Maxim löst sich langsam von mir und lächelt mich sanft an. "Wofür war der?", fragt er überrascht.
"Einfach so. Ein Dankeschön", antworte ich und erwidere sein Lächeln.
"Wenn das so ist nehme ich zurück was ich letztens gesagt habe. Du darfst dich gerne öfter bedanken", scherzt er.
Dann steht er auf und reicht mir seine Hand. "Komm, es ist kalt hier. Lass uns reingehen."
Ich greife nach seiner Hand und folge ihm wieder ins Innere der modernen Villa.
"Ich habe Essen gemacht, Spaghetti Carbonara. Wir haben schon gegessen, willst du auch?", fragt er fürsorglich und hält meine Hand noch immer fest in seiner.
"Ja gerne, ich habe echt Hunger", antworte ich. "Haben dich die Kirschen nicht satt gemacht?", fragt er grinsend und zieht mich mit zu der schwarzen Kücheninsel. Er richtet mir eine große Portion Nudeln in einem tiefen Teller an und reicht ihn mir.
Ich setze mich wieder zu Timon und Amy an den Esstisch und beginne zu essen. "Also kommst du heute Abend wahrscheinlich nicht mit, oder?", richtet Timon sein Wort an Maxim.
"Ne, heute muss ich passen", antwortet der und schüttelt den Kopf. Fragend sehe ich zwischen den beiden Freunden hin und her.
"Wir gehen donnerstags immer Fußball spielen mit den Jungs", erklärt Maxim.
"Und wieso willst du heute nicht gehen?", frage ich. Maxim zögert einen Moment. "Du willst wegen mir nicht mitgehen, richtig?", hake ich nach.
"Ja, ist doch scheiße wenn du dann alleine hier sitzt", erwidert Maxim. Ich will ihm gerade widersprechen als mein Handy in der Tasche meines Sweaters wild anfängt zu vibrieren.
Nichtsahnend ziehe ich es heraus und verschlucke mich fast an den Spaghetti in meinem Mund.
Eingehender Anruf
WALIDIch stelle mein Handy auf lautlos und stecke es zurück in die Tasche.
Maxim sieht mich fragend an, akzeptiert jedoch, dass ich den Anruf vor seinen Freunden nicht kommentiere.
Timon und Amy bleiben aber auch nicht mehr lange und Maxim und ich verbringen den Nachmittag auf der Couch.
"Ich habe kein Problem damit, wenn du heute zum Fußball gehst", stelle ich klar, was mir noch immer auf der Seele brennt.
"Nein, ich will dich nicht alleine lassen", erklärt Maxim und steckt sich ein rotes Gummibärchen in den Mund.
"Also willst du nicht, dass ich alleine in deinem Haus bleibe?", frage ich provokant.
Maxim zieht eine Augenbraue hoch. "So ein Schwachsinn. Ich will einfach für dich da sein. Wieso legst du mir das jetzt so scheiße aus?"
Ich rutsche ein bisschen näher an ihn heran und hebe meinen Kopf um ihm in die hellblauen Augen zu sehen. "War nicht so gemeint", entschuldige ich mich. "Ich will nur nicht, dass du dein ganzes Leben für mich aufgibst. Deine Freunde sind wichtiger als ich und du musst ja sowieso irgendwann wieder arbeiten und sowas. Mir ist klar, dass das keine Dauerlösung ist.. Du hast eh schon genug für mich getan und-.."
"Lilli", fällt er mir ins Wort. "Lass das mal meine Sorge sein, okay? Wenn mich etwas stört, werde ich es dir schon sagen. Weißt du, ich mag es überhaupt nicht, wenn Menschen total egoistisch und selbstbezogen sind, aber dir würde es echt nicht schaden, wenn du mal ein bisschen mehr an dich selbst denkst. Ich habe ein paar Mehrfamilienhäuser in Stuttgart. Wenn ich nicht wollen würde, dass du hier bist, hätte ich dir einfach eine Wohnung dort angeboten. Und wenn ich mich dazu entscheide, den Abend mit dir verbringen zu wollen, statt wie sonst kicken zu gehen, dann passt das schon. Das tue ich im Übrigen nicht aus Mitleid sondern aus reinem Eigennutz." Maxim zwinkert mir zu und setzt wieder sein schiefes Grinsen auf.

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In meinem Herzen nur wir
RomanceFortsetzung zu "In meinem Herzen nur du" ___________________________________ Lilli hat Walid bei der Eröffnungsfeier seines Clubs durch ihren älteren Bruder Abbas kennengelernt. Auch wenn die beiden sich sofort ineinander verliebt haben, war es ein...