Als ich am frühen Mittag nachhause komme, ist Maxim noch immer in seinem Büro zugange. Er hat mir heute morgen einen Haustürschlüssel gegeben, sodass ich nicht immer von ihm abhängig bin und mich frei bewegen kann.
Nach meinem Probetraining in der Eishalle von ich zu der Universität Stuttgart gefahren und habe mich mit einem Studienberater getroffen. Wir haben in einem langen Gespräch über meine Stärken und Schwächen, meine Interessen und Vorkenntnisse überlegt, welcher Studiengang etwas für mich sein könnte. Ich habe diverse Infomaterialien bekommen, um mir die Vorschläge nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, auf Anhieb überzeugt hat mich allerdings nichts.
Ich möchte mir in der nächsten Woche aber auch noch ein oder zwei private Hochschulen und deren Angebot ansehen, in der Hoffnung, dass dort etwas angeboten wird, was mir zusagt.
Auf dem Rückweg von der Uni nachhause habe ich bei einem indischen Restaurant angehalten und für Maxim und mich was zum Mittagessen mitgenommen.
Ich stelle die braune Papiertüte mit den warmen und köstlich duftenden Pappschachteln auf den Esstisch und laufe hoch ins Büro.
"Hey Baby", begrüßt Maxim mich lächelnd und sieht von seinem Computer auf. Es ist das erste Mal, dass er mir einen solchen Kosenamen gibt und ich könnte mich glatt daran gewöhnen. Ich gehe zu seinem Schreibtisch und drücke ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
"Zeit für eine Pause? Ich habe Essen mitgebracht."
"Du bist ein Schatz. Ich habe mega Hunger", gibt er zu und reibt sich zur Bestätigung über den Bauch.
Wir setzen uns gemeinsam an den Esstisch und verschlingen das von mir mitgebrachte Chicken Tikka Masala mit Reis und Naanbrot. Auch ich hatte riesigen Hunger, da ich seit heute morgen nichts mehr gegessen habe.
"Hast du noch einen Kellner organisieren können? Und war die Band mittlerweile beim Soundcheck?", erkundige ich mich nach dem aktuellen Stand der Dinge.
Maxim sieht überrascht von seinem Teller auf und es scheint ihm zu schmeicheln, dass ich mich für seine Arbeit interessiere.
"Ja zum Glück, Luca kann also lernen und es sieht so aus, als wären alle Probleme gelöst", antwortet er erleichtert und schiebt sich eine Gabel Reis in den Mund.
"Sehr gut, das freut mich für dich."
"Wie war dein Vormittag?", fragt er nun. Wir waren beide den ganzen Vormittag über so beschäftigt, dass wir uns nur ein paar kurze Nachrichten zwischen Tür und Angel geschickt haben. Jetzt mit Maxim am Esstisch zu sitzen und sich über unseren bisherigen Tag auszutauschen fühlt sich gut an, vertraut und irgendwie, als ob es genau so schon immer war und sein muss.
"Ich war ja in der Eishalle und es hat mir ziemlich gut dort gefallen. Ich habe ein Probetraining absolviert und darf von nun an dort trainieren. Katharina, die Jugendtrainerin, die ich dort kennen gelernt habe, schickt mir die freien Trainingszeiten und dann kann ich mir aussuchen, was mir am besten passt."
"Klingt super, das freut mich für dich. Dann muss ich unbedingt mal vorbei kommen und dir zuschauen", beschließt er lächelnd. Es gefällt mir, dass er sich so für mich interessiert und immer wieder aktiv einfordert, ein Teil meines Lebens zu sein und mein Leben kennenzulernen.
"Gegenvorschlag: wir gehen demnächst mal zusammen Eislaufen", schlage ich vor.
Maxim sieht mich so schockiert an, als hätte ich ihm gerade ans Herz gelegt, nackt in der Innenstadt spazieren zu gehen.
"Willst du, dass ich mir das Genick breche?", fragt er empört.
"Ach was, du hast doch eine gute Trainerin", versuche ich ihn zu beruhigen und trinke einen Schluck Wasser.
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In meinem Herzen nur wir
RomansaFortsetzung zu "In meinem Herzen nur du" ___________________________________ Lilli hat Walid bei der Eröffnungsfeier seines Clubs durch ihren älteren Bruder Abbas kennengelernt. Auch wenn die beiden sich sofort ineinander verliebt haben, war es ein...