Charlottes Sicht:
Wir fuhren jetzt schon 2 Stunden und haben noch eine vor uns. Dank unserer kurzen Pause in Düren ist Malia nicht unruhig. Levi schläft immer mal wieder ein. Eine entspannte Autofahrt.
Mittlerweile sind wir auch schon in den Niederlanden angekommen. Es ist sehr schönes Wetter und es sind viele Radfahrer unterwegs. Das soll wohl hier normal sein... „fietsen“ nennt sich das hier. Hier muss man echt aufpassen, dass man keinen Unfall baut. An und für sich ist es aber sehr schön hier.
Als wir dann endlich da waren mussten wir den Eingang vom Hotel erstmal suchen. Hier steht alles auf Niederländisch. Wenn man allerdings ein bisschen überlegt kann man darauf kommen, was was bedeutet. Den Eingang haben wir dann auch gefunden und gingen zur Rezeption.
„Goede dag!“, sagte die Rezeptionistin. Das hört sich schon echt ein bisschen lustig an, weshalb Malia auch sehr lachen musste. Frederik konnte sich dann aber auf Englisch mit ihr verständigen. Englisch brauchen wir in unserem Job immer mal wieder, weil es auch Patienten gibt, die kein Deutsch können. Und Köln ist halt eine Großstadt und da sind viele Touristen, da kommt das schon mal häufiger vor.
Wir gingen in unser Zimmer. Dort waren ein Doppelbett und ein Einzelbett sowie ein Reisebett für Levi. Die beiden Betten für die Kinder sind sozusagen in einem einzelnen Zimmer. So haben Frederik und ich auch ein wenig Zweisamkeit. Frederik hat echt an alles gedacht. Malia wollte sofort zum Strand und ich schaute zum ersten mal in die Koffer. Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. In meinem Koffer ist zwar alles, was ich für meine tägliche Pflege brauche, aber an Klamotten passt hier weder etwas zusammen, noch kann man damit zum Strand gehen. Da ist nichtmal ein Bikini oder Badeanzug drin.
Dann sah ich mir Malias Sachen an und der Schrecken ging weiter. Sie hatte zwar Schwimmsachen dabei, doch leider sind die Klamotten zu klein. Die wollte ich eigentlich am Wochendende aussortieren. Bei Levi haben die beiden nicht viel falsch gemacht. Er geht noch nicht ins Wasser und bei Babys braucht man ja immer reichlich Klamotten. Er scheint einfach alles mitgenommen zu haben. Ich freue mich schon auf den Wäscheberg zu Hause. Aber ich will mich nicht aufregen sondern lieber die nette Geste schätzen.
„Also bevor es an den Strand geht müssen wir einkaufen.“, sagte ich und lachte.
„Ich habe es mir fast schon gedacht“, sagte Freddy und lachte.Freddys Sicht:
Wir müssen also einkaufen. Kein Problem, hier in den Niederlanden bazahlt man ebenfalls mit dem Euro und dann haben wir direkt auch ein paar Andenken. Wir gingen in die Stadt und schauten uns um. Charlotte hat ein paar Sachen gefunden und Malia haben wir jetzt auch erstmal eingedeckt. Ich brauche nichts... immerhin habe ich meine Tasche ja selber gepackt hahaha. Nach zwei langen Stunden gingen wir dann wieder zum Hotel um uns dort umzuziehen und gingen dann zum Strand. Malia konnte es gar nicht abwarten ins Wasser zu gehen, aber erst wird sie mit Sonnencreme eingecremt und bekommt noch Schwimmflügel. Dann geht Charlotte mit ihr ins Wasser und die beiden spielen dort gemeinsam. Ich bleibe mit Levi unter dem Sonnenschirm. Der Tag am Strand ging leider viel zu schnell vorbei und wir mussten zurück ins Hotel. Es war schon lange nach Malias Bettzeit, aber heute haben wir da mal eine Ausnahme gemacht. Dem entsprechend schnell schliefen beide Kinder friedlich. Somit haben Mama und Papa auch ein wenig Zeit für sich. Wir lagen gemeinsam im Bett und wegen der Hitze waren wir nur leicht bekleidet.
„Dankeschön Schatz“, sagte Charlotte, welche schon seit einiger Zeit mit ihrem Kopf auf meiner Brust lag.
„Wofür?“
„Dafür. Der Urlaub, die Zeit als Familie. Es ist so schön.“
„Das mache ich doch gerne und wenn wir mal ehrlich sind haben wir das auch gebraucht. Zu Hause hast du mit den Kindern so viel zu tun und in der Klinik weißt du auch, wie es da manchmal abgeht.“
„Ja, das stimmt wohl“
„Es war übrigens sehr schön, wie du heute mit Malia im Wasser gespielt hast.“, sagte ich.
„Hast du gewusst, dass sie so eine Wasserratte ist? Aber wehe ich will ihr die Haare waschen.“. Wir lachten.
Sie drehte sich mit ihrem Gesicht zu mir und begann mich zu küssen. Ich erwiderte den Kuss, welcher immer intensiver wurde. Es ist immernoch so schön wie am ersten Tag und ich genieße Charlottes Nähe jedes mal sehr. So auch jetzt. Es führte nach langer Zeit wieder eins zum anderen. Seit wir Kinder haben ist das halt nicht mehr so einfach, aber es ist nicht unmöglich. Danach lag Charlotte wieder auf meiner Brust und ich streichelte über ihren Arm. Dann klingelte mein Handy.
„Meine Mutter...“, sagte ich.
„Willst du nicht rangehen.?“, fragte Charlotte.
„Nein, ich habe keine Lust mir das wieder anzuhören.“
„Das verstehe ich ja, aber sie ist deine Mutter.“
„Ja, aber sie hat eine Grenze überschritten und ich kann das nicht auf mir sitzen lassen. Erstens bist du die beste Frau der Welt für mich und wirst es auch immer bleiben. Zweitens bin ich kein kleiner Junge mehr.“, sie gab mir einen Kuss.
„Schatz, das ist so süß von dir, aber denk doch mal 20 bis 30 Jahre in die Zukunft wenn die Kinder in dem ALter sind. Wir wollen auch nur das beste für sie.“
„Natürlich, und du bist das Beste für mich. Meine Mutter weiß es halt nur nicht.“Charlottes Sicht:
Ich merke, dass es keinen Sinn macht ihn zu einem Gespräch mit seiner Mutter zu überreden. Klar, es war mir gegenüber nicht nett, aber wenn ich daran denke, wie es wohl wäre, wenn Malia und Levi nicht ran gehen wenn ich anrufe ist das furchtbar. Eine Mutter will nur das beste für das Kind. Ich bin ihm aber dennoch dankbar, dass er mich so verteidigt hat. Aber so kann es über kurz oder lang auch nicht weitergehen, allein wegen der Kinder. Die möchten ja auch Oma und Opa haben.
Den Urlaub genoßen wir sehr und er ging sehr schnell um. Wir hatten viel Zeit für uns weil die Kinder am Abend total geplättet waren. Das war eine schöne Woche. Ich habe halt den besten Mann der Welt.
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Die Geschichte von Team Engelhauser
Fiksi PenggemarIn Studienzeiten lernen sich die angehenden Ärzte Frederik Seehauser und Charlotte Engel kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch durch unglückliche Umstände konnte er sich nicht mehr bei ihr melden. Jahre später treffen sie dann in der Klini...