich mit heller Stimme und klatsche in die Hände. "Und jetzt steh auf, du Morgenmuffel, sonst verpassen wir noch unseren Flug", fordere ich ihn auf und stupse gegen seine Schulter.
Mein schlanker Körper steckt bereits in einem hellgrauen Jogginganzug und auch Maxim habe ich schon ein bequemes Reiseoutfit auf die Bettkante gelegt.
Doch der ist noch nicht bereit dazu, sich anzuziehen, und zieht mich stattdessen mit seinen warmen Händen näher an seinen nackten Körper. Eine seiner Hände gleitet unter meinen Hoodie und ein schelmisches Lachen schleicht sich auf sein müdes, noch immer vom Schlaf zerknittertes Gesicht.
"Haben wir noch ein bisschen Zeit?", fragt er frech und lässt seine Finger unter mein Bralette gleiten. Energisch ziehe ich seine Hand aus meinem Pulli und ermahne ihn: "Nein, du Lustmolch, und jetzt steh schon auf."
Dann entziehen ich mich ihm und lasse Maxim mit einem mürrischen Seufzen zurück. Als ich wenig später mit zwei dampfend heißen Kaffeetassen wieder aus der Küche nach oben komme, steht Max bereits unter der Dusche.
Ich lasse mich auf dem Wannenrand nieder und nehme einen Schluck des heißen, hellbraunen Getränks. Ich bin so gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen werden und hoffe und bange, dass alles so klappt, wie ich es geplant habe.
Als er aus der Dusche kommt und mich neckend mit seinen nassen Haaren voll tropft, drücke ich ihm lachend seine Kaffeetasse in die Hand.
Eine gute Stunde später fahren wir mit meinem Porsche zum Stuttgarter Flughafen. Maxim hat die Koffer in den Kofferraum gepackt und sitzt nun auf dem Beifahrersitz und fummelt an meinem Radio herum.
"Sagst du mir jetzt, wohin es geht?", fragt er neugierig.
"Nö", entgegne ich einsilbig.
"Ich werde es ja spätestens am Gate eh lesen", antwortet er triumphierend.
"Vielleicht habe ich ja VIP-Service gebucht und wir werden direkt ins Flugzeug gebracht?", erwidere ich provokant. "Dann erfahre ich es im Flugzeug", kontert er Schulterzuckend.
Leise seufze ich. "Na gut, ich sage es dir", resigniere ich.
Auf Maxims Gesicht legt sich ein triumphierendes Lächeln.
"Wir fliegen nach Kabul."
Ich löse meine Augen von der Fahrbahn und riskiere einen Blick auf Maxim, der völlig verdutzt drein schaut und mich damit von Herzen zum Lachen bringt.
"Scherz", pruste ich und greife nach seiner Hand. Maxim atmet erleichtert aus. "Also sagst du es mir nicht?", schlussfolgert er beleidigt.
Ich fasse mir ein Herz. "Wir fliegen nach Beirut."

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In meinem Herzen nur wir
Storie d'amoreFortsetzung zu "In meinem Herzen nur du" ___________________________________ Lilli hat Walid bei der Eröffnungsfeier seines Clubs durch ihren älteren Bruder Abbas kennengelernt. Auch wenn die beiden sich sofort ineinander verliebt haben, war es ein...