Mama wird überrascht

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2 Wochen später...

Freddys Sicht:
Levi geht es mittlerweile wieder gut, das ist sehr schön und ich bin sehr erleichtert. Malia geht es auch gut und von Eifersucht keine Spur. Es ist so süß wie sie sich Levi gegenüber verhält. Auch zu Hause hat sich jetzt alles eingespielt. Charlotte hat mittlerweile verstanden, dass es zu Hause nicht immer aussehen muss wie geleckt und die Zeit mit den Kindern viel wichtiger ist. Das kommt besonders Malia zugute. Sie hat heute ihren letzten Tag in der Krippe bevor sie in den Kindergarten wechselt. Wir wollen heute in den Urlaub fahren und wenn wir wieder kommen sind bereits Ferien und die Krippe hat zu. Dieses Jahr ist das kein Problem, da Charlotte ja noch in Elternzeit ist.
Um Rücksicht auf die Kollegen mit größeren Kindern zu nehmen, die in der Hinsicht nicht so flexibel sind wie wir, habe ich mir meinen Urlaub vor den Sommerferien genommen. Charlotte weiß noch gar nichts davon und diesesmal habe ich auch ohne jemanden geplant. Was das letzte mal dabei rauskam weiß ich noch zu gut, aber diesmal brauchen wir ja auch keine Kinderbereuung. Es ist also unser erster Urlaub gemeinsam als Familie. Familie Seehauser on tour. Mal sehen wie das wird. Ich habe mich daher dafür entschieden, dass wir nach Holland ans Meer fahren. Das ist gar nicht so weit weg. Und mit einem Kleinkind und einem Säugling die einfachste Lösung.
Nach der Arbeit hole ich Malia aus der Krippe ab. Sie schien schon ein bisschen traurig zu sein, aber spätestens wenn wir am Meer sind wird sie wieder bessere Laune haben, da bin ich mir ganz sicher.
Als wir zu Hause angekommen sind gucke ich ob Charlotte nicht doch da ist. Bei Levi steht heute nämlich eine U-Untersuchung an. Sie soll noch nichts mitkriegen.
„Malia Schatz, ich muss dir mal meinen geheimen Plan erzählen.“
„Okay.“, sagte sie und war ganz interessiert.
„Wollen wir zusammen die Mama überaschen?“
„Jaaaaaa.“. Sie sprang ein paar mal auf und ab.
„Pass auf, dann gehen wir jetzt in dein Zimmer und packen ein paar Sachen für den Urlaub.“
„Urlaub. Jaaaaa“, zack, da freut sie sich. Bin ich nicht gut? Ich kenne mein Kind einfach zu gut.
Ich ging also mit ihr ins Kinderzimmer und wir suchten ein paar Sachen raus. Ich finde Partizipation wichtig und deswegen haben wir die Sachen zusammen ausgesucht. Was Charlotte wohl dazu sagen wird? Naja... im Notfall können wir da auch neue Klamotten kaufen. Das ist nicht so schlimm, weil es eh nicht mehr lange dauert bis Malia auch aus den Sachen rausgewachsen ist.
„Malia, wir müssen uns jetzt ein bisschen beeilen, denn wir holen Mama und Levi gleich beim Onkel Doktor ab?“
„Bei Oliver?“
„Nein.“, sagte ich und lachte. Das ist immer ganz lustig. Mit den Kindern gehen wir zu anderen Ärzten und gehen nur im Notfall mit ihnen in die Klinik. So sollten es alle Patienten machen, tun sie aber nicht. Mich nervt es jedes Mal, wenn Patienten, die seit einer Woche Schnupfen haben in die Notaufnahme kommen. Erstens ist es kein Notfall mehr, wenn man Beschwerden seit einer Woche hat, da kann man auch zum Hausarzt gehen. Zweitens haben wir dann weniger Zeit für echte Notfälle.
Nachdem ich auch meine, Charlottes und Levis Sachen zusammengepackt und in den Kofferraum, welcher nun mehr als voll ist, gebracht habe machen Malia und ich uns auf den Weg zu unserem niedergelassenen Kinderarzt. Vor der Tür der Praxis wartet auch schon Charlotte mit Levi, welcher im MaxiCosi sitzt. Hier her gekommen sind sie mit unserer Nachbarin, sie arbeitet hier in der Nähe und konnte sie deswegen mitnehmen. Das ist sehr nett von ihr.
„Denk dran Malia, das ist ein Geheimnis.“, sie nickte.
„Hallo Schatz, wie war die Untersuchung?“
„Alles super, Levi ist kerngesund und altersgerecht entwickelt.“, sagte sie als sie ins Auto einstieg.
„Mamaaaaaaaaa!“, sagte Malia und freute sich.
„Hallo Mäuschen, wie war es heute in der Krippe?“, fragte sie Malia.
„Toll, ich durfte mir im Kreis ein Spiel aussuchen.“
„Das kling ja super. Und freust du dich schon bald in den Kindergarten zu den großen Kindern zu gehen?“, fragte sie.
„Ja, dann bin ich gaaaaaaaaanz groß.“
Oh ja, das ist sie... und sie wird auch nicht mehr kleiner. Wenn ich mich daran erinnere, als ich Malia das erste Mal in meinem Arm gehalten habe... und jetzt kommt sie in den Kindergarten in eine Ü3 Gruppe. Das ist schon hart, aber so ist das Leben. Levi ist auch schon so sehr gewachsen. Er hat viel von mir, die Augen, die Nase. Dafür sieht Malia aus wie Charlotte. Beide Kinder sind wunderschön. Geht ja auch nicht anders... bei der Mutter.
Irgendwann merkte Charlotte, dass wir gar nicht nach Hause fahren sondern schon auf der A4 Richtung Aachen sind.
„Sag mal, wo fährst du hin? Wir sind schon lange aus Köln raus.“
„Geheimnis!“, rief Malia von hinten.
„Hat jemand Hunger?“, fragte ich dann um vom Thema abzulenken.
„Oh ja, Malia und du?“, sagte Charlotte dann. Malia nickte. Ich fuhr an der nächten Ausfahrt raus und landete in Düren um genauer zu sein im großen Tal. Hier gibt es McDonalds, BurgerKing und ein Fitness Studio. Das ist ja eine komische Kombination, aber sehr praktisch, weil man von dort aus gut wieder auf dei Autobahn kommt. Wir aßen also eine Kleinigkeit im Auto und fuhren weiter.
„So Schatz, jetzt hast du perfekt vom Thema abgelenkt, jetzt würde ich aber gerne wissen wo wir hinfahren.“, sagte Charlotte.
„Okay, Malia du kannst der Mama jetzt sagen was wir machen.“
„Wir fahren in den Urlaub. Papa und ich haben Koffer gepackt.“, sagte sie... leider so laut, dass Levi dabei wach wurde.

Charlottes Sicht:
Da haben mich die beiden jetzt überrumpelt. Aber ich freue mich sehr. Unser erster Familienurlaub. Ich glaube, das haben wir uns jetzt auch nach so langer Zeit auch mal verdient und es ist bestimmt schön nochnmal raus aus dem Alltag zu kommen. Bisher haben wir nur einen Urlaub zu zweit gemacht, nur Frederik und ich. Da war Malia noch klein.
„Und wohin, wie lange?“, fragte ich. Malia zuckte mit den Schultern. Sie scheint davon also auch nichts zu wissen.
„Wir fahren nach Holland ans Meer. Eine Woche.“
„Und ihr zwei habt die Koffer gepackt.“
„Jaaaaaaa, wir können das schon.“, sagte Malia. Gottseidank haben die auch den Euro, den ich befürchte schlimmes. Aber okay, die Geste zählt.
„Und habt ihr auch genug Windeln für Levi eingepackr?“
„Vertrau mir einfach und freu dich.“

Die Geschichte von Team EngelhauserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt