𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐞 𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐛𝐲 𝐦𝐲 𝐬𝐢𝐝𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐟𝐢𝐠𝐡𝐭 ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ AᴏT

45

Konzentriert nichts fallen zu lassen, kickte ich die Tür auf und trug den Stapel Bücher ins Zimmer.

Stellte diesen auf einem Tisch ab und
lief zurück zur Tür und schloss diese.

Levi schlief für seine Verhältnisse echt lange.
Ich hatte das Glück und schaffte es heute Nacht auch noch einzuschlafen.

Wie es mir Levi versprach, ließ er mich nicht aus seinen Armen. Hielt mich ganz fest und das bis zum Morgen.

Als wir beide dann endlich wach waren verließ kein einziges Wort, was in der Nacht geschehen war, seinen Mund.
Ich war dankbar dafür, aber ich wusste auch, dass er mich später ein weiteres Mal darauf ansprechen wird.

Gerade war es Mittag.
Ich wollte mich mehr über die Titanen informieren, während die anderen trainierten.
Deshalb stibitzte ich mir ein paar alte Bücher von Hanji.
Ich wusste das dort nichts spannendes drinnen stehen würde, was ich noch nicht wusste. Schließlich hat die Menschheit noch nichts neues über die Titanen herausgefunden, aber irgendwas in mir schrie danach jetzt Bücher über sie zu lesen.
Ich wusste selbst nicht warum.

Außerdem hatte ich eh nichts spezielles zu tun, also nahm ich mir das erste vom Stapel und schlug es auf. Nichts besonderes.
Alte Schrift und ein paar Skizzen von Titanen waren in diesem Buch aufzufinden.

Es stand, wie eben schon gedacht, nichts spannendes in ihnen.

Die Titanen wurden beschrieben, verschiedene Größen von ihnen aufgezählt, die Abnormen erklärt und die paar Unterschiede die es gibt genannt.
Den Schwachpunkt oder die wichtigen Fakten über sie: Das sie nachts nicht aktiv sind und so weiter.
Also nichts neues, was ich wissen musste.

Etwas enttäuscht schlug ich das Buch zu, legte es auf den Tisch ab und lehnte mich zurück in den Stuhl.
Was hatte ich denn auch erwartet?
Ich atmete seufzend aus und legte meinen Handrücken auf meine Augen.
Dabei rutschte mein Ärmel etwas zurück und mir stach mein errötetes Handgelenk ins Auge.
Stimmt. Das gab's ja auch noch.
Es sah echt schlimm aus.

Ich schloss meine Augen und verweilte einen Moment so.
Was mache ich bloß...?
Antworten auf das von heute Nacht habe ich weiterhin nicht und ich fragte mich noch immer warum sich dieser Traum so echt anfühlte.

Was ist denn wenn...

Nein. Das geht nicht. Ich kann mich ja nicht mal an so ein Geschehen erinnern. Ich schüttelte meinen Kopf.
Den Gedanken sollte ich verwerfen.
Er hilft mir nicht weiter.

Niedergeschlagen griff ich nach dem nächsten Buch.
Auf diesem stand in großer Druckschrift 'Mauer und Titan'.
Ich schnaubte.

"Das hilft mir auch nicht weiter." seufzte ich, legte es zurück und entschied mich nach draußen zu gehen.
Dafür stand ich auf und war bereit zur Tür zu laufen, doch plötzlich stach es in meinem Kopf und ich sackte zusammen.
Ich kniff meine Augen zu und fasste mir an den Kopf.
Er schmerzte.

Augenblicklich zog eine Art Filmband durch meinen Kopf.
Stimmen tauchten auf. Alles ging viel zu schnell.

Orte wurden gezeigt. Weite Wiesen. Große Wälder. Dicke Baumkronen. Zerstörte Dörfer. Und... Ein ganz besonderer Ort.
Den Ort, den ich Levi damals unbedingt zeigen wollte.
Den Ort, an dem ich mit meinem Vater am Fluss saß. Nachdem wir mit unseren Pferden dort hin ritten.

Doch dieser Ort war nicht mehr so magisch, wie er mal war.

Zertrampelte Gräser. Zerquetschte Blumen. Oder aber auch der zerstörte, einst so schön glitzernde, Fluss.