Ich gähnte und lehnte mich zurück in den Sessel, der in Levis Büro stand. Streckte mich dabei einmal und richtete meinen Blick auf den Schwarzhaarigen, der gerade mit seinem Staubwedel die Regale putzte. Ich habe mich dazu bereit erklärt ihm unter die Arme zu greifen. Am Anfang stimmte er zwar nicht zu und meinte ich bräuchte dies nicht, doch ich nervte solange, sodass er gar nicht anders konnte und mich machen lassen musste.
Wenigstens konnte ich endlich meinen Plan von damals in die Tat umsetzen, ihm endlich mit seinen Papieren helfen zu können. Dies ließ mich schmunzeln und ich richtete mich wieder nach vorn, packte mir den Stift und fing weiter an zu schreiben.
Der Aufklärungstrupp sowie alle anderen Regimenter waren zurzeit, so wie man es betiteln konnte, im "Ruhestand". Keine einzigen Probleme geschahen. Es verwunderte uns alle vorerst, doch wir freundeten uns sehr schnell mit diesem Geschehnis an. Die nächste Expedition hinter die Mauer lag auch weit in der Ferne. Es gab mal wieder Probleme mit der Finanzierung. Nichts Neues. Die Bürger hatten außerdem keine Auseinandersetzungen und auch die Mauergarnison hatte nicht viel zu tun.
Allerdings gab es eine Sache, die mich verwirrte und stark an etwas zweifeln ließ...
"Weißt du etwas neues von der Mauergarnison? Hat sie was neues berichtet?" fragte ich anschließend den Schwarzschopf. Dieser drehte sich daraufhin zu mir um. "Diese Drecksviehcher sind weiterhin wie vom Erdboden verschluckt." gab er mir daraufhin als Antwort und schob das letzte Buch ins sauber geputzte Regal. Er zog sich darauf das Tuch vom Kopf und legte es auf den Tisch ab, räumte dazu noch seinen Staubwedel weg und ließ sich auf das kleine Sofa fallen, was in er Ecke des Raumes stand. Er atmete einmal hörbar aus, legte beide seiner Arme auf die Lehne des Sofas und verkreuzte seine Beine. Seine Augen fielen auf meine Wenigkeit.
"Normalerweise wäre dieser Fakt etwas Gutes, doch ich bin mir sicher, dass Erwin bereits grübelt. Auch ich habe bedenken, dass dies etwas positives zu bedeuten hat." Levi lehnte sich nach vorn und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab. Seine Hände ruhten nun unter seinem Kinn. Er sah zu Boden.
"Das ist die Ruhe vor dem Sturm." murmelte er und seine Augen trafen auf meine.Ich schluckte. Vielleicht hatte er recht. Nein, er hatte Recht. Die Titanen können nicht einfach so verschwinden. Es muss also einen Grund haben, den wir bis jetzt noch nicht kennen.
"Ich bin auch der Meinung." mit diesem Satz stand ich auf und lief ein paar Schritte auf ihn zu, setze mich schlussendlich neben ihn und rieb mir einmal über die Stirn. Seufzte dazu erschöpft aus. Die ganze Arbeit so plötzlich machte mir echt zu schaffen."Du kannst Schluss machen für heute. Den Rest erledige ich." sprach er nun zu mir, weshalb ich leicht lächelte und ihm zunickte. "Danke." Papiere bearbeiten war damals, als auch heute noch, eine Sache, die mir einfach keinen Spaß machte. Egal wie oft ich es tat und versuchte.
Seine linke Hand ruhte nun auf meinem Oberschenkel. Er strich sanft mit dem Daumen über diesen und ließ mich so etwas entspannen. Ich hatte starke Nackenschmerzen von dem ständigen nach unten schauen. Levi wusste, dass ich mein bestes gab, um ihn zu unterstützen. Trotz dieser Ruhe im Moment gab es viel zu erledigen. Schließlich schmeißen wir ja nicht hin. Wir haben dennoch zu tun. Trotz allem müssen wir wöchentlich auf Patrouille. Und mit "wir" meine ich tatsächlich mich mit einbeschlossen.
Mein Blick glitt automatisch zur hellbraunen Jacke, mit den Flügeln der Freiheit und meinem Namen aufgestickt. Dass ich wieder im Trupp bin, macht mich unglaublich glücklich. Darius Zackly schrieb ein Schreiben an Erwin. Dieses legte er mir dann schließlich vor und vorerst konnte ich meinen Augen nicht trauen. Es war komisch was alles passiert ist in diesen wenigen Tagen. Ich scherzte erst es wäre ein Spaß von ihm, doch als ich dann in die Augen Erwins sah verstummte sich mein leichtes Lachen und ich merkte, das es alles andere als ein Witz war.
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𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐞 𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐛𝐲 𝐦𝐲 𝐬𝐢𝐝𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐟𝐢𝐠𝐡𝐭 ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ AᴏT
Fiksi PenggemarEs wurde das Jahr 850 geschrieben. Die Mauer, hinter der die Menschen ihren Schutz fanden und dort lebten, wurde durchbrochen. Unzählige Wesen, namens Titanen, fanden ihren Weg durch das eingetretene Loch. Die Trümmer zerstörten die Wohnorte und d...