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Ein dunkler Raum. Ein großes Wesen. Sitzend in einer Ecke. Ein Titan.
Es war einer, keine Frage.
Das laute schnauben. Die großen Pranken und das emotionslose Gesicht.
Ich würde sie überall wiedererkennen.

Eine Person vor mir. Gesicht unbekannt. Alles schwarz in der oberen Region. Ich sah nur den im Schneidersitz sitzenden Körper. Sobald ich rauf schaute flog eine fette schwarze Wolke um dessen Kopf.

Plötzlich war alles weiß. Ich sah eine ausgestreckte Hand. Sie richtete sich auf mich. Ich solle der Person helfen. Ihre Hand nehmen und abhauen.
Doch mein Körper bewegte sich nicht.

Im nächsten Moment sank der Arm zu Boden. Rief nicht mehr nach Hilfe.
Wieder diese große schwarze Wolke.
Ich erkannte nichts.

"(V/N), lass mich zurück! Bitte flieh! Überlebe!" Ein flehen. Die Stimme war verzerrt. Ich erkannte nicht wer es war. Ob Mann oder Frau. Ob jung oder alt.

"Bitte..." wieder dieses flehen.
Das einzige was ich daraus wahrnahm, war das die Person weinte.
Schrecklich weinte. Kurz darauf ein Blutbad und Stille.
Ein zittern meinerseits.

Daraufhin ein schreien.
Ein schmerzhaftes, lautes, qualvolles schreien.
Ein Schrei voller Schmerz.

Mit diesem qualvollen Schrei schreckte ich auf.
Saß schweißgebadet im Bett.
Atmete hektisch, hielt mir die Hand an die Brust, dachte ich bekomme so mehr Luft. Doch vergebens.

Ich blickte neben mich. Levi war da. Er war da und lebte. Ich brauchte mir keine Sorgen zu machen. Alles ist gut.

Fest griff ich in die Decke. Unterdrückte so den Schmerz.
Den Schmerz, den ich soeben noch deutlich spürte.
Was war das? Wer war das?
Warum spürte ich diesen ganzen Schmerz? Es war doch ein Traum. Warum also?

"Was hast du?" kam kleinlaut und mit grummeliger Stimme von dem Mann neben mir.

Ich konnte nicht antworten. Starrte auf die gegenüberliegende Wand. Auf den Schrank. Konzentrierte mich auf meine Atmung und griff weiterhin in die Decke.

Daraufhin hörte ich ein Rascheln. Ein Rascheln der Decke und ein aufsetzen. Spürte ein leichtes Gewicht neben mir. Die Matratze senkte sich.
Spürte eine Hand an meiner Wange.

"(V/N), hörst du mich?" er strich mit seinem Daumen über meine Wange.
Versuchte mich zu beruhigen.

"Ich bin da. Du bist in Sicherheit." wieder strich er mit seinen Daumen über meine Wange, versuchte mein Gesicht zu ihm zu drehen.

Er schaffte es. Er schaffte mich aus meiner Starre zu reißen. Ich bin wieder in der Realität, alles ist gut. Oder?

Nun schaute ich den Mann neben mir stumm an.
Seine Hand sank von meiner Wange zu meiner Hand, die weiterhin krampfhaft in die Decke griff.
Er strich über meinen Handrücken.
Versuchte mich zu beruhigen und den Krampf in meiner Hand loszuwerden.

Seine Haare waren zerzaust. Standen hier und da etwas von seinem Kopf ab, waren durcheinander.
Seine Augen leicht zusammengekniffen.
Er ist müde. Erschöpft.
Ich hatte ihn geweckt.

"Warum weinst du?" fragte er ruhig.
Seine Stimme war rau. Trotz dessen leise. Vertraut.

Ich weine?
Er wischte mir die Träne beiseite, die es aus meinem Auge geschafft hatte.
Bevor diese aber überhaupt ihren Weg gehen konnte und von meinem Kinn abtropfte, strich er sie weg.
Versuchte mir in die Augen zu schauen.

"(V/N)..." flüsterte er und versuchte zu mir durchzudringen. Versuchte meine Aufmerksamkeit auf sich zu richten.
Sprach immer wieder mit mir und hielt den Augenkontakt.

𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐞 𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐛𝐲 𝐦𝐲 𝐬𝐢𝐝𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐟𝐢𝐠𝐡𝐭 ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ AᴏTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt