Jays Rückkehr

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Das Schloss scheint vor Leben zu summen, auch wenn es ein Sonntagnachmittag ist. Jay krallt sich in den Träger seiner Tasche, während er vom Büro des Direktors zum Gemeinschaftsraum der Slytherins geht. Er ist dankbar dafür, dass er nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit ist und die meisten ihm nur einen kurzen Seitenblick geben.

Zu seiner Überraschung sind die Schüler der drei Schulen gemischt, trotz der Vorkommnisse während der letzten Aufgabe. Aber er entdeckt Schüler von Hogwarts, Beauxbatons und Durmstrang in kleinen Gruppen miteinander. Er will aber nicht darüber urteilen, bis er nicht alle Informationen hat. Daher will er möglichst schnell seine Freunde finden und sie fragen, was er verpasst hat.

Er erreicht den Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherins, murmelt das Passwort und betritt den Raum. Es ist relativ leer, etwas das seit dem Einführer der Schulweiten Gemeinschaftsräume immer häufiger vorkommt. Dazu das erstaunlich gute Wetter und jeder kennt einen besseren Platz als den Gemeinschaftsraum.

Aber seine kleine Gruppe an Freunden hat einen der Tische belegt und scheint ein Brettspiel zu spielen. Wortlos gleitet er auf den freien Stuhl neben Theo und sieht ihnen einen Moment lang dabei zu.

„Jay. Du bist wieder da! Wir haben uns so Sorgen gemacht, als du auf einmal nicht mehr da warst. Wir wussten nicht, wo du warst, bis dein Vater Professor Snape Bescheid gegeben hat und der es uns gesagt hat. Nach der Aufgabe warst du einfach weg! Und niemand wusste wie!" Dana springt auf, rennt um den Tisch und schließt Jay in die Arme.

„Ist ja gut. Ich habe etwas dummes gemacht und wurde daher mit dem Heilertransport zum Mungos mitgenommen. Und dann war ich erst unter Beobachtung und dann hat Lucius mich eine Woche zuhause bleiben lassen. Was ist hier so alles passiert?" Jay lässt Dana die Umarmung haben.

„Oh, so einiges. Zuerst mal war natürlich riesiges Chaos, weil niemand mit sowas gerechnet hatte. Und dann kamen die Auroren und haben Vladimir mitgenommen, um ihn zu verhören. Fleur hat den Portschlüssel zuerst erreicht, weil sie nicht mitbekommen hatte, dass die Aufgabe abgebrochen wurde. Aber dass war dann schon wieder nebensächlich. Es weiß auch noch niemand, wie die Aufgabe jetzt bewertet wird." meint Nevio.

„Und Tascha hat sich was geleistet, dass sie nun bis zu den Sommerferien Nachsitzen hat. Und ums noch schlimmer zu machen, immer mit Nick Potter zusammen." lacht Dana und setzt sich wieder auf ihren Stuhl.

„Was hats sie denn angestellt, dass es in dem ganzen Chaos aufgefallen ist und wichtig genug war, um so kurz vor den Ferien eine so schwere Strafe zu bekommen?" Neugierig lehnt sich Jay vor und sieht Dana an. Natascha hat lange keine so schwere Strafe mehr bekommen.

„Sie hat sich mit Nick Potter geprügelt. Und ich denke, wenn niemand eingegriffen hätte, dann wären beide im Krankenflügel gelandet." beginnt Dana.

„Aber er hat es verdient. Und ich denke die anderen hätten eher Tascha geholfen als Nick. Immerhin hat der rumgebrüllt, dass Cedric es verdient hätte und dass er es so viel besser gemacht hätte und die Schule mit ihm als Champion so viel besser gewesen wäre. Dana mag die erste gewesen sein, die ausgetickt ist, aber sie war nicht die Letzte." Wird sie von Nevio unterbrochen.

„Und was haben die Potters getan? Die werden ja nicht einfach stillgesessen haben. Dazu kenne wir sie alle zu gut." will Jay wissen. Von Nick Potter hat er nichts anderes erwartet, auch wenn er über seine Dummheit verwundert ist. Wie kann man sowas so laut sagen?

„Sie sind in die Schule gekommen und schienen Tascha in der großen Halle ansprechen zu wollen. Dumm nur, dass Tascha mitten in der großen Halle wiederholte, was Nick laut gesagt hat. Ganz dumm. Denn es würde mich nicht wundern, wenn es demnächst in der Zeitung stehen würde. Immerhin war Luna Lovegood anwesend." lacht Dana.

„Aber es liest doch niemand deren Schmierblatt." gibt Theo zu Bedenken.

„Jetzt vielleicht nicht, aber schreib Nick Potters Namen irgendwo drauf und jeder stürzt sich darauf." murmelt Dana und beginnt das vergessene Spiel wegzuräumen.

„Auch wahr." Theo wendet sich zu Jay. „Wie geht es Cedric? Du warst doch sicher bei ihm im Mungos, oder?"

„Ja, war ich. Es geht ihm soweit wieder gut, aber noch ist er im Mungos. Die Heiler wissen aber alle noch nicht, ob ihm die Verletzungen langfristig Probleme bereiten werden. Sie sind aber optimistisch, dass er vor dem Ende des Schuljahres noch in die Schule zurückkehren kann, sollte er das wollen."

„Warum sollte man zurück in die Schule kommen wollen, wenn man schon eine so perfekte Ausrede hat nicht zu kommen?" wundert sich Dana.

„Er ist im letzten Jahrgang und der hat seine Prüfungen ja schon vor der letzten Aufgabe abgelegt. So wie wir auch schon einige geschrieben haben, aber noch ein paar schreiben müssen, weil wir die Pause wegen der Aufgabe gemacht haben. Für ihn ist es also die Abschlussfeier und vermutlich auch noch ein letztes Widersehen mit ein paar seiner Klassenkameraden. Zumindest für eine Weile. Jill hat manche ihrer Freunde seit dem Abschluss der Schule nicht mehr gesehen." murmelt Jay.

„Stimmt. Unterricht ist ja auch nicht mehr, sondern nur noch die fehlenden Prüfungen. Und eben die Abschlussfeiern. Nicht nur für das Jahr, sondern auch für das Turnier. Ich denke, dafür würde ich dann aber doch auch zurückkommen. Das kann man sich ja beinahe nicht entgehen lassen." wirft Theo ein.

„Sagt mal, hat man irgendwas herausgelassen wegen Vladimir? Weshalb er Cedric angegriffen hat?" Jay sieht sich um, ehe er die Frage stellt, lehnt sich aber trotzdem vor, um möglichst unter ihnen zu bleiben.

„Offiziell nicht, aber ich habe die Heiler reden hören. Anscheinend leidet Vladimir an einer Krankheit, die Fixierung heißt und die auf dich bezogen war. Aber ich weiß nicht, was das ist. Und ich wollte auch keinen der Heilerschüler fragen." meint Nevio.

„Aber ich weiß, was das ist. Eine Fixierung heißt, dass man komplett auf etwas oder jemanden fixiert ist. Man tut alles, um diesen Gegenstand oder die Person zu haben und das logische Denken setzt komplett aus. Man rechtfertigt alles mit dem Argument, dass man die Person unbedingt haben muss und aus einer Gefangenschaft oder etwas Ähnlichem befreien muss und das sowas dann erlaubt ist. Ist es natürlich nicht, aber das können die nicht begreifen. Es ist noch nicht lange als Krankheit akzeptiert." Jay kramt in seinen Gedanken nach den Informationen, die er von Jill über diese Krankheit hat.

„Das heißt, er dachte Cedric hält Jay gefangen und er müsste ihn befreien?" bricht es aus Dana heraus.

Jay nickt und ihm wird übel bei dem Gedanken. „Aber er hätte mich dann vermutlich selbst eingesperrt, um mich vor allem zu schützen. Und..." Er lässt den Satz offen, aber die Gesichter seiner Freunde sagen ihm nur zu gut, dass sie sich vorstellen können, was Vladimir mit ihm angestellt hätte.

„Bin ich froh, dass sie ihn in Gewahrsam haben. Und da bleibt er hoffentlich auch." erklärt Dana überzeugt.

„Patienten mit Fixierung werden in den geschlossenen Flügel eines Hochsicherheitskrankenhauses gebracht und dort behandelt. Bisher gilt es aber noch als nicht heilbar." erklärt Jay. Alle nicken und schauen schweigend auf den Tisch. Die Nachricht müssen sie erstmal verdauen.

Die neue Generation im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt