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An einem kleinen Bach nahm ich im Schneidersitz Platz, stützte mich mit meinen Händen im Gras ab und schaute in den Himmel.
Heute war er echt schön blau. Keine Wolken, nichts. Nur das helle Blau.
Meine Haare wehten im Wind und ich genoss jeden kühlen Windzug, der an mir vorbeizog.

Was die Zukunft wohl für mich geplant hat?
Werde ich ein langes schönes Leben führen oder früh sterben?

Ich frage mich öfters solche Sachen, seit dem ich im Krankenbett gelegen habe. Ich hatte ja auch echt nicht viel zu tun, also nutzte ich diese Zeit und ließ meinen Gedanken freien Lauf.

Mir fällt soeben auf das hier keine Menschen Seele ist. Wo sind denn alle?
Es war so ruhig. Man hörte nur das Rauschen vom Wind und das Plätschern vom Wasser. Die Vögel singen und von weitem hörte ich die Pferde wiehern.

Stimmt, ich könnte mal bei meinem Pferd vorbeischauen.
Also stand ich auf, schaute nochmal in den Himmel, an dem die Sonne schien und kehrte zurück zum Hauptquartier.

Dort ging ich zu den Ställen und schließlich auch zu meinem Pferd.
"Na du?"
Ich streichelte und umarmte es einmal. "Haben sie sich auch gut um dich gekümmert?" fragte ich. Ich wusste das es mir keine Antwort gab, aber wie als würde es mich verstehen nickte es einmal mit dem Kopf. Es waren vielleicht auch nur die Fliegen, die es los werden wollte, aber es bringte mich dennoch zum schmunzeln und ich schaubte belustigt.

Doch plötzlich hörte ich jemanden fluchen und einen lautes poltern erklang. Ich erschrak. Jemand hatte gegen etwas getreten.
"Verdammte Scheiße!" dieses Mal fluchte dieser jemand lauter und schluchzte einmal.

"H-Hallo..?" fragte ich mit zittriger Stimme.

Stille.

Es war auf jeden fall eine männliche Person, doch wer geht in einen Stall, flucht, tritt um sich und weint?

Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging in die Richtung wo das Schluchtzen herkam. Als ich die Person sah, wie sie auf dem Boden saß und am ende war, stockte mir der Atem.

"Jean?" ich kniete mich zu ihm und fragte was los sei.
Er jedoch antwortete nicht.

Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und schaute ihn mit einem bemitleidenden Blick an.
Er hob seinen Kopf und schaute mich mit roten Augen an. Hat er so viel geweint? Warum denn? Er ist doch immer so stark, prügelt sich bei jeder Scheiße mit Eren und kennen tue ich ihn schon lange genug, dass ich weiß, dass er ohne Grund nicht einfach so anfangen würde zu weinen. So kenne ich ihn nicht. So ist er nicht.
Irgendetwas schreckliches muss passiert sein, dass er so am ende ist.

Er nahm mich plötzlich einfach in den Arm. Ich war für einen Moment komplett geschockt und wusste nicht was ich tun sollte. Ich verstand mich ziemlich gut mit ihm, weshalb ich auch nichts dagegen tat und ihn einfach machen ließ.
"Jean... rede bitte mit mir."

Mir waren alle Kameraden wichtig und ich verstand mich wirklich mit fast allen super, weshalb es mir im Herzen wehtat jemanden von ihnen weinen zu sehen, egal ob Jean, Eren, Mikasa, Marco oder alle anderen. Sie sind mir alle wichtig.

Jean ließ von mir ab und fing endlich an zu sprechen. "Tut mir leid." kommentierte er sein Handeln von eben und rückte etwas zur Seite, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Nicht dafür..." murmelte ich und versuchte ihm weiterhin in die Augen zu schauen.

"I-Ich komme einfach noch immer nicht drüber hinweg... Marco war jemand... der mir nahe stand."
"Was meinst du damit...?" fragte ich mit leicht geweiteten Augen. Ich hatte bereits eine Vermutung.
"Seit er Tod ist, bin ich oft hier, um mich zu beruhigen... Aber-"
Ich hörte ihm nicht mehr zu, nicht weil ich nicht wollte, sondern weil ich seine Stimme nicht mehr wahr nahm. Es piepte in meinem Ohr und ich fühlte mich als hätte ich Watte darin.

𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐞 𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐛𝐲 𝐦𝐲 𝐬𝐢𝐝𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐟𝐢𝐠𝐡𝐭 ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ AᴏTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt