Charlottes Sicht:
„Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte ich Frederik. Er zuckte mit den Schultern. Das ist auch einer dieser Momente, in denen wir auch ohne Worte kommunizieren können. Wir sind beide maßlos überfordert. Er scheint sich nicht so wirklich zu freuen
„Ich glaube ich rufe Johanna an.“, sagte ich. Mir fiel in dem Moment nichts anderes ein. Er nickte.Johannas Sicht:
Ich bekam einen Anruf auf der Station.
„Krämer, Gynäkologie, Guten Tag.“, sagte ich.
„Hi Johanna, Charlotte hier. Hast du zufälllig Zeit für mich?“
„Für dich habe ich immer Zeit. Bist du etwa wieder schwanger?“, fragte ich. Die Frage musste einfach raus. Charlotte antwortete nicht.
„Charlotte?“
„Ja...“, sagte sie.
„Also hast du einen Test gemacht?“
„Ja“
„Und der war positiv?“
„Ja“
„Also wenn du willst könnt ihr sofort vorbei kommen. Hier ist eh nichts los.“, sagte ich. Es dauerte auch nicht lange, da traf die ganze Familie Seehauser bei uns in der Klinik ein. Die beiden sehen aber ein wenig bedröppelt aus.Charlottes Sicht:
Johanna bittet mich, mich frei zu machen und mich auf die Liege zu legen. Das tat ich auch. Sie machte ein Ultraschall. Da sah ich zum ersten Mal unser Baby. Ich kann gar nicht beschreiben was genau in mir vorgeht... bis auf die Schwangerschaft.
„9. Woche. Herzlichen Glückwunsch ihr vier.“
Levi ist im Kinderwagen eingeschlafen und Malia ist ganz interessiert dabei.
„Mama, was ist das?“
„Das ist dein Geschwisterchen“, sagte ich. Malia sprang auf und ab. Man sah, dass sie sich freute.
„Juhuuuuu. Wird das ein Mädchen?“, sagte sie. Es ist so schön zu sehen, wie sie sich freut.Freddys Sicht:
Malia freut sich. Das ist sehr schön, denn dann haben wir ein Problem weniger... denke ich. Ich will mein Kind auch eigentlich gar nicht als Problem bezeichnen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Dann hören wir auf einmal den Herzschlag des Babys. Malia findet das super und ist total begeistert. Sie ist einfach toll. In diesem Moment beginne ich auch endlich die schönen Seiten zu betrachten. Man erlebt doch eine ganze Menge mit Kindern und es ist auch nicht immer einfach. Ich schaue zu Charlotte und sie zu mir.
„Schatz, wir schaffen auch noch einen dritten Wirbelwind.“, sagte ich. Wir gaben uns einen Kuss und hörten nur: „Bah. Mama und Papa haben sich wieder lieb.“, Malia sah zu Johanne, welche lachen musste. Ich nahm Charlottes Hand und sie wurde weiter untersucht.Charlottes Sicht:
Frederik scheint sich nun doch ein bisschen zu freuen, genau wie Malia. Levi interessiert das noch nicht so wirklich, der schläft nämlich seelenruhig weiter. Frederik hat Recht, wir schaffen das. Es wird zwar nicht einfach, aber wir sind eine Familie und halten zusammen. Ich bin so froh.
Jetzt steht noch einiges an. Wohnung suchen oder ein Haus bauen und wieder alles aufbauen und in der Klinik alles abklären und so weiter.
Johanna beendete die Untersuchung und stellt mir- nun schon zum vierten Mal- einen Mutterpass aus. Danach ging ich zur Personalabteilung und informierte unseren Chef über die Schwangerschaft.
„Frau Dr. Seehauser, Können Sie eigentlich auch noch etwas anderes als schwanger zu sein?“, fragte er.
„Ja, selbstverständlich. Jedoch finde ich ihre Frage ein bisschen unverschämt.“
„Sie arbeiten erst seit einem halben Jahr wieder und gehen dann in weiteren 6 Monaten wieder in Mutterschutz.“
„Wie Sie schon sagten... ein halbes Jahr habe ich gearbeitet und davor war ich sechs Sechs Monate in Elternzeit. Ein ganzes Jahr, indem ich nicht schwanger war. Abgesehen geht sie das gar nichts an und Sie dürfen da gar keine Maßnahmen gegen mich einleiten. Finden Sie sich also mit der Situation ab.“, sagte ich und wurde sauer. Was geht denn den das an, ob ich ein Kind kriege oder nicht... oder zwei... oder drei. Zum Glück sind dem Vollpfosten die Hände gebunden. Jedoch werde ich mich beim Aufsichtsrat beschweren.Freddys Sicht:
Charlotte war eben beim Chef und ich warte mit den Kindern unten am Ausgang. Als sie wider kommt kann man schon sehen, wie genervt sie ist.
„Was ist los?“, fragte ich.
„Der ist bescheuert. Hat der mich ernsthaft gefragt, ob ich noch was anderes könne außer schwanger sein.“, sagte sie und fasste sich auf den Bauch. „So, als wäre es schrecklich ein Baby zu bekommen“.
„Alleine um den zu ärgern müssten wir noch ein viertes und ein fünftes Kind bekommen“, sagte ich und nahm sie in den Arm. Das war wohl ein sehr ereinisreicher Tag und Meinungen können sich ganz schnell um 180 Grad ändern. Wir schaffen das irgendwie. Dieses Kind wird genauso geliebt werden wie seine Geschwister.
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Die Geschichte von Team Engelhauser
FanfictionIn Studienzeiten lernen sich die angehenden Ärzte Frederik Seehauser und Charlotte Engel kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch durch unglückliche Umstände konnte er sich nicht mehr bei ihr melden. Jahre später treffen sie dann in der Klini...