zu Hause ist es am schönsten

155 13 0
                                    

Freddys Sicht:
Es ist sehr stressig heute und ich muss noch eine halbe Stunde länger machen. Das ist echt
blöd, vor allem, weil ich Levi dann auch noch länger in der krippe lassen muss. So ist es halt, im Krankenhaus zu arbeiten, man weiß nie was passiert und im Notfall, von denen man in der Notaufnahme ganz schön viele hat muss man dann als Arzt länger arbeiten – so will es der hypokratische Eid. Nützt nicht, ich kann nur von Glück reden, dass ich nicht wieder in den OP muss, sonst würden aus der halben Stunde ganz schnell 3 bis 4 Stunden werden.

Nachdem ich diesen Notfall versorgt habe, gehe ich mich umziehen und mache mich zuerst auf den Weg zur Krippe. Wie ich bereits erwartete habe, sitzt Levi ganz alleine an einem der Tische und lässt den Kopf hängen.
„Levi, der Papa ist da!“, sagt die Erzieherin.
Er schaut mich und kommt zu mir. Dann nehme ich ihn auf den arm und gehe mir ihm zur Garderobe, wo ich ihm seine Schuhe und Jacke anziehe. Dann setzen wir uns ins Auto.

„Und Levi, wie war es in der Krippe?“, frage ich ihn. Er gibt mir keine Antwort. Der arme… zum Glück ist das bald wieder vorbei.
Bald darauf kommen wir in Malias Kita an. Sie ist weitaus fröhlicher als Levi – zum Glück. Sie weiß ja, dass die Mama bald wieder kommt. Mit den Kindern zusammen gehe ich einkaufen. Heute darf sich Levi aussuchen, was wir zu Abend essen, vielleicht muntert ihn das ein bisschen auf, aber er sagt keinen Ton. Ich vermisse meinen lebensfrohen, kleinen Jungen. Ich habe jetzt einfach für sein Lieblingsessen eingekauft. Malia mag das auch sehr gerne und freut sich darüber. Mittlerweile haben wir 18:00 Uhr und wir fahren jetzt nach Hause. Ich bin echt froh, wenn ich nachher im Bett liege, denn es war ein sehr anstrengender Tag.

Zu Hause angekommen sehe ich im Flur einen Koffer, und den Kinderwagen. Komisch, wo kommen die Sachen denn auf einmal her?

„Papa, wieso steht da ein Kinderwagen?“, fragt Malia.
„Ich habe absolut keine Ahnung, mein Schatz.“

Charlottes Sicht:
Ich höre, wie die anderen nach Hause kommen und bin total aufgeregt. Sie haben den Kinderwagen und den Koffer bereits bemerkt, also kann es nicht mehr lange dauern, bis sie auch mich bemerken.
Levi kommt ins Wohnzimmer und sieht mich. Er bekommt ein breites Lächeln im Gesicht und läuft zu mir. Ich nehme ihn in den Arm und würde ihn am liebsten nie wieder loslassen. Vor lauter Freude fange ich an zu weinen.

„Alles gut, Mama bleibt jetzt bei euch. Ich gehe nie wieder so lange weg.“, sage ich und gebe Levi einen Kuss auf die Wange. Danach löst sich unsere Umarmung und Levi rennt in den Flur, wo sich Frederik und Malia noch ihre Schuhe ausziehen.

„Mama Ohnzimma“, sagt er ganz aufgeregt.
„Wie, Mama ist im Wohnzimmer?“, sagt Frederik.

Dann kommen auch Malia und Frederik ins Wohnzimmer. Ich kann gar nicht aufhören zu grinsen.

„Überraschung“, sage ich.
Die Blicke der beiden sind unbezahlbar, sie gucken total verdutzt. Dann kommt auch Malia zu mir und ich nehme sie in den Arm.

„Ich habe dich vermisst, Mama!“, sagt sie.
„Ich hab dich auch vermisst.“
„Bist du jetzt wieder ganz zu Hause?“
„Ja ich bleibe jetzt bei euch.“
„TOLL!!!“, ruft sie und springt in die Luft. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sich die Kinder freuen. Dann stehe ich auf und gehe zu Frederik, der irgendwie immer noch nicht klarkommt.

„Ich bin jetzt wieder da mein Schatz“, sage ich. Er grinst einfach nur.

Freddys Sicht:
Ich kann gar nicht glauben, was hier gerade passiert. Eben noch dachte ich, dass ich heute wieder alleine einschlafen werde und jetzt ist Charlotte wieder da. Aus dem nichts. Also ich glaube, besser hätte sie uns nicht überraschen können. Ich freue mich sehr darüber – und die Kinder erst. Jetzt geht es endlich wieder bergauf.

„Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass du jetzt schon wieder zu Hause bist?“, frage ich.
„Ich habe mit dem Arzt gesprochen und wir haben gemeinsam entschieden, dass es sinnvoller ist, wenn ich hier in Köln ambulant weiterbehandelt werde.“, sagt sie und grinst.
„Da sind wir ja einer Meinung.“

Dann ziehe ich sie an mich ran und wir beginnen uns zu küssen.

Charlottes Sicht:
Es ist so ein schönes Gefühl, jetzt endlich wieder zu Hause zu sein. Ich wurde so herzlich begrüßt und es haben sich alle sehr gefreut. Am schönsten ist es doch immer zu Hause bei der Familie.

Auf einmal höre ich ein Schreien durch das Babyfon.
„Möchtest du gehen?“, frage ich Frederik, der das natürlich sehr gerne macht. Mit einem Lächeln im Gesicht kommt er zusammen mit Lola runter, welche sich übrigens wieder beruhigt hat.

Frederik und die Kinder waren ja, wie ich bereits vermutete habe schon einkaufen. Er kocht uns allen etwas zu Essen und in der Zeit beschäftige ich mich mit den Kindern. Da fällt mir aber noch etwas ein – ich habe ja in Hamburg noch etwas für Malia und Levi geholt.

Ich gehe also kurz zu meinem Koffer und hole die beiden Kuscheltiere heraus. Dann gehe ich zurück zu den Kindern.

„Was hast du da hinter deinem Rücken?“, fragt Malia neugierig.
„Ich habe euch etwas mitgebracht.“
„Was denn?“

Dann zeige ich ihnen die Kuscheltiere und beide nehmen sich eins. Malia hat sich den Bären und Levi den Hasen ausgesucht.

„Und was steht da drauf?“, fragt Malia.
„Dass ich euch lieb habe“, antworte ich und nehme die beiden in den Arm.

Nach dem Abendessen bringe ich die Kinder ins Bett und mache mich selbst auch bettfertig. Der Tag war unglaublich anstrengend, aber auch wunderschön.
Im Schlafzimmer wartet auch schon Frederik, welcher ebenfalls total müde ist.

„Für dich habe ich übrigens auch noch was mitgebracht.“, sage ich.
„Okay, und was?“, antwortet er gespannt.

Ich hole das Lebkuchenherz raus, gebe es ihm und er zieht sich eine Brille an, um es sich anzuschauen. Dann schaut es mich an. Ich setze mich neben ihn ins Bett und er nimmt meine Hand und zieht mich wieder an sich. Dann sagt er „Ich liebe dich auch“ und küsst mich.

Die Geschichte von Team EngelhauserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt